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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Frauenmantel

(Alchemilla vulgaris)

Synonyme:
Alchemistenkraut, Echter Sinau, Frauenmänteli, Frauenhilf, Gänsefuß, Gänsegrün, Herrgottsmäntelchen, Herrgottsmäntelein, Löwenfuß, Mantelkraut, Marienkraut, Marienmantel, Muttergottesmantel, Mutterkraut, Regendächle, Silberkraut, Taublatt, Taufänger, Taumantel, Tauschüsselchen, Tränenschön, Wasserträger, Weiberkittel

Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)

Namensentstehung:
Den Namen hat diese Pflanze wegen der mantelförmigen Blätter.

Beschreibung:
Frauenmantel wird bis zu 30 cm hoch. Ihre Höhe richtet sich nach ihrem Standort. Der Frauenmantel überdauert mit schräg oder waagerecht im Boden liegener, stark verholzter Wurzel, die an einem Ende allmählich abstirbt, während sie sich am anderen verlängert. Die Blätter sind kahl bis zottig behaart und sind auch in erwachsenem Zustand gefaltet und fünf- bis neunlappig und am Rande gekerbt. Die Blätter des Blütenstandes sind nur leicht sternförmig eingeschnitten. Der reichblütige Blütenstand ist kahl oder zerstreut behaart. Der glockige Kelch trägt 4 Kelschzähne, die genauso so lang wie der Kelchbecher sind.

In Höhen über 1000 m finden wir den Silbermantel, der sowohl auf Kalk- als auch auf Urgesteinsböden gedeiht. Seine Blattunterseiten glänzen silbrig.

Verwechslung:
Mit Alchemilla xanthochlora, dem gelbgrünen Frauenmantel. Da beide gleich verwendet werden, ist eine Verwechslung unbedeutend für die Volksheilkunde.

Blütezeit:
Mai - September

Vorkommen:
Die sehr verbreitete Pflanze kommt vom Tiefland bis in das alpine Gebiet vor. Meist wächst sie auf nassen, fetten Wiesen und Weiden, auf Schutt und Feldern, in lichten Wäldern und Gebüschen.

Verbreitung:
Der Frauenmantel ist in ganz Europa und im östlichen Nordamerika und Grönland, in Asien vom Kaukasus und Himalaja bis nach Sibirien verbreitet.

Sammelgut:
Kraut (Herba Alchemillae)

Sammelzeit:
Mai - August

Sammelvorschrift:
Tau abtrocknen, die Blätter mit den Stielen sammeln und in dünner Schicht trocknen. Dabei darf sich die Farbe des Sammelguts nicht verändern. Die Droge ist geruchlos und hat einen bitteren und zusammenziehenden Geschmack

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern

Inhaltsstoffe:
Gerb- und Bitterstoffe, Flavonoide und wenig ätherisches Öl

Anwendung:
Eigenschaften: zusammenziehend, stopfend, leicht antiseptisch, narbenbildend, entzündungshemmend

Kommission E: leichte, unspezifische Durchfälle.

Die Schulmedizin hält die Anwendung als Frauenkraut für überholt, die Volksmedizin ist von ihm jedoch nach wie vor überzeugt. Die bestätigten Anwendungsgebiete findet man etwas weiter unten bei den äußerlichen Anwendungen, begleitet von etwas innerlicher Anwendung zur Unterstützung. Die Volksmedizin schreibt dem Frauenmantel aber Wunder zu. Nicht nur, dass der Frauenmantel bei Menstruationsstörungen, Unterleibsbeschwerden, Weißfluß, und Unpäßlichkeit in den Wechseljahren sich wohltuend auswirkt, er hilft laut Volksheilkunde auch in der beginnenden Pubergät gemeinsam mit der Schafgarbe die Periode günstig zu beeinflussen. In Fällen, in denen jungen Mädche die Regel trotz ärztlicher Medikamente nicht bekommen, ist es der Frauenmantel zusammen mit Schafgarbe (zu gleichen Teilen gemischt), der helfen kann.

Bei Erschlaffung des Unterleibs der Frauen, Verletzungen nach der Entbindung, bei schweren Geburten oder bei Neigung zu Fehlgeburten zur Festigung der Frucht und zur Stärkung der Gebärmutterbänder ist der Frauenmantel ein grosser Helfer. Ab dem dritten Monat sollten solche Frauen Frauenmanteltee trinken. Er soll ein Allheilmittel bei allen Frauenkrankheiten sein und kann gemeinsam mit dem Hirtentäschel selbst bei Gebärmuttervorfall und Leistenbrüchen helfen.
Den Tee bereitet man als Aufguß, die mittlere Tagesdosis liebt bei 5 - 10 g Kraut.
Bei Leistenbrüchen trinkt man vier Tassen Frauenmanteltee, den man möglichst mit frisch gepflückten Kräutern bereitet, tagsüber schluckweise. Außerdem massiert man die betroffenen Stellen mit Hirtentäscheltinktur ein, bei Gebärmuttervorfall beginnt man mit der Einreibung äußerlich von der Scheide aufwärts. Bitte die Tinktur im Genitalbereich mit Wasser verdünnen. Hier werden zusätzlich Schafgarben-Sitzbäder (100g Kräuter für ein Bad; wöchentlich im ganzen 3 Bäder, da das Badewasser, angewärmt, noch zweimal verwendet werden kann) angewendet.

