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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Kräuter sind in der Apotheke oder im Kräuterladen erhältlich. Wir weisen darauf hin, dass wir keine Kräuter verkaufen sondern sie lediglich beschreiben, um den Zusammenhang zwischen Kräuterweiden und Rohmilchkäse oder der Gesundheit von Kühen zu zeigen.

Mutterkraut

(Tanacetum parthenium)

Synonyme:
Bertram, Chrysanthemum parthenium, Falsche Kamille, Feverfew, Fieberkraut, Frauenminze, Goldfederich, Jungfernkraut, Knopfkamille, Mägdeblumenkraut, Matram, Matricaria febrifuga, Matronenkraut, Metra, Metram, Mettram, Mutterkamille, Mutterkraut, Sonnenauge

Familie:
Korbblütengewächse (Asteraceae (Compositae))

Namensentstehung:
Die alte Bezeichnung Matricaria febrifuga (im Kräuterbuch von Hieronymus Bock) verwies einerseits auf die Ähnlichkeit mit Kamille als auf die Verwendung als Fiebermittel. Matricaria (lat.) heißt übersetzt Mutterkraut

Beschreibung:
Mutterkraut wird 30 - 80 cm gross und riecht stark aromatisch. Die Blätter sind gelbgrün, wechselständig und sind in tief geteilte eiförmige Blättchen geteilt, die immer drei bis sieben Paare bilden. Das Endstück ist tief gelappt. Die Blüten erinnern an die Kamille oder das Gänseblümchen und haben einen Durchmesser von 13 - 22 mm. Sie stehen zu 5 - 15 in lockeren Doldenrispen am gerippten und nach oben hin verzweigten Stängel.

Verwechslung:
Beim groben Hinsehen mit der Kamille oder der Margerite, aber die Blätter sind komplett anders.

Blütezeit:
Juni - August

Vorkommen:
Vor allem verwildert in Gärten, nährstoffreiche, lehmige Böden. Herkunft ist der Kaukasus.

Verbreitung:
Mir momentan noch nicht bekannt

Sammelgut:
Blätter und Blüten (Chrysanthemi parthenii folium)

Sammelzeit:
Mai - September

Sammelvorschrift:
Blätter und Blüten an einem luftigen, trockenen Ort möglichst schnell trocknen. Blüten sollen sich beim Trocknen nicht verfärben, dunkle Flecken weisen auf schlechte Trocknung oder Lagerung hin.

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern.

Inhaltsstoffe:
Aether. Öl (0,75 %) mit Campher und Chrysanthenylacetat als Hauptkomponenten, ferner Sesquiterpenlactone, unter anderem Germacranolide, mit Parthenolid als Hauptkomponente, ferner Eudesmanoliden und Guajanoliden sowie Flavonoiden, insbes. Apigenin- und Luteolinderivaten.
Quelle: http://www.awl.ch/heilpflanzen/tanacetum_parthenium/

Anwendung:
Mutterkraut wirkt schmerzstillend, beruhigend, krampflösend, fiebersenkend, uterusstimulierend.

Inzwischen haben klinische Studien belegt, dass das regelmässige Einnehmen von einem Teelöffel frischer Blätter oder einer grossen Messerspitze getrockneten Blattpulvers soll die Heftigkeit der Migräneanfälle merklich verbessern und die Häufigkeit ihres Auftretens verringern. Bei gesundundaktiv.de findet man Informationen über diese Studie. Über Migräne findet man einen sehr umfangreichen Text der Schweizerischen Nedizinischen Gesellschaft für Phytotherapie bei Karger in der Schweiz (Vorsicht *.pdf, benötigt den Acrobat-Reader)

Aus dem Tagungsbericht der 16. Schweizerische Tagung für Phytotherapie - 2001:
Mutterkraut dient der Migräne-Vorbeugung. Zwei oder drei Blätter reichen als tägliche Dosis. Nach einer dreimonatigen täglichen Einnahme haben manche Leute festgestellt, dass sie auch hinterher noch Monate lang anfallsfrei waren, obwohl sie kein Mutterkraut mehr genommen haben. Andere machten die Beobachtung, dass Mutterkraut die Intensität der Kopfschmerzen verringerte oder dass ihnen nicht mehr übel wurde. Getrocknetes Mutterkraut wirkt offenbar genauso gut wie frisches. Wichtig: Mutterkraut ist ein reines Prophylaktikum und sollte über einen Zeitraum von wenigstens 2 Monaten täglich eingenommen werden. Wenn der Migräneanfall erst einmal da ist, dann hilft auch kein Mutterkraut mehr. Nebenwirkrungen wurden bisher nicht registriert. Das Mittel sollte jedoch währen der Schwangerschaft und Stillzeit wegen des Hauptwirkstoffes Sesquiterpenacton nicht angewendet werden.

