Pfaffenhütchen, Europäisches
(Euonymus europaea) giftig!
Synonyme:
Gemeiner Spindelstrauch, Pfaffenkäpplein, Spillbaum, Spindelstrauch
Familie:
Spindelbaumgewächse (Celastráceae)
Namensentstehung:
Der Name "Pfaffenhütchen" stammt mit ziemlicher Sicherheit
vom Aussehen der Fruchtform ab.
Beschreibung:
Das Pfaffenhütchen wird 1,5 - 6 m hoch, 2,5 - 4 m breit und trägt
prachtvolle, erst karminrosa, später rote, giftige Kapseln mit
4 Kammern, in denen die orangenen Samenhüllen wachsen, die, wenn
die Kapsel aufspringt, an Fäden heraushängen.. Die Wuchsform
des Pfaffenhütchens ist baum- oder strauchartig, rund und breitkronig.
Die Borke ist längsrissig und grau, die Rinde der Zweige 4- kantig
grün und zum Teil mit kleinen Korkleisten an den Kanten. Die
im April sprießenden, gegenständigen Blätter sind
elliptisch, feingekerbt, 3 - 5 cm lang und dunkelgrün. Die Herbstfärbung
reicht von bronzefarben über strahlend gelb-orange bis scharlachrot.
Die eher unscheinbare, nektarreiche Blüte wächst in achsenständigen
Scheindolden auch schon bei Jungpflanzen . Sie hat 4 weiss-grünliche
Blütenblätter. Das Pfaffenhütchen ist ein Herzwurzler
und hat ein feines, weit verzweigtes Wurzelsystem.
Das Pfaffenhütchen ist wärmebedürftig, frosthart und
liebt den Halbschatten, verträgt aber auch Sonne.. Es mag keine
Staunässe und keine Bodenverdichtung, ist aber sehr wasserbedürftig.
Verwechslung:
Mir momentan noch nicht bekannt
Blütezeit:
Mai
Frucht:
September - Oktober
Vorkommen:
Feld und Flur, Mischwald, Waldränder, Hecken, