Bärlauch
(Allium ursinum)
Synonyme:
Bärenlauch, Beeren Knoblauch, Gorinsel, Hexenzwiebel, Ramsel(l), Ramseren,
Waldknoblauch, Waldlauch, Waldt Knoblauch, Wilder Knoblauch, Wilder
Lauch, Zigeunerlauch
Familie:
Lauchgewächse (Alliaceae)
Namensentstehung:
"Bärlauch", "Das Lauch des Bären". Zu
Zeiten als noch Bären in unseren Wäldern lebten und es noch
viel Bärlauch in unseren Wäldern gab, war der Bärlauch
die Hauptnahrunsquelle der Bären die aus dem Winterschlaf erwachen.
Bären laufen weite Strecken um Bärlauchfelder aufzusuchen.
Beschreibung:
Die ganze Pflanze riecht stark nach Knoblauch,
weswegen ihr Überdauerungsorgan, die Zwiebel, auch von Bergbewohnern
wie Knoblauch gebraucht wird. Aus der Zwiebel wächst im Frühjahr
ein bis zu 25 cm hoch werdender Sproß, der in einem scheindoldigen
Blütenstand endet. Die Blätter sind langgestielt und lanzettenförmig.
Die Blüten sind weiß
Verwechslung:
Ähnelt stark dem giftigen Maiglöckchen und der Herbstzeitlosen vor der Blüte!
Todesfälle durch Verwechslung der Kräuter
kommen nicht selten vor.
Grade gegen die Herbstzeitlose soll es kein Gegengift geben und ihr
Gift wirkt sehr schnell. Wenn man Vergiftungserscheinungen bemerkt,
kann es schon zu spät sein.
Als erstes mal auf die Blätter achten:
Bärlauch: Blätter einzeln am Stängel direkt aus dem Boden kommend.
Maiglöckchen: Blätter sind mmer 2 an einem Stiel, Blätter umfassen den Stängel.
Herbstzeitlose: Mehrere Blätter an einem Stiel, Blätter umfassen den Stängel.
Danach auf den Geruch achten. Bärlauch riecht immer stark nach Knoblauch. Achtet darauf dass ihr am
Blatt riecht und nicht an euren Fingern!
Leider ändern sich externe Links zu Seiten mit Verwechelpflanzen immer mal und das Gerücht die Herbstzeitlose würde nicht mitten
unter dem Bärlauch vorkommen, hält sich hartnäckig. Darum hier nochmal ein Bericht mit Bildern, wo die Herstzeitlose wirklich
mitten unter dem Bärlauch wächst. Und ein schöner Vergleich mit Herbstzeitloser, Maiglöckchen und Bärlauch findet man bei "Bio für Kids"
Blütezeit:
Mai - Juni
Vorkommen:
Er wächst überwiegend in Wäldern
Verbreitung:
Der Bärlauch kommt in ganz Europa vor.
Sammelgut:
Blätter oder Zwiebeln
Sammelzeit:
Mai
Sammelvorschrift:
Das friche Kraut oder die Zwiebeln werden wie Gemüse gesammelt.
Man kann die Pflanze auch klein schneiden und trocknen
Eine Bitte an alle Sammler:
Sammelt nicht zu viel an einem Ort, sondern lasst überall noch
was stehen und nehmt nicht mehr als ihr braucht, denn der Bärlauchboom
lässt ihn doch inzwischen an einigen Stellen schon fast aussterben.
Wenn wir nicht wollen dass er in ein paar Jahren unter Naturschutz steht
und einem Sammelverbot unterliegt, sollten wir gemässigt sammeln
und keine Pflanzen kaputttreten oder ratzeputz leer ernten. Es sollten
immer mindestend 3 - 4 Blätter pro Pflanze stehen bleiben, damit
sie genug Kraft hat um Blüten zu treiben. Jede Zwiebel die stehen
bleibt, sorgt für eine neue Pflanze im nächsten Jahr. Eine
Diskussion über das
Sammeln von Bärlauch findet man im Forum
Inhaltsstoffe:
ätherische Öle die ausschwefelarktiven Verbindungen mit bis 7,8 mg Schwefel bestehen, Flavonoide, Enzyme, Fruktosane, Allicin
Allicin-Gehalt:
Frische Zwiebeln 0,05 - 0,12 %
Getrocknete Zwiebeln 0,18 - 0,43 %
Frische Blätter 0,005 %
Getrocknete Blätter 0,07 %
Nährstoffe je 100g: 12 kcal oder 50 kj, 3 g Kohlenhydrate verwertbar, 2,2 g Ballaststoffe, 89 g Wasser, 0 Cholesterin,
336 mg Kalium, 76 mg Calcium, 50 mg Phosphor, 22 mg Magnesium, 2,9 mg Eisen, 150 mg, Vitamin C
Anwendung:
Eigenschaften: reinigend, harntreibend, rötend, blutdrucksenkend, antiseptisch
Bärlauch in der Küche:
Bärlauch findet man vor allem als Gewürz in verschiedenen Gerichten. Sogar die Industrie hat sich
auf die Bärlauchmode eingestellt. Zahlreiche Aufstriche und Fertiggerichte mit Bärlauch findet man heute in den
Regalen und auch frisch ist Bärlauch heute im Frühjahr in vielen gut sortierten Supermärkten zu finden. Weitaus besser
und vielseitiger ist ein Gericht mit Bärlauch aber, wenn man ihn selber zubereitet.
