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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Kräuter sind in der Apotheke oder im Kräuterladen erhältlich. Wir weisen darauf hin, dass wir keine Kräuter verkaufen sondern sie lediglich beschreiben, um den Zusammenhang zwischen Kräuterweiden und Rohmilchkäse oder der Gesundheit von Kühen zu zeigen.

Roter Wiesenklee

(Trifolium pratense)

Synonyme:
Fleischklee, Honigblumen, Hummelklee, Hummellust, Rotklee

Familie:
Schmetterlingsblütengewächse (Fabaceae)

Namensentstehung:
Trifolium bedeutet "Dreiblatt", was der Form der Blätter entspricht.

Beschreibung:
Die Kronrähren des Wiesenklees sind 1 cm lang. Dadurch können nur langrüsselige Insekten den Nektar saugen. Hummeln sind die Hauptnutznießer dieser Blüten.

Wiesenklee ist mehrjährig, manchmal zweijährig (Zuchtforn) leicht behaart bis unbehaart. Der Stamm ist aufrecht oder emporsteigend und sind 1-5 cm lang. Die Blätter stehen immer zu dritt, selten zu viert beieinander. Die Blätterform reicht von oval über elliptisch bis eiförmig, sie sind zwischen 1-3 cm lang und 0,5-1,5 cm breit. Der : Blütenstand besteht aus ca. 100 Einzelblüten, ist rosa-violett bis crèmefarben und aufrecht. Die Samen haben eine ovoide Form sind asymmetrisch und gelblich bis violett.

Verwechslung:
Mit anderen Kleearten

Blütezeit:
Mai bis September

Sammelzeit:
Mai / Juni und September

Vorkommen:
Überall auf Wiesen und Weiden.

Verbreitung:
Die Stammform ist der in Europa und Asien beheimatete Wiesenrotklee. In Flandern, Spanien und Oberitalien, später auch im Rheimgebiet ist der Rotklee seit dem 15. Jahrhundert nachweisbar. Erst von der Mitte des 18. Jahhunderts an hat J. Chr. Schubart den Wiesenklee in Mitteldeutschland verbreitet. Dadurch wurde der gesamte Ackerbau entscheidend beeinflußt. Die Erträge aller angebauten Früchte stiegen, die Viehhaltung wurde durch diese Futterpflanze verstärkt und die Leistungen verbessert.

Wissenswertes:
Der Wiesenklee ist eine anpassungsfähige und ertragreiche rasch nachwachsende Feldfutterpflanze, die grün und auch als Kleeheu einen hohen Futterwert besitzt. Diese hervorragenden Eigenschaften bedingen die weite Verbreitung und machen den Klee zu einer unseren bedeutendsten Futterpflanzen, wobei oft nicht daran gedacht wird, dass zu viel Klee im Futter durchaus zu Fruchtbarkeitsstörungen und Unfruchtbarkeit führen kann.

Da der Wiesenklee grade für Hummeln eine wichtige Nahrungsquelle ist, sollte man ihn blühen und wachsen lassen. Viele Hummelarten sterben aus, weil der Klee zu Gunsten von Mais auf den Feldern immer seltener wird oder auf Grund von zu frühen Mahten nicht zur Blüte kommt.

Neben den Hummeln ist der Rotklee auch wichtig für den Schwalbenschwanz, einem unserer größten Schmetterlinge. Sowohl für die "Goldene Acht" und den Hauhechelbläuling, beides inzwischen schon stark gefährdete Schmetterlingsarten, dient der Wiesenklee als wertvolle Futterpflanze für die Raupen. Starke Düngung ist den Faltern abträglich.

Das vierblättrige Kleeblatt soll Glück bringen. Viele Mitbringel zeigen kleine Kleeblätter, was dem Beschenkten Glück bringen soll. Das vierblättrige Kleeblatt ist recht selten, allerdings ist mir persönlich etwas aufgefallen:
Oftmals findet man vierblättrige Kleeblätter auf ungesunden Böden wie Wiesenstücke bei Autowerkstätten, in Einflugschneisen von Flughäfen, in der näheren Umgebung von Atomkraftwerken und ähnliches. Mir ist bisher noch nicht ganz klar woran es liegt und ich habe darüber auch noch keine näheren Informationen gefunden, aber da ich ein Auge für vierblättrige Kleeblätter habe ist mir aufgefallen dass es Gegenden gibt, da ist weit und breit kein einziges vierblättriges Kleeblat zu finden, während grade auf ansich "schmutzigen" Wiesen sehr Viele zu finden sind.