Im Gesichtswasser oder in einer Gesichtspackung wirkt Mutterkraut bei Flecken im Gesicht und Hautunreinheiten. Kompressen können bei Ohrensausen aufgelegt werden.

In der Küche kann man Mutterkraut auch in frischen Salaten oder zu aromatischen Brotaufstrichen verarbeiten. Allerdings ist ihr Geschmack bitter, weshalb man noch andere Geschmacksträger braucht.

Mutterkrautsirup
(Quelle: Hirsch/Grünberger "die Kräuter in meinem Garten")
1 Hand voll frische oder getrocknete Blüten und Blätter mit soviel Weißwein übergießen, dass alles gut bedeckt ist. bei getrockneten Blättern immer mal wieder nachschaun, evtl noch Wein hinzu geben. Für ca 3 Wochen dunkel stellen, dann erhitzen ( nicht kochen!!!) abfiltern, Kraut gut ausdrücken. Wiegen und die gleiche Menge Honig unterrühren.

Teelöffelweise einnehmen
Hilft bei Asthma, Heuschnupfen, Bronchitis, Kopfschmerzen und Leberträgheit. Bald verbrauchen, kühl lagern, es hält nicht sehr lange

Mutterkraut-Tinktur:
1 Handvoll getrocknete Blüten mit hochprozentigem Alkohol übergießen. 6 Wochen an einem sonnigen Platz stehen lassen, abfiltern und tropfenweise einnehmen wenn sich eine Migräne ankündigt

Tee:
1 Teelöffel getrocknete Blätter und Blüten mit ¼ l kochendem Wasser übergießen. 4-5 Min ziehen lassen Vorbeugend bei Migränepatienten, kann man aber auch mal bei Trigeminusneuralgie und Ischiasschmerzen versuchen.

Aus: Ärzte Zeitung, 24.02.2005
Mutterkraut enthält Mittel gegen Leukämie NEW YORK (mal). Parthenolide, Substanzen aus dem Mutterkraut, wirken auf Krebs-Stammzellen bei Leukämie besser als bisherige Krebsmittel, melden Forscher aus New York (Blood-online). Das US-National Cancer Institute will den Therapieansatz möglichst rasch weiterentwickeln. Mutterkraut ist als Phytotherapeutikum gegen Fieber und Schmerzen bekannt.

Eigene Erfahrungen mit Mutterkraut:
Im Forum findet eine Diskussion über Mutterkraut gegen Migräne statt.

Nebenwirkungen:
Nicht während der frühen bis mittleren Schwangerschaft verwenden, da es die Menstruation auslöst und die Ablösung der Plazenta fördert.
Allergische Reaktionen sind möglich

Geschichtliches:
Mutterkraut wurde schon in der griechischen Antike zur Erleichterung der Geburt und bei Frauenleiden verwendet. Das Kraut stammt wohl ursprünglich aus Kaukasien und Kleinasien und gelangte um 300 v.Chr. in den Mittelmeerraum. Die Heilwirkung des Mutterkrauts in verschiedenen Zubereitungen wurde schon von Dioskorides, Tabernaemontanus und Hildegard von Bingen beschrieben. (Darmkrämpfe, Menstruationsbeschwerden, Fiebersenkend und Kopfschmerzen) Noch Ende des 18. Jh. bezeichneten Engländer die Pflanze als ihr "Aspirin".

Dankeschön :-)
Ein ganz liebes Dankeschön geht an Wegwarte, die mir geholfen hat die Informationen zusammenzutragen, denn ich alleine hätte garnicht so viele Informationen darüber gefunden.

 

 

Zeichnung eines Mutterkrauts
Zeichnung: Walter Hood Fitch
(1924)

Bild mit freundlicher Genehmigung von Kurt Stübers

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Fotos: © L. B. Schwab

Foto eines Mutterkrauts

Foto eines Mutterkrauts

Foto eines Mutterkrauts

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© L. B. Schwab