Kümmel / Wiesenkümmel
(Carum carvi L.)
Synonyme:
Chümi, Feldkümmel, Kämen, Karbei, Kemmich, Köm,
Kumil, Kumir, Kumil, Kümmich, Kümmel, Maikimmig, Mattenkümmich,
Wiesenkümmel
Familie:
Doldengewächse (Apiaceae (Umbelliferae))
Namensentstehung:
Mir nicht bekannt
Beschreibung:
Zweijährige, 30 cm bis 100 cm große Pflanze.Fleischige, möhrenartig
riechende fingerdicke Pfahlwurzel. Im zweiten Jahr treibt die Pflanze
einen aufrechten, kantig gerieften Stengel, der schon am Grund verästelt
ist. Dieser trägt entfernt stehende, fiederteilige Laubblätter.
Die mittelgroßen Dolden setzen sich aus etwa 8 - 16 Döldchen
zusammen. Die Kronenblätter der Blütchen sind weiß
bis rot. Die spaltfrucht wird 4 - 5 mm lang und zerfällt bei
der Reife in die beiden bekannten schwach sichelförmigen Teilfrüchte.
Verwechslung:
Auf den ersten Blick leicht zu verwechseln mit dem giftigen Schierling
(Unterscheidung am rot überlaufenen Stiel des Schierlings), Koriander,
Dill, Fenchel und anderen.
Blütezeit:
Mai - Juli
Vorkommen:
In seinen Standorten ist der Kümmel nicht besonders wählerisch.
Es gefällt ihm auf Wiesen, Weiden und Grasflächen genauso
wie an Wegrändern, Böschungen und Bahndämmen.
Verbreitung:
Nord- und Mitteleuropa, Asien, Marokko.
Sammelgut:
Früchte
Sammelzeit:
Juni - Juli
Sammelvorschrift:
Die Früchte werden vor der Vollreife geerntet, da sie später
abfallen. Beim Trocknen an einem warmen, luftigen Ort reifen sie rasch
aus. Die Droge hat einen ihr eigenen, stark würzigen Geruch und
einen stark würzigen, bisweilen brennenden Geschmack
Zu den Hinweisen zum Sammeln
und Trocknen
von Kräutern.
Inhaltsstoffe:
Kümmelfrüchte können 3 bis 7% ätherisches Öl enthalten, dessen Aroma
von Carvon (50 bis 85%) und Limonen (20 bis 30%) bestimmt ist; andere
Aromakomponenten (Carveol, Dihydrocarveol, a- und ß-Pinen, Sabinen
und Perillylalkohol) sind von geringerer Bedeutung.
Anwendung:
Wegen der krampflösenden Eigenschaften wird Kümmel
vor allem bei Blähungen, als Magenmittel und gallenflußförderndes
Mittel in Form von Tee verwendet. Kümmel
beruhigt den Magen, regt den Appetit und die Sekretion des Verdauungsapparates
an und wirklt verdauungsfördernd. Kümmel soll auch
die Regelblutung fördern und damit verbundene Krämpfe
lösen sowie die Geburt erleichtern. Kümmel als Gewürz
bei schwer verdaulichen Speisen beigt Koliken vor. Ausserdem wird Kümmel
häufig Milchbildungstees für stillende Mütter
zugegeben, da der Kümmel über die Muttermilch auch beruhigend
auf die Verdauung der Babys wirkt. In Form von Öl
hilft Kümmel gegen Hautparasiten. Wenn man Babys den Bauch
mit Kümmelöl einreibt, hilft es gegen Bauchschmerzen.
Kümmelöl wird wegen der antimikrobiellen Wirkung Mundwässern
zugesetzt.
Für einen Tee übergießt man 1 Teel. Kümmelsamen
mit 1/4 Litern kochendem Wasser und seiht nach 10 Minuten ab. Der Tee
wird schluckweise getrunken. Babys verdünnt man diesen Tee 1:1
mit abgekochtem Wasser.
Tiermedizinisch:
Auch beim Tier wirkt Kümmel blähungstreibend und krampflösend,
allerdings sollte man Katzen keinen Kümmel geben, da er zu viele
ätherische Öle enthält, die auf Katzen toxisch wirken.
Nebenwirkungen:
Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind keine Nebenwirkungen und Risiken
bekannt.
Vorsicht: Manche Kinder reagieren auf Kümmel allergisch
Geschichtliches:
Als Heilmittel und Gewürz spielt die Droge nachweislich seit dem
frühen Mittelalter eine Rolle. Ein Rezept aus dem Mittelalter findet
man bei den Ölen. Dieses Öl wurde
im Mittelalter auch als Mittel gegen Untreue verwendet.
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Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)
Bild mit freundlicher Genehmigung von Kurt
Stübers
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