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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur
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Leider können unsere Kühe die folgenden Rezepturen noch nicht selber zubereiten, aber vieles von dem was dem Menschen hilft, hilft auch dem Tier. Warum nicht auch Ringelblumensalbe bei Bedarf bei einer Kuh anwenden? Es muß nicht immer Antibiotika oder Penicillin sein. Auch Kühe reagieren auf Homöopathie, wobei die Teemengen natürlich etwas anders sind als beim Menschen ;-) Diese Rezepte hier beziehen sich in den Mengenangaben auf den Menschen. Für die Kuh mischt man die Salbe besser im großen Eimer an.
Grundsätzlich sollten keine Kräuter gesammelt werden die
man nicht genau kennt, denn viele Kräuter haben giftige Doppelgänger.
Besitzt man aber die Kenntnis der Kräuterbestimmung, kommt es auf
die richtige Zeit, den richtigen Ort und die richtige Art und Weise
des Sammelns an. Grundsätzlich gilt, daß Kräuter in
frischem Zustand die größte Heilwirkung haben. Für den
Winter legt man sich einen nicht zu großen Vorrat an getrockneten
Kräutern an, für den wir die Kräuter zur Zeit ihres größten
Wirkstoffgehalts sammeln.
Bei Blüten ist dies zur Beginn der Blütezeit
Bei Blättern ist dies vor und während der Blütezeit
Bei Wurzeln ist dies im zeitigen Frühjahr oder im Herbst
Bei Früchten die Zeit der Reife
Nur gesunde, saubere Pflanzen sammeln, die frei von Ungeziefer
sind. Sammelzeit sind sonnige, trockene Tage wenn der Tau vergangen
ist. Die meiste Kraft haben die Pflanzen in den Mittagsstunden oder
kurz davor.
Keine Sammelorte sind Autobahnen, chemisch gedüngte Felder
oder Wiesen, verseuchte Gewässer, befahrene Bahngleise, verkehrsreiche
Straßen, Industrieanlagen und Ähnliches
Schütze die Natur! Achte darauf keine Pflanzen
zu sammeln, die unter Naturschutz stehen. Es gibt andere Pflanzen mit
gleichen Wirkstoffen, mit denen man geschützte Pflanzen ersetzen kann.
Reiße keine Wurzeln aus! Blüten nicht
drücken. Grundsätzlich gehören Kräuter, genau wie Pilze,
nicht in Plastiktüten, denn dort beginnen sie zu schwitzen und werden
beim Trocknen schwarz.
Vor dem Trocknen sollte man die Kräuter nicht waschen, aber klein schneiden
oder bündeln. Ausgenommen sind Kräuter mit ätherischen Ölen,
die man als ganze Blätter trocknet und lagert.
Wichtig ist: Kräuter sollten möglichst schnell und bei möglichst
niedrigen Temperaturen getrocknet werden. Das geht vor allem dann am Besten,
wenn die Luftfeuchtigkeit möglichst gering ist. Im Hochsommer werden Dachböden
häufig zu heiß, Keller sind häufig zu feucht. Küchen sind
auch zu feucht. Geeignet sind zum Beispiel Plätze wie oben auf dem Wohnzimmerschrank,
im Frühjahr oder Herbst der Dachboden, Dörrgeräte, Trocknungsanlagen
etc.
Das Sammelgut legt man auf trockene Tücher oder unbedrucktes Papier und
trocknet es im Schatten oder in luftigen, warmen Räumen wie Dachböden.
Allerdings wird es im Hochsommer auf dem Dachboden zu heiß. An der Luft
trocknen kann man Kräuter auch, indem man die Triebe zu einem Kräuterstrauß
mit einem Gummiband zusammenbindet und den Strauß an einen warmen, schattigen
Platz hänget. Das Gummiband gibt nach, wenn die Kräuterstengel Feuchtigkeit
verlieren. Nur nicht in die Küche, hier ist die Luft zu feucht und zu fett.
