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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Kräuter sind in der Apotheke oder im Kräuterladen erhältlich. Wir weisen darauf hin, dass wir keine Kräuter verkaufen sondern sie lediglich beschreiben, um den Zusammenhang zwischen Kräuterweiden und Rohmilchkäse oder der Gesundheit von Kühen zu zeigen.

Feld- oder Sandthymian

(Thymus serpyllum)

Echter Thymian

(Thymus vulgaris L. )

Synonyme:
Feldthymian: Feldkümmel, Kandlkraut, Kuddelkraut, Kümmlingskraut, Quendel, wilder Quendel
Echter Thymian: Bienenkraut, Demut, Gartenthymian, Gemeiner Thymian, Hühnerkohl, Römischer Thymian
(Verwechslung der Synonyme sind möglich, da sich die Bücher hier wiedersprechen)

Familie:
Lamiaceae (Labiatae) = Lippenblütengewächse

Beschreibung:
Der Echte Thymian, ein bis zu 50 cm hoch wachsender Zwergstrauch mit verholzenden Zweigen, wird häufig in der Küche als Gewürz verwendet. Je nach Standort und Rasse der Pflanze gibt es verschiedene Typen, die sich in der Zusammensetzung ihres wertbestimmenden Anteils, dem ätherischen Öl stark voneinander unterscheiden können.

Der Sandthymian unterscheidet sich vom Echten Thymian vor allem durch seine kriechenden und sich sehr stark bewurzelnden Ausläufer, denn die meist aufsteigenden oder aufrechten Äste des Echten Thymians wurzeln niemals.

Feld- und echter Thymian sind in der Wirkung gleich.

Verwechslung:
Mir nicht bekannt

Blütezeit:
Thymus serpyllum: Mai - September
Thymus vulgaris: Mai - Oktober

Vorkommen:
Thymus serpyllum: An trockenen, sonnigen Standorten sowohl auf sauren als auch stark alkalischen Böden.
Thymus vulgaris: Vielfach als Küchengewürz kultiviert und in wärmeren Gegenden z.T. verwildert.

Verbreitung:
Thymus serpyllum: Ganz Eurasien bis hoch nach Grönland, Island, Nordsibirien und Kamtschatka.
Thymus vulgaris: Nordwestliches Mittelmeergebiet, sowie im übrigen Europa bis ca 70° nördlicher Breite.

Sammelgut:
Thymus serpyllum: Das ganze Kraut
Thymus vulgaris: Die ganzen, von den getrockneten Stengeln abgestreiften Blätter und Blüten,

Sammelzeit:
Thymus serpyllum: Juni - August
Thymus vulgaris: Juni - Juli und September

Sammelvorschrift:
Thymus serpyllum: Blütetriebe werden in der Mittagssonne mit der Schere abgeschnitten und in dünner Schicht zum Trocknen ausgelegt. Die Droge besitzt einen angenehmen, würzigen und aromatischen Geruch und einen kräftigen, würzigen, herb-bitteren Geschmack.
Thymus vulgaris: Die abgestreiften Blätter und Blüten werden in dünner Schicht in einem trockenen und luftigen Raum zum Trocknen ausgebreitet. Die Droge riecht und schmeckt stark aromatisch.

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern.

Inhaltsstoffe:
Der Gehalt an ätherischem Öl variiert sehr stark und ist von Klima, Erntezeit und Lagerung abhängig; extreme Werte sind 0.75% und 6.5%. Die Hauptkomponenten sind die beiden terpenabgeleiteten Phenole Thymol (ca. 40%) und Carvacrol (ca. 15%). Im Winter ist der Gesamtphenolgehalt niedriger (aber fast nur Thymol), was ein schwächeres, aber auch feineres Aroma ergibt (Winterthymian); Sommerware enthält sehr viel Phenole (bis zu 70%) mit bedeutenden Carvacrolanteilen; daraus resultiert dann der stärkere und ausgiebigere Sommertymian, dessen Geschmack aber oft als gröber beurteilt wird. Weitere Inhaltstoffe im ätherischen Öl sind Thymolmethylether (2%), sowie die Monoterpene Cineol, Cymen, a-Pinen, Borneol und Ester der beiden letzteren.

