Zur NavigationZur Navigationshilfe Zu den Kräuterbüchern
Käse und Rohmilch - Gesundheit und Natur
Eins funktioniert nicht ohne das Andere
Um einen guten Käse herzustellen, braucht man nichts weiter als hochwertige
Rohmilch, Lab und Milchsäurekulturen.
Für manche Käse benötigt man noch Schimmelkulturen.
In Deutschland sind eine Menge Zutaten erlaubt, für deren Einsatz ein
Schweizer Käser fristlos entlassen und nie mehr eine Stelle finden würde.
Guter Käse sollte weder eingewachst noch in Plastik getaucht werden.
Karotin oder Bindemittel, egal ob biologisch angebaut oder nicht, sind in
gutem Käse genauso wenig zu finden, wie Kupfersulfat gegen Spätblähungen
des Käses.
Künstliche optische Käseaufwertung mag für den Kunden "appetitlich"
aussehen, dem Käsekenner lassen sie die Haare zu Berge stehen.
Ein guter Käser oder Senn arbeitet ausschließlich mit den oben genannten
Zutaten und stellt die unterschiedlichen Käsesorten durch unterschiedliche
Verarbeitungsweisen und Lagerungen her. Gute Milch wird keiner Mikrofiltration
unterzogen, so dass die für guten Käse wichtigen Mikroorganismen in
der Milch erhalten bleiben. Einem guten Käse muss man auch nicht durch
die Zugabe von Kräutern einen Geschmack verleihen, denn er bekommt ihn
durch eine langsame Reifung und die Geheimnisse der Schmierung. Gute Zutaten,
unterliegen einer ständigen Kontrolle von Forschungsanstalten die sich
mit der Herstellung von gesundem Rohmilchkäse gut auskennen, zum Beispiel
der Eidgenössischen Forschungsanstalt
für Milchwirtschaft in der Schweiz.
Durch schonendes Melken und Transportieren der Milch, bleibt die Milch lebendig
und in seiner Struktur erhalten. Die Verarbeitungsweisen unterstützen oder
hindern die Milch darin die guten Substanzen zu vermehren und die Unerwünschten
dadurch zu verdrängen.
Wenn der Käse den Herstellungsraum verlässt, ist er noch lange
nicht fertig. Der Käse lebt weiter. Durch das regelmäßige
Schmieren der Käse mit Salzwasser und eventuellen Kulturen, nimmt der
Käse langsam so viel Salz auf wie er braucht. Diese Zeit sollte man einem
Käse beim Reifen schon lassen. Je älter der Käse wird, desto
kräftiger wird er im Geschmack, weil sich die Kulturen beim Reifen weiter
vermehren. Sehr alter Käse hat, wenn man ihn aufschneidet, Hohlräume
mit Salzeinschluss. Das ist ein Zeichen dafür, dass er besonders alt
und gut gelagert ist. Sehr gut kann man das auf der Homepage von Gruyère
sehen.
Über Rohmilchkäse gibt es die schauerlichsten Geschichten
und jede Menge dummes Geschwätz. Um zu verstehen was dummes Geschwätz
ist, sollte man darüber ein paar Dinge wissen:
Rohmilchkäse wird aus Milch hergestellt, die niemals unter 18°C
absinken und auch nicht über 60° erhitzt werden darf. Natürlich
entwickeln sich in einem solchen Klima Bakterien, aber die milcheigenen
Bakterien haben besondere Eigenschaften: Sie vermehren sich im Laufe
der Zeit so stark, dass sie schädliche Bakterien völlig verdrängen.
Deshalb muss Rohmilchkäse auch so lange gelagert werden, denn die
Zeit brauchen die Bakterien, um auch wirklich alle schädlichen
Bakterien verdrängt zu haben. Sobald irgendwas in einen Rohmilchkäse
gelangt ist was für die Milchsäurebakterien in der Milch nicht
zu schaffen ist, macht sich das am Käse bemerkbar. Da in einen
Rohmilchkäse keine Eier gehören, sind auch Salmonellen nicht
zu erwarten, wobei in Deutschland immer mehr Käsereien dazu übergehen,
zusätzliches Eiweiss in den Käse zu werfen.
Gesunder Menschenverstand
Oft outen sich Hersteller oder Käsehändler selber, man braucht
nur beim Lesen der Etiketten nachzudenken. :o)
Bergkäse aus Holland kann ja wohl bestenfalls Hügelkäse sein.
Holland hat nur einen Berg der liegt auf der Holländischen Insel Saba in
der Karibik und dort wird nachweislich kein Käse hergestellt. Und wo sind
denn die vielen Höhlen in denen plötzlich all die "Höhlen"gereiften
Käse lagern seit es zu einem Qualitätssiegel gemacht wurde? Man kann
in Deutschland keinen Parmesan herstellen genauso wenig wie in Italien Harzer
Handkäse. Hersteller und Händler die es nötig haben von den Erfolgen
guter Produkte durch Täuschung der Kunden eine Scheibe zu klauen sind einfach
nur zu faul oder zu schlecht um eine eigens Produkt auf den Markt zu bringen.
Sie bezahlen lieber einen Anwalt um Gesetzeslücken zu finden damit sie
geschützte Namen verwenden können, als das sie sich bemühen würden
Käse herzustellen, der so gut ist dass er sich auch verkauft ohne die Kunden
zu betrügen.
Einkauf von Käse
Wenn man Käse einkaufen möchte, sollte man sich folgendes
klar machen:
Von einem Käse der nach nichts schmeckt reibt man viel mehr in ein Essen
als von einem herzhaften Käse mit Geschmack und die Scheiben von einem
Stück Billig-Gouda schneidet man dicker, als die von einem herzhaften Gruyère.
(Davon ab schmeckt Käse in Würfeln einfach aromatischer als in Scheiben)
Auch der Pamps der oft im Supermarkt als Parmesan im Plastiksack verkauft wird,
ist qualitativ minderwertiger und weniger ergiebig (wenn es überhaupt wirklich
Parmesan aus Italien ist), als wenn man sich ein Stück Parmesan kauft und
selber reibt. Egal ob Sie nun einen teuren oder einen billigen Käse kaufen,
sollten Sie auf folgendes achten:
Alle Angaben ohne Gewähr
© H. Schwab