Wiesen-Schaumkraut
(Cardámine pratensis L.)
Synonyme:
Bettbrunzer, blaue Brunnenkressich, Fleischblume, Harnsamen, Kuckucksblume,
Maiblume, Marienblume, Schaumkraut, Storchenschnäbeli, Strohblume,
Wasserkraut, Wilde Kresse
Familie:
Kreuzblütler (Brassicaceae, Cruciferae)
Namensentstehung:
Der Name stammt von dem Schaum, den man des öfteren an der Pflanze
findet. Dieser Schaum stammt von der Larve der Schaumzirkade, die
den saftigen Stengel des Wiesen-Schaumkrauts anbohrt und sich mit
dem von ihrem Körper umgewandelten Schaum ein gegen Feinde gut
geschütztes Nest baut
Beschreibung:
Die grundständigen Blätter bilden eine Rosette und unterscheiden
sich von dem weit einfacheren Stengelblättern durch ihre rundlichen,
ausgeschweiften Einzelblättchen. Die Fiederblättchen der
Stengelblätter sind dagegen länglich, linealisch und ganzrandig.
Diese grundständigen Blätter entwickeln manchmal auf dem
endständigen Fiederchen kleine Knospen, die Blätter und
Wurzeln bilden und beim Verwelken das Mutterblattes zu selbstständigen
Pflänzchen werden. Die lilafarbigen Blüten des Wiesenschaumkrauts
wachsen in Trauben und haben vier grüne Kelchblätter, von
denen zwei, sackartig nach unten verlängert, als Honigbehälter
dienen, indem der Nektar, den die bei den kurzen Staubgefäßen
sitzenden Honigdrüsen absondern, sich in ihnen sammelt. Innerhalb
der Kelchblätter stehen, wiederum kreuzweise, die vier Kronenblätter.
Die Blüte hat sechs Staubblätter, von denen vier lang sind
und zwei kürzere seitlich nach außen abstehen. Der Griffel
ist kurz und entwickelt sich zu einer langen, schmalen Schote, die
durch eine dünne Scheidewand in zwei Fächer geteilt ist.
In jedem Fach trägt sie eine Reihe kleiner Samen.
Verwechslung:
Wird manchmal mit der Schafgarbe
verwechselt
Blütezeit:
April - Juli
Vorkommen:
Wiesen, feuchte Rasen, Wegränder, Ufer und lichte Wälder
Verbreitung:
Eurasien, Nordamerika
Sammelgut:
Ganzes Kraut
Sammelzeit:
April - Mai
Sammelvorschrift:
Die Pflanze wird mit einer Schere abgeschnitten und frisch verwendet.
Beim Trocknen verliert das Wiesenschaumkraut die Senföle und im
Tiefkühler haltbar gemacht schmeckt sie nach garnichts bis wenig.
Inhaltsstoffe:
Ätherische Öle (Senföl), Bitterstoffe, Glucosinolate (Glucocochlearin),
Glykoside, Mineralstoffe (Kalium, Magnesium, Schwefel), Spurenelemente
(Eisen), Vitamine (Vitamin C)
Anwendung:
Wiesenschaumkraut wirkt stärkend und belebend, sowie blutreinigend.
Es regt Leber und Niere an, hilft bei Unterleibsschmerzen
und Rheuma, Blutarmut, Hautausschlägen, gegen
Abwehrschwäche, Wassersucht oder Zuckerkrankheit
(Diabetes)
Innerliche Anwendung:
2 TL Kraut - mit 1/4 l heißem Wasser übergießen - nach
10 Min. abseihen. Tägl. mehrere Tassen (warm) trinken.
Preßsaft
zerdrückte Pflanze in ein Tuch geben - fest auspressen. Tägl.
3 EL einnehmen.
Rheumabeschwerden:
2 EL Kraut - mit 150 ml heißem Wasser übergießen -
nach 10 Min. abseihen. Ein Leintuch (Küchenhandtuch) tränken
und auf die schmerzende Stelle legen.
Die Blütenessenz des Wiesenschaumkraut soll zu uraltem, verschütten
Wissen Zugang verschaffen. Sie soll gegen die Entfremdung von sich
selbst helfen und zur Bedeutung der Ahnen und zum Verständnis
ihres Wissens verhelfen.
Wiesenschaumkraut wird auch als Gemüse verwendet. Hier einige
Rezepte.
Ich esse sie ganz gerne in Salaten, auch Kartoffelsalat und besonders
gut schmeckt sie mir in Verbindung mit junger Schafgarbe.
Nebenwirkungen:
Mir momentan nicht bekannt
Geschichtliches:
Mir momentan nicht bekannt
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Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)
Bild mit freundlicher Genehmigung von Kurt
Stübers
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Fotos: © www.kaesekessel.de
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