Pfefferminze
(Menta piperita L.)
Synonyme:
Balsam, Hausminz, Katzenkraut, Mutterkraut, Prominzen, Schmecker
Familie:
Lippenblütengewächse (Lamiaceae (Labiatae))
Namensentstehung:
Mir momentan noch nicht bekannt
Beschreibung:
Der vierkantige Stengel ist aufrecht, bis zu 80cm hoch und hat am
Grund einen holzigen, verdickten Wurzelstock. Die Sprosse sind oft
rötlich überlaufen, die Blätter deutlich gestielt mit scharf gesägtem
Rand. Die lila Blüten stehen in meist ziemlich lockeren Scheinähren.
Da die Pflanze eine Züchtung ist, wird sie nur durch kriechende
Ausläufer vermehrt. Sie hat einen würzigen Geruch.
Verwechslung:
Mit anderen Minzarten.
Blütezeit:
Juni bis Juli
Vorkommen:
Die Pfefferminze kommt zum Teil auf feuchten Wiesen und am Wasser
verwildert vor, sie ist aber nirgends heimisch. Herkunft: Sowerby
Verbreitung:
Die Pfefferminze wird im größten Teil Europas (nördlich bis Südschweden)
wie auch in Nord- und Südamerika angebaut
Sammelgut:
Blätter (Folia Menthae piperitae)
Sammelzeit:
Juni bis Juli
Sammelvorschrift:
Vor Beginn der Blüte werden die ganzen Triebe ungefähr 20cm über dem
Erdboden abgeschnitten. Dann streift man die Blätter ab und breitet
sie zusammen mit den Spitzen der Triebe in dünner Schicht zum Trocknen
aus. Stengelteile sind auszuschneiden. Zweckmäßig ist warme Umgebunsluft
bis zu 40° C. Blätter, auf deren Unterseite sich Sporenhäufchen befinden,
die von Rostpilzen stammen, werden ausgesondert. Die Droge hat einen
durchdringenden, angenehm aromatischen Geruch, schmeckt würzig brennend
mit einem kühlenden Nachgeschmack.
Zu den Hinweisen zum Sammeln
und Trocknen
von Kräutern.
Inhaltsstoffe:
Pfefferminzblätter enthalten l bis 3 % ätherisches Öl, Gerbstoff,
Bitterstoff und Flavonoide. Das ätherische Öl (Oleum Menthae piperitae)
besteht zur Hälfte aus Menthol. Geruch und Geschmack des Öles werden
durch Menthylester und Jasmon geprägt. Weitere Inhaltsstoffe des Öles
sind Cineol und Menthon. Drogen, die während der Blütezeit gesammelt
wurden, liefern scharf und unangenehm riechendes Öl, das Menthofuran
enthält.
Anwendung:
Die Pfefferminzblätter gehören zu den am häufigsten verwendeten Drogen.
Ihre Wirkung beruht auf den krampflösenden
und blähungstreibenden, gallentreibenden
sowie desinfizierenden Eigenschaften
des ätherischen Öles. An der gallentreibenden
Wirkung sind die Flavonoide beteiligt, während die Gerbstoffe der
Blätter bei Durchfällen wirken.
Die Droge wird bei Appetitlosigkeit,
als verdauungsförderndes Mittel,
bei Gallensteinen, Gastritis,
Blähungen und Koliken
verordnet. Sie ist Bestandteil verschiedener Teemischungen,
insbesondere von Magen sowie Leber- und Gallentees. Das reine Menthol
wirkt auf den Schleimhäuten und der Haut kühlend, schmerzlindernd
und sekretionshemmend.
Pfefferminztee wirkt gegen Erkältungen
im Magen oder in den Gedärmen,
bei Schnupfen, Bauchschmerzen,
Blähungen, Gallen-
und Leberleiden. Man trinke 1 Tasse davon, wenn Schmerzen
auftreten, doch nicht täglich, da er sonst die Nerven schwächt.
Pfefferminzöl, dessen schmerzstillende Wirkung
durchaus mit Aspirin oder Paracetamol zu vergleichen ist, kann für
Einreibungen verwendet werden. Dazu nehmen Sie auf einen Esslöffel
Trägeröl (Sonnenblumenöl, Mandelöl u. Ä.) ungefähr vier Tropfen Pfefferminzöl
und massieren damit die schmerzenden Stellen. Die Wirkung tritt nach
rund 15 Minuten ein.
Mit Minze wird übrigens auch viel gekocht. Die Engländer
essen sehr viel Pfefferminze und man findet Minze auch in vielen Süßigkeiten
wieder. Hier eine Sammlung mit Rezepten
mit Pefferminze.
Nebenwirkungen:
Personen mit Gallensteinerkrankungen sollten vor der Anwendung ihren
Arzt befragen. Durch die Förderung der Gallensekretion können Koliken
ausgelöst werden. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind keine Nebenwirkungen
und Risiken bekannt.
Geschichtliches:
Die Pfefferminze wurde 1696 aus anderen Minzenarten gezüchtet.
Minzen sind sehr alte Heilpflanzen.
Wer mehr über Minzen wissen will, kann sich bei www.minzen.com
umfassend informieren.
Übrigens:
Für Asterixfans empfehle ich "Asterix bei den Engländern"
zu lesen und sich Obelix beim Betrachten des Wildschweins in Pfefferminzsoße
anzusehen :-) Das Rezept für die Soße findet man übrigens
im Rezeptteil.
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Menta piperita
Dies Bild hat mir netterweise Hermann von minzen.com
eingescannt, damit hier auch die richtige Minze zu sehen ist.
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Mentha crispa
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)
Bild mit freundlicher Genehmigung von Kurt
Stübers
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(lange Ladezeit!)
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