Acker-Winde / Ackerwinde
(Convolvulus arvensis) Nebenwirkungen beachten!
Zaun-Winde / Zaunwinde
(Calystegia sepium / Convolvulus sepium)
Synonyme:
Acker-Winde: Winde, Feldwinde, Wehweide
Zaunwinde: Feldzaunwinde, Ackerranke, Teufelsdarm
Familie:
Windengewächse (Convolvuláceae)
Namensentstehung:
Acker-Winde: lat. convolvere = sich winden, arvensis = zum Acker
gehörend
Zaunwinde:
Beschreibung:
Acker-Winde: Die 20 - 90 cm langen Stängel sind kriechend
oder windend. Die Blätter pfeil- bis spießförmig.
Die trichterförmigen Blüten wachsen einzeln auf 1 - 4 cm langen
Stielen in den Blattachseln.Sie sind weiß, rosa gestreift oder
rötlich und im Durchmesser 2,5 - 4 cm und duften angenehm. Die
Pfahlwurzel bildet zahlreiche Seitenwurzeln, bis über einen m im
Unkreis, aus deren Knoten oder abgetrennten Stücken neue Pflanzen
treiben. Die ganze Pflanze führt einen bitteren Milchsaft.
Zaunwinde: Ebenfall rankende Pflanze, mit bis zu
3 m langen Stängeln. Sie rankt sich an Zäunen, Bäumen
und Sträuchern empor. Die großen Blätter sind eiförmig-länglich
bis dreieckig. Sie großen trichterförmigen Blüten sind
vorwiegend strahlend weiß, selten rosafarben und gelegentlich
rot getreift.Sie entspringen einzeln auf 5 - 12 cm langen Stielen den
Blattachseln und messen im Durchmesser 3,5 - 5 cm.
Verwechslung:
Die beiden Windenarten können leicht miteinander verwechselt werden.
Ich gestehe daß ich sie immer verwechselt habe. Macht aber nichts,
denn beide haben die gleiche Wirkung. Aber dank wegwarte weiß
ich jetzt, daß man das an den Vorblättern vom Kelch sehen
kann. Die Zaunwinde hat 2 davon und die Ackerwinde keine. So einfach
kann's sein :-)
Blütezeit:
Acker-Winde: Juni - Oktober
Zaunwinde: Mai/Juni - September
Vorkommen:
Acker-Winde: Äcker, Gärten, Ödland, Wege. Besonders
auf basen- und stickstoffsalzreichen, humusarmen Lehm- oder Tonboden.
Zaunwinde: Auwälder, Ufergebüsch, Hecken und Zäune,
Röhricht, überall verbreite, wo der Boden feucht ist
Verbreitung:
Überall in Europa und Asien und verwildert auch in anderen Regionen
bis 1200 m /1500 m Höhe
Sammelgut:
Wurzeln und blühende Pflanzen
Sammelzeit:
Wurzeln im März/April oder September bis Oktober
blühenden Pflanze Juni - August
Sammelvorschrift:
In der Zeit der Vollblüte schneidet man die oberen Stängelteile
ab und trocknet sie im Schatten an einer gut gelüfteten Stelle
oder in der Darranlage bei höchstens 40 Grad. Die Wurzeln werden
gut gereinigt und in Stücke geschnitten am Besten bei 40 Grad gut
durchgetrocknet.
Inhaltsstoffe:
Harze, Harzglykoside nach Art der Glykoretine, Herz-Kreislauf-Glykoside,
Gerbstoffe, blutgerinnungsfördernde Substanz, Tannine, Proteoglycane,
nach neueren Forschungen enthält sie auch psychoaktive Alkaloide
wie Tropin, Tropinon, Cuskohygrin und Hygrin und außerdem Mutterkornalkaloide
Anwendung:
Abführmittel
galletreibendes Mittel
Fiebersenkend
schweißtreibend
harntreibend
Mestruatuinsbeschwerden, bei übermäßigen Menstruationsblutungen.
Ein Umschlag mit dem Blütensaft soll Entzündungen an Füßen
schnell lindern
Einem Extrakt aus Ackerwinde enthält eine Reihe von Proteoglycanen,
bei denen im Tierversuch bereits eine antiangiogene Wirksamkeit belegt
werden konnte.
Antiangiogen bedeutet, es wird verhindert dass sich neue Tumorgefäße
bilden, das Tumorwachstum wird somit gehemmt. Hierzu werden ganz aktuell
klinische Studien, z.B. an der Klinik St. Georg, Bad Aiblingen, durchgeführt
Tee:
1 schwacher bis gehäufter Teel (nach Bedarf ausprobieren, mit geringer
Dosierung anfangen) mit einer Tasse kochendem Wasser aufgießen
und 10 Minuten ziehen lassen, morgens und abends 1 Tasse bei Verstopfung
Nebenwirkungen:
Vorsicht! Alle Pflanzenteile gelten als giftig und somit wird von
einer Anwendung abgeraten. Es gibt für alle Volksheilkundlichen Anwendungen
sinnvollere Heilkräuter.
Geschichtliches:
Schon Dioskurides erwähnt die Ackerwinde in seiner Materia Medica
"...der Saft der Blätter hat getrunken den Bauch lösende
Kraft...". Früher glaubten die Menschen ihre Wurzeln würden
bis in die Hölle reichen und wer sie in die Vase stellt, dessen
Haus wird vom Blitz getroffen.
Quellen die nicht schon auf der Startseite der Kräuter
erwähnt wurden:
Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch, 9. Auflage 2004
Kraut und Unkraut zum Kochen und Heilen, Elisabeth und Karl Hollerbach
Zeitschrift PTA-Forum
Was blüht denn da?, Aichele/Golte-Bechtle
Das große Kräuterbuch der Gesundheit.
Flora von Deutschland, Schmeil/Fitschen
Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen, Readers Digest
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Acker-Winde
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)
Zaunwinde

Zeichnung: Jacob Sturm (1796)
Zaunwinde

Zeichnung: Carl Hoffmann (1884)
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Zeichnungen mit freundlicher
Genehmigung von Kurt
Stübers
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Ackerwinde

Zaunwinde
Folgende Fotos unterliegen dem Copyright von L. B. Schwab
Acker-Winde

Acker-Winde
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