Zitronenthymianzweige (variegierte Sorte) Der Zitronenthymian, Thymus citriodorus, enthält ein ätherisches Ö mit dem Hauptbestandteil Geraniol (bis zu 60%); weiters wurden Geranylester, Nerol und Citronellol identifiziert. Der Zitronengeruch geht auf Citral zurück (14%), und es wurden auch kleine aber nicht unbedeutende Mengen (0.5%) an Thymol gefunden. (Flavour Fragrance Journal, 10, 225, 1995)

Anwendung:
Beliebtes, kräftiges Gewürz zu gegrilltem und gedünstetem Fleisch, zu Bratkartoffeln, Hülsenfrüchten, Suppen und Rohkost. Als Tee hilfreich bei Husten sowie Magen- und Darmbeschwerden. Bei akuten Beschwerden, die länger als eine Woche andauern oder periodisch wiederkehren, wird die Rücksprache mit einem Arzt empfohlen. Vorsicht bei Menschen mit Schilddrüsenproblemen. Hier sollte man mit dem Arzt Rücksprache halten.

In der Frauenheilkunde regt Thymian den Harnfluss und die Monatsblutung an, er befördert Fehlgeburten und beschleunigt bei normalen Geburten den Austritt des Kindes aus dem Mutterleib.

Wer morgens statt einer Tasse Kaffee eine Tasse Thymian trinkt, wird bald die heilsame Wrikung verspüren: Geistesfrische, gutes Gefühl im Magen, kein Morgenhusten und allgemeines Wohlgefühl.

Thymian-Öl findet als Einreibung Verwendung gegen Lähmung, bei Schlaganfällen, Multiple Sklerose, Muskelschwund, Rheumatismus und Verstauchungen

Bei Magen- und Mensturationskrämpfen, sowie Krämpfen im Unterleib ist Thymian innerlich wie auch äusserlich zu empfehlen. Man trinkt tagsüber 2 Tassen und legt sich bei Krämpfen die in der Mittagssonne gepflückten und getrockneten Blüten und Stengel als Kräuterkissen auf. Vor dem Schlafengehen wird dieses Kissen in einer Kasserolle angewärmt und auf den Magen doer Unterleib gelegt. Bei Geschwülsten, Quetschungen sowie veraltetem Rheuma sind Kräuterkissen ebenfalls zu empfehlen.

Bei Erkrankungen der Luftwege, schwerster Bronioalverschleimung und Bronchialasthma oder Keuchhusten ist Thymian im Verein mit Spitzwegerich zu gleichen Teilen ein altbewährtes Mittel. Man gibt in eine Tasse heißes Wasser eine Scheibe Zitrone und einen Teelöffe. Kräuter. 1/4 Minute ziehen lassen und schluckweise heiss getrunken. Dieser Tee wird 4 - 5 Mal am Tag frisch zubereitet.

Thymiantinktur dient als Einreibung zur Gliederstärkung bei schwach entwickelten Kindern, aber auch bei Multipler Sklerose bringt sie Linderung.

Thymianbäder helfen gegen Überreizung und Depressionen und fördern einen gesunden Schlaf. Für ein Vollbad verwendet man 200g Kräuter. Nähere Infos.

Nebenwirkungen:
Bei schweren Leberschäden oder Schilddrüsenfunktionsstörungen sollte man vor der innerlichen Anwendung von Thymian Rücksprache mit einem Arzt oder Ärztin halten, da Thymol und Carvacrol in hoher Dosierung und längerer Anwendung diese Krankheiten verschlimmern können.

Geschichtliches:
Ausdauernde Gewürzstaude, die schon seit dem Altertum bekannt ist. Nicht bekannt ist, ob der Thymian auch in Altertum schon als Arzneipflanze verwendet wurde. Im Mittelalter wurde Thymian bei Frauenleiden verwendet. Auch im Aberglauben spielte Thymian bei mittel- und osteuropäischen Völkern als glücksbringende Pflanze eine Rolle, während sie bei abergläubigen Menschen in England und Frankreich einen schlechten Ruf hatte.

 

 

Feldthymian
Zeichnung eineThymian
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)

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Bild eines Thymian

Bilder mit freundlicher Genehmigung von
Kurt Stübers




Folgende Bilder mit freundlicher Genehmingung von Annette aus der Kräuterliste

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Foto eines Thymian

Foto eines Thymian






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