Wenn Sie nur einzelne Blätter trocknen, dann auf einem sauberen Tuch an
einem warmen, schattigen Platz.. Was sich sehr gut eignet, sind auch weiße
Papiertischtücher von der Rolle. Sie sind saugfähig, luftdurchlässig
und man kann Verunreinigungen sehr gut auf ihnen sehen. Ab 36°C etwa
verlieren Samen ihre Keimfähigkeit, die meisten Kräuter dürfen
nicht über 40°C getrocknet werden.
Im Backofen kann man Kräuter trocknen, wenn kein geeigneter Platz zum Lufttrocknen
zur Verfügung steht. Auch wenn die Kräuter gewaschen werden mußten
ist diese Trocknung geeignet.Die Kräuter auf ein Backblech legen und bei
bis zu 40° C trocknen. Die Tür des Backofens muß einen Spalt
offen bleiben.
Im Dörrapparat ist das Trocknen einfacher. Zeiten und Temperaturen sind
geregelt, die Trocknung verläuft sozusagen automatisch. Man muß darauf
achten daß die Kräuter nicht zu trocken werden.
Im Umluftofen stellt man die Temperatur auf exakt 20°C ein und lässt
trotzdem noch einen Spalt offen.
Wurzeln, Rinden, Früchte oder andere saftige Pflanzenteile brauchen oft
eine künstliche Wärme um schnell trocknen zu können. Wurzeln
werden vor dem Trocknen gewaschen und klein geschnitten. Die Temperaturen sind
hier unterschiedlich. Wichtig ist: möglichst schnell,
aber möglichst wenig heiß trocknen. Geeignet sind hier Dörrgeräte,
der Backofen oder sehr trockene Räume mit wenig Luftfeuchtigkeit.
Nur richtig trockene Kräuter werden für den Winter aufbewahrt. Dafür
eignen sich am Besten verschließbare Gläser oder Kartons. Kein Plastik
und keine Blechdosen verwenden! Die Kräuter sollten vor Licht geschützt
werden, darum verwendet man am Besten farbige Gläser oder umklebt weiße
Gläser mit dunklem Papier oder stellt sie alternativ an einen dunklen Ort.
Kräuter die viele ätherische Öle enthalten sollte man ganz in
die Gläser geben. Ein Zerkleinern der Pflanze vergrössert die Oberfläche,
was eine größere Fläche für die verdunstung der flüchtigen
Stoffe zur Folge hat.
Kräuter verlieren mit der Zeit ihre Heilwirkung, darum sollte man nie mehr
als den Vorrat für einen Winter anlegen. Wurzeln halten bis zu 4
Jahre.
Wichtig:
Alle getrockneten Kräuter sollten grün bleiben.
Graue oder braune Trockenkräuter wurden zu heiß oder zu lange getrocknet
- sie verlieren dadurch einen Großteil ihres Aromas und ihrer Inhaltsstoffe.
Die meisten Kräuter kann man problemlos in der Tiefkühltruhe konservieren.
Am Besten friert man immer nur so viele Kräuter ein, wie man für eine
Portion braucht. Lieber viele kleine Mengen, als eine große. Auch Kräutermischungen
lassen sich einfrieren
Sehr gut eignen sich auch Eiswürfelschalen. Man schneidet die Kräuter
sehr klein und friert sie mit wenig Wasser in der Eiswürfelschale möglichst
schnell ein. Danach herausnehmen und in beschriftete Säckchen packen.
In Säckchen geht das Einfrieren am schnellsten. Die Kräuter werden
mit Stengeln und Blättern in Tiefkühlsäckchen gesteckt und schnell
eingefroren. Dann nimmt man sie aus der Tiefkühltruhe und zerdrückt
sie im Beutel mit der Hand zu kleinen Stücken. Man kann die Stücke
im Sack lassen, da die Kräuter in gefrorenem Zustand zerkleinert wurden,
kleben sie nicht zusammen und können problemlos in beliebigen Mengen entnommen
werden.