Man verwendet ihn auch als wassertreibendes und herzstärkendes Mittel, bei Wundfieber, bei Blutarmut.

Äußerlich wirkt Frauenmantel zusammenziehend und sehr rasch heilend. Er ist eine Hilfe bei eitrigen Wunden und vernachläßigten Geschwüren. Nach dem Zahnziehen ist Frauenmanteltee als eines der besten Mittel zu empfehlen. Meist heilen innerhalb eines Tages mach mehrmaligen Spülungen die Wunden zu. Zur Straffung der Haut wird empfohlen, gequetschte Blätter auf die entsprechenden Stellen zu legen. Der Tee mit einem Eßlöffel gutem Apfelessig gemischt als Vaginalspülung verwendet, soll gegen Ausfluss und Scheideninfektionen helfen. Begleitend bei Zellveränderungen am Gebärmuttermund. Die Spülung wirkt mild desinfizierend, keimhemmend, zusammenziehend und juckreizlindernd.

Unsere Vorfahren verwendeten die Pflanze als Wundkraut, innerlich und äußerlich, bei Epilepsie und gegen Brüche als Breiauflage.

Laut neuen Untersuchungen soll Frauenmantel gegen Viren wie Herpes oder Bakterien wie Staphylococcen wirken und dabei helfen das Wachstum von Brustkrebs zu hemmen. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Frauenmantel in der Tiermedizin:
Wenn auf der Weide vorhanden, wird Frauenmantel sehr gerne von Weidetieren gefressen. Als Heilkraut für die Wundbehandlung und Geschwüre. Auch zur Behandlung der Ohren von Hund und Katze einsetzbar.

In der EU darf man den Wirkstoff nicht bei Tieren einsetzen, die der Lebensmittelgewinnung dienen.

Frauenmandel als Räucherkraut:
Mit Genehmigung des Verfassers:Räucherwerkstatt

Das ist nun mal ein richtiges Weiberkraut. Sowohl in der Volksheilkunde, als auch beim Räuchern. Schon in unserer Vorzeit wurden von Kräuterkundigen der Frauenmantel verräuchert, speziell bei Fruchtbarkeitsritualen. Hier steht er dann für die weibliche Kraft und Stärke.

Die Energie des Rauches beeinflusst das Sakral- und Bauchchakra und kann entkrampfend auf die weiblichen Genitalien wirken. Auch innere Zwänge lassen sich so mit der Zeit auflösen. Aber wie immer: einmal Räuchern kann da nicht viel bewegen an unseren eingefahrenen Mustern. Und – das Räuchern kann uns nur unterstützen.

Hier kann man über Frauenmantel als Räucherkraut mit Synergy (Walter) von der Räucherwerkstatt diskutieren.

Nebenwirkungen:
Mir nicht bekannt

Geschichtliches:
Ob der Frauenmantel schon in der Antike verwendet wurde oder nicht, darüber habe ich unterschiedliche Informationen gelesen. ich weiss es nicht. Sicher ist die Verwendung 1485, da angeführt im "Gart der Gesundheit", einem der ersten gedruckten Kräuberbücher. Wegen der eigenartigen Taubildung auf der Pflanze wurden ihr wundertätige Eigenschaften zugeschrieben. Seit unserer christlichen Zeit ist der Frauenmantel der Jungfrau Maria geweiht.

In manchen Gegenden bindet man für Fronleichnam Kränze von Frauenmantel, um dann das Haupt des Erlösers im Herrgottswinkel zu schmücken.

Quellen:
Die große Enzyklopädie der Heilpflanzen,
Die Kräuter in meinem Garten,
Alles über Heilpflanzen,
Gesundheit durch Heilkräuter,
Das große Buch der Heilpflanzen,
Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis
Kräuterbuch,
Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.

 

 

Zeichnung eines Frauenmantels

Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)

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(lange Ladezeit!)

Bild mit freundlicher Genehmigung von
Kurt Stübers






Fotos: © www.kaesekessel.de

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Foto eines Frauenmantels

Foto eines Frauenmantels

Foto eines Frauenmantels




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