Rezepte mit Bärlauch gibt es jede Menge. Hier eine Rezeptsammlung, denn Rezepte mit Bärlauch
gibt es jede Menge. Eigentlich kann er überall dort verwendet werden, wo man sonst Knoblauch verwendet. Aber als Pesto schmeckt
er mir persönlich am besten. Im Forum findet man eine
Diskussion über Bärlauchschnaps (Bärlauch Tinktur) und
Dagmar hat im Forum auch noch ein tolles Wildkräuterrezept mit Bärlauch gepostet (sogar mit Fotos, sieht
super lecker aus!).
Die Kommission E hat zum Bärlauch nichts zu sagen, aber die Volksmedizin kennt ihn umso besser.
Volksmedizinisch wird der Bärlauch wie der Knoblauch verwendet. Man geht davon aus,
daß der Bärlauch sogar stärker wirkt als Knoblauch. Verwendet wird er gegen Arteriosklerose,
Bluthochdruck und bei Magen-Darm-Störungen
.
Bärlauch soll Quecksilber ausleiten und Schwermetalle binden. Er wird deshalb für Blutreinigungskuren
verwendet. Auch hilft er oftmals gegen Frühjahrsmüdigkeit.
Bärlauchgeist eignet sich hervorragend
vorbeugend gegen Arterienverkalkung und schlechtes Gedächtnis
, weil die Blutgefäße weitet und verhindert, daß Blutplättchen zusammen klumpen. Auf die Art senkt er auch den
Blutdruck nach längerer Anwendung.
Bärlauch wird nicht als Tee gekocht, sondern roh verwendet. Wer mag, kann ihn klein gehackt in warmer Milch trinken.
Alternativ kann man auch 10 - 20 Tropfen mehrmals am Tag nehmen.
Bärlauchöl schmeckt gut zu Salaten
Bärlauch wirkt günstig auf das Magen- und Darmsystem.
Würmer gehen laut Maria Treben beim Verzehr von Bärlauch
ab. Kinder dürfen ihn auch einnehmen. Die unterste Altersgrenze liegt hier am individuellen Essverhalten der Kinder. Wenn die ersten Salate gegessen werden, darf auch
der Bärlauch mit dabei sein.
Bärlauch im Garten:
Bärlauch liebt halbschattige Plätze mit neutralem bis mässig sauren Boden und tiefgründigen, humosen Boden. Die Samen sind Frostkeimer. Ich
habe es noch nicht geschafft Bärlauch aus Samen zu ziehen. Was aber sehr gut funktioniert ist, Bärlauch auszugraben und als junge
Pflanze in den Garten zu setzen. Bei mir vermehrt er sich dann über die Wurzeln sehr gut. Mulchen hält konkurrierende
Pflanzen im Zaum und düngt gleichzeitig den Boden. Der Bärlauch dankt es durch gutes Wachstum.
Nebenwirkungen:
Beim Verzehr größerer Mengen kann es zu Reizungen des Magen-Darm-Traktes
kommen. Der Verzehr von größeren Mengen soll bei Schwangeren schon zum Abort geführt haben.
Weitere Nebenwirkungen und Risiken sind mir nicht bekannt.
Geschichtliches:
Der Bärlauch ist schon seit der Zeit der alten Germanen bekannt. Vermutlich wird er aber schon seit
Menschengedenken gegessen. Als Heipflanze ist der Bärlauch auch schon seit Jahrhunderten bekannt. Pfarrer Künzele lobte ihn und
behauptete, dass sehr kranke Bleichsüchtige nach dem Genuß von Bärlauch wieder aufblühen.
Quellen:
GU Nährwert und Kalorientabelle,
Die Kräuter in meinem Garten,
Heilpflanzen in der Kinderheilkunde,
Das große Buch der Heilpflanzen,
Essbare Wildpflanzen,
Kostbarkeiten aus der Hausapotheke ,
Alles über Heilpflanzen,
Die große Enzyklopädie der Heilpflanzen,
Gesundheit aus der Apotheke Gottes,
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.
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Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)
Bild mit freundlicher Genehmigung von Kurt
Stübers
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Fotos © L. B. Schwab
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Zum Vergleich:
Kein Bärlauch! Giftige Herbstzeitlose:
© Dagmar
Kein Bärlauch! Giftige Herbstzeitlose:
© Dagmar
Kein Bärlauch, giftiges Maiglöckchen!:
Kein Bärlauch, giftiges Maiglöckchen!:
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