Frischsäfte von Kräutern eignen sich zum tropfenweise Einnehmen oder zum Betupfen von kranken Körperstellen. Sie werden mit der Haushaltszentrifuge gewonnen, in die man die Pflanzen zerkleinert einfügt. Die Säfte halten sich nicht lange und sollten täglich frisch gemacht werden. In kleine Flaschen gefüllt und gut verschlossen halten sie sich einige Monate wenn man sie im Kühlschrank aufbewahrt.
Manche Kräuter dürfen nicht überbrüht werden,
da sie ihre Heilkraft durch Erhitzung verlieren. Ein Tee wird aus
einem Kaltauszug gewonnen, der wie folgt hergestellt wird:
Die angegebene Menge der Pflanze in kaltem Wasser 8 - 12 Stunden,
meist über Nacht, auslaugen lassen, dann bis Trinktemperatur
anwärmen und die Tagesmenge in einer Thermosflasche die man vorher
mit heißem Wasser ausgespült hat, aufbewahren.
Kaltauszug gemischt mit Aufguß gilt als die beste Nutzungsform
von Heilkräutern. Hierfür wird die Hälfte der Kaltaufgußmenge
über Nacht angesetzt und am Morgen abgesiebt. Nun den Rückstand
mit der anderen Hälfte der Wassermenge heiß überbrühen
und wieder absieben. Dadurch erhält man die Wirkstoffe, die entweder
nur im kalten oder nur im warmen Wasser löslich sind.
Bei Kaltauszügen ist unbedingt darauf zu achten, daß man
Gefäße in denen man aufquellende Kräuter wie zum Beispiel
getrocknete Wurzeln ansetzen will, nicht bis zum Rand gefüllt
werden, da die aufgehenden Kräuter das Gefäß sprengen
können.
Eine Sammlung von Tees, auch mit Kaltauszügen, findet man hier
In einem Topf bringt man Wasser zum Kochen, hängt darüber ein Sieb, in das man frische oder getrocknete Kräuter legt und deckt es ab. Nach einiger Zeit nimmt man die aufgeweichten, warmen Kräuter, gibt sie in ein leicht gewebtes Tuch und legt es auf die erkrankte Stelle. Alles wird mit einem Wolltuch überdeckt und mit weiteren Tüchern festgebunden. Es darf kein Kältegefühl entstehen. Sehr wirkungsvoll sind Zinnkraut- Dunstumschläge. Dunstumschläge läßt man 2 Stunden oder über Nacht einwirken.
Zur Herstellung von Kräutergeisten werden Kräuter verwendet,
die nicht älter als 1 Jahr sein dürfen. Wurzeln müssen
immer klein geschnitten werden und dürfen bis 4 Jahre alt sein.
Wenn man Kräutergeist ansetzt, soll man ihn immer in die Sonne
und nur im Winter in die Nähe des Ofens stellen. In Durchschnitt
setzt man 100 - 200 g Kräuter mit einem Liter 60%igem Branntwein
an und läßt ihn 10 Tage an einem warmen Ort stehen. Dann
absieben und in einer verschlossenen Flasche aufbewahren.
Beim Ansetzen von Kräutergeistern darauf achten, daß quellende
Kräuter das Gefäß nicht bis zum Rand füllen, da
sie das Gefäß sprengen können
Eine Sammlung von Kräutergeistrezepten findet man hier
Man füllt die Kräuter locker in eine Flasche bis zum
Hals und übergießt sie mit kalt gepreßtem Olivenöl
so, daß das Öl 2 Finger breit über den Blüten
oder Kräutern steht. 14 Tage in der Sonne oder in Herdnähe
stehen lassen.
