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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Kräuter sind in der Apotheke oder im Kräuterladen erhältlich. Wir weisen darauf hin, dass wir keine Kräuter verkaufen sondern sie lediglich beschreiben, um den Zusammenhang zwischen Kräuterweiden und Rohmilchkäse oder der Gesundheit von Kühen zu zeigen.

Quecke

(Agropyron repens L.)

Synonyme:
Ackergras, Elytrigia repens, Knotengras, Kreichweizen, Laufquecke, Quicke, Saatgras, Schließgras, Schnürgras, Schoßhalm, Spitzgras, Zweckgras

Familie:
Gräser (Poaceae = Gramineae)

Namensentstehung:
Quecke ist zurückzuführen auf "queck" in der Bedeutung von lebendig (engl. quick), weil dieses "lästige Unkraut" mit seinen Wurzeln weithin kriecht und deshalb schwer zu vertreiben ist.

Beschreibung:
Die zur Familie der Poaceae gehörende Gemeine Quecke ist ein sehr verbreitetes Kraut und erreicht eine Höhe von bis zu 1,5 m. Sie besitzt einen unterirdischen, verzweigten und weißlichen Wurzelstock. Der Stengel ist aufrecht und glatt. Die Blätter sind grasartig, schmal und linealisch, mit glatten Blattscheiden. Sie sind zunächst (im Jugendalter) behaart und später kahl. Am Übergang zur Blattspreite haben sie zwei lange, spitze, übereinandergreifende Öhrchen. Die Blattspreiten sind 3-10 mm breit und flach und haben auf der Oberseite lange Haare. An der Ährenachse sitzen die Ähren zweizeilig mit zwei 6-11 mm langen, kurzbegrannten Hüllspelzen am Grund und 3-6 blütentragenden, 8-11 mm langen Deckspelzen.

Verwechslung:
Mit anderen Gräsern

Blütezeit:
Juni bis Juli, vereinzelt bis Oktober

Vorkommen:
Äcker, Gärten und Wegränder

Verbreitung:
Europa, Nordasien, Nordafrika, Nordamerika

Sammelgut:
Wurzel

Sammelzeit:
März/April und September/Oktober

Sammelvorschrift:
Die Ausläufer werden gewaschen, Nebenwurzeln und Spelzen entfernt und in dünner Schickt getrocknet, wobei die goldgelbe Farbe erhalten bleiben soll. Die Droge ist geruchlos und hat einen süßlichen Geschmack

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern.

Inhaltsstoffe:
Der Wurzelstock der Quecke enthält viele Kohlenhydrate, Saponine und Schleimstoffe, Mineralsalze wie Kaliumsalze, Kieselsäure und Eisen, Vitamine A und B und organische Säuren.

Anwendung:
Der Wurzelstock der Quecke wird in Nieren- und Blasentees zur Durchspuelungstherapie (ausreichende Fluessigkeitsaufnahme ist wichtig!) bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengriess. (auch vorbeugend) verwendet. In der Volksmedizin werden sie ausserdem bei Bronchitis als schleimlösendes Mittel eingesetzt.

Während die Verwendung von Queckenwurzel in der Schweiz verbreitet ist, spielt sie in Deutschland kaum eine Rolle. Warum ist mir ein Rätsel.

Die Quecke ist ein weitverbreitetes und lästiges Unkraut. Ein kleines Wurzelstückchen im Garten und es ist fast nicht mehr auszurotten. Als Futterpflanze ist sie bei den Bauern sehr beliebt.

In der Volksmedizin wird die saponinhaltige Quecke als blutreinigende und harntreibende Wurzel verwendet. Sie wirkt reizmildernd bei Nieren- und Blasenentzündungen, ist wassertreibend und bei Nierengrieß und -steinleiden eine Hilfe. Entschlackend, daher nützlich bei Hautausschlägen als Frühlings- und Herbstkur. Empfohlen wird Quecke in Verbindung mit Teufelskralle, bei Gicht, Rheuma, Arthritis und Arthrose und auch bei der gutartigen Prostatavergrößerung ist die Quecke im Wechsel mit dem kleinblütigen Weidenröschen ideal.

Für einen Queckenwurzeltee
nimmt man 2 - 3 gehäufte Teelöffel Queckenwurzel, übergiesst sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser und lässt das Ganze 10 Minuten ziehen. Von diesem Tee trinkt man 2 Tassen täglich, wobei man darauf achten sollte in dieser Zeit entweder viel pflanzliche Kost oder zum Beispiel Bullrichsalz zu sich zu nehmen.

Quecke zu gleichen Teilen mit Bärentraubenblättern soll chronische und akute Blasenentzündung ausheilen und sogar Antibiotika überflüssig machen.

Sowohl der Aufguß, als auch der in der Volksheilkunde gebrauchte frische Preßsaft oder der durch Kochen daraus hergestellte Sirup wirken als kräftigendes Mittel, da sie sehr reich an leicht verdaulichen Kohlenhydraten ist.

Nebenwirkungen:
Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr während der Einnahme sollte geachtet werden.

Geschichtliches:
Es ist nicht sicher welche Pflanze aus der Familie der Gräser die im Altertum als harntreibendes Mittel verwendet wurde gemeint ist. Im Mittelalter wurde die Quecke oft als Heilmittel verordnet. Sie wird in den Apothekertaxen von Hamburg und Frankfurt im 16. Jahrhundert als "Radix Graminis" geführt.

 

 

Zeichnung einer Quecke
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)

Bei Klick auf das Bild sehen Sie das Bild in einer Grösse von 1000 Pixeln Breite
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Zeichnung einer Quecke

Bilder mit freundlicher Genehmigung von
Kurt Stübers



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© L. B. Schwab