Inhaltsstoffe:
hoher Eiweißgehalt und pflanzliche Hormone. Gerbstoffe, Asparagin, ätherisches Öl, Fett, Wachs, Xanthin, Spurenelemente.

Sammelhinweise:
Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern.

Anwendung:
Für die Blutreinigung werden ein halbes Dutzend süßen Blüten des Wiesenklees mit einem guten Liter Wasser aufgebrüht. 10 Minuten ziehen lassen, dann absieben und über 1 - 1 1/2 Monate hinweg täglich drei Tassen trinken.

Wiesenklee wird auch gegen Entzündungen, Geschwüre und bei Drüsenverhärtung geschätzt.

Gegen Rheuma und Gicht werden 4 Teelöffel Wiesenklee mit Liter kochendem Wasser übergossen, und 15 Minuten ziehen gelassen. Hiraus macht man einen Umschlag um die schmerzenden Stellen, den man gut warm hält. Dieser Umschlag hilft auch gegen verhärtete Drüsen, zum Beispiel verhärtete Milchdrüsen.

Aus dem Kräuterbuch von Jacobus Theodorus "Tabernaemontanus" anno 1625:
Jnnerlicher Gebrauch der Wiesenkleen
Gemeldte Klee seyndt mehr ein Speiss der jungen Kälber dann ein Artzeney. Jedoch sagt man/ (so die Blumen mit Wein oder Honigwasser gesotten werden/ unnd getruncken/ erweichen sie den groben Schleim. Sie können auch also mit Clistiren hierzu gebraucht werden/ zu erweichen den zähen dicken Schleim in den Därmen/ heylen derselben Versehrung und Schmertzen.)
FUCHSIUS schreibet/ dass sie zu dem weissen Fluss der Weiber gar nützlich gebraucht werden/ fürnemlich die mit den purpurbraunen Blumen/ entweder gessen oder darvon getruncken: Aber der ander mit den weissen Blumen sol die verstandene Zeit widerumb flüssig machen.

(Eusserlicher Gebrauch
Die Blumen sampt den Samen in Wasser unnd Oel gesotten/ und ubergeschlagen/ erweichen die harten Knollen und Geschwer.)


Es fanden auch schon moderne Studien über die Stoffe in den Blüten statt, die belegten, daß sie das Wachstum von Tumoren und Krebs mindern. Ausserdem soll Rotklee auf Grund seiner pflanzlichen Hormone die Wechseljahre positiv beeinflussen. Weitere Informationen bei Nature

Nebenwirkungen:
Alle Klee-Arten sind gute Futterpflanzen, die nur selten in Abhängigkeit von der Jahreszeit, der Witterung und der verfütterten Menge zu Schäden führen können.

Schaumige Gärung im Pansen wahrscheinlich durch lösliche, cytoplasmatische Proteine.
Blausäure hemmt die Cytochrom-Oxidase (Blockierung der Atmungskette), die Folgen sind Gewebsanoxie und Krämpfe.
Phytoöstrogene können zu Fruchtbarkeitsstörungen führen.
Nitrate werden zu Nitrit umgewandelt und führen zu Methämoglobinbildung.
Rhodanid bewirkt Lichtempfindlichkeit.

Trifoliose (Kleekrankheit):
Fotosensibilisierung (Pferd, Rind)
Tympanie (Rind, Schaf)
Hufrehe (Pferd, Rind)
Fruchtbarkeitsstörungen und Aborte
Vermutung, dass "Ringwomb" beim Schaf auslösen könnte.
Es können auch zentralnervöse Symptome wie Krämpfe, Zwangsbewegungen oder Symptome der Blausäurevergiftung wie Dyspnoe, Tachykardie, Krämpfe etc. auftreten.
Quelle: http://www.vetpharm.unizh.ch/giftdb/pflanzen/0053_vet.htm

Geschichtliches:
Mir momentan noch nicht bekannt

Quellen:
Wo nicht angegeben 1x quer durch mein Bücherregal und durch meine Zettelwirtschaft.

 

 

Zeichnung eines Wiesenklees
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé
(1885-1905)

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(lange Ladezeit!)

Bilder mit freundlicher Genehmigung von Kurt Stübers



Fotos: © L. B. Schwab

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Roter Wiesenklee mit frisch aufblühenden Blüten



Roter Wiesenklee in Vollblüte



Beim unteren 4-Blättrigen Kleeblatt kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen von welcher Kleeart es stammt.

4-blättriges Kleeblatt von rotem Wiesenklee


4-blättriges Kleeblat von einem Klee



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Alle Angaben ohne Gewähr
© L. B. Schwab