Eine Sammlung von Ölen findet man hier
Stengel und Blätter werden auf einem Holzbrett mit dem Nudelholz zu einem Blätterbrei zerrieben. Auf ein Leintuch streichen, auf die kranke Stelle legen, mit einem Tuch verbinden und warm halten. Dieser Breiumschlag kann über Nacht bleiben.
2 gehäufte Doppelhände frischer Kräuter werden klein
geschnitten. 550 g Schweineschmalz wird so erhitzt, als ob man Fleisch
braten würde. Kräuter in das heiße Fett geben, kurz
überprasseln lassen, umrühren, Pfanne von der Flamme nehmen,
abdecken und über Nacht kalt stellen. Am nächsten Tag leicht
erwärmen, durch ein Leintuch filtern und die noch warme Salbe in
Gläser oder Salbentiegel füllen.
Salben aus Schweinefett sind in der Regel bis zu 3 Monaten im Kühlschrank
haltbar. Bei Salben aus Korbblütlern ist darauf zu achten, daß
man nicht allergisch auf sie reagiert.
Eine Sammlung von Salben und jede Menge Rezepte für die Salbenbereitung
findet man hier
1/2 Eimer ( 6 - 8 Liter) mit frischen, oder 100g getrocknete Kräuter kalt ansetzen, erwärmen und dem Sitzbadwasser beimengen. Das Badewasser muß bis über die Nieren reichen. Wieder erwärmt kann das Wasser noch 2x verwendet werden.
Frische Kräuter werden zerschnitten und in der vorgeschriebenen
Menge in einen Glaskrug oder nicht metallischen Becher gegeben.
Wasser wird zum Kochen gebracht, weggezogen und über die vorbereiteten
Kräuter gegossen. Kurz ziehen lassen (1/2 Minute genügt!).
Bei getrockneten Kräutern läßt man etwas länger
ziehen (1 - 2 Minuten).
Wurzeln gibt man in kaltes Wasser, läßt kurz aufkochen
und 3 Minuten ziehen.
Die Tagesmenge kann man in eine Thermoskanne geben und den Tag
über schluckweise trinken.
Menge:
Im Allgemeinen nimmt man 1 geh. Teelöffel Kräuter auf
1/4 Liter Wasser. Mengenangaben bei den Kräutern haben Vorrang!
Eine Sammlung von Teerezepten findet man hier
Tinkturen werden innerlich tropfenweise, verdünnt mit Tee, eingenommen.
Äußerlich werden sie zu Einreibungen oder Umschlägen
verwendet.
Tinkturen sind Auszüge, die mit 30 - 40 %igem Korn- oder Obstbranntwein
gewonnen werden. Dafür füllt man eine Flasche oder ein Glas
bis zum Hals locker mit den jeweiligen frischen Kräutern und
übergießt sie mit Korn- oder Obstbranntwein. Gut verschlossen
an einen warmen Platz von ca. 20°C stellen und 14 Tage oder länger
stehen lassen und gelegentlich schütteln. Nach 14 Tagen absieben
und den Rückstand auspressen.
Tinkturen halten sich einige Jahre lang. Beim Ansetzen sollte man darauf achten
die Gefäße nicht bis zum Rand zu füllen, wenn man quellende
Kräuter wie zum Beispiel getrocknete Wurzeln ansetzen will, da sie das
Gefäß sprengen könnten.
Eine Sammlung verschiedener Essenzen findet man hier
Die Kräuter werden über Nacht kalt angesetzt. Man benötigt für ein Bad einen Eimer (6 - 8 Liter) voll frische, oder 200 g getrocknete Kräuter. Am nächsten Tag wird die Menge erwärmt und der Auszug dem Badewasser zugefügt. 20 Minuten Badedauer. Das Herz muß außerhalb des Wassers sein. Nach dem Bad nicht abtrocknen, sondern mit Badetuch oder Bademantel im Bett eine Stunde nachdunsten. Wieder erwärmt kann das Wasser noch 2x verwendet werden.
Alle Angaben ohne Gewähr
© L. B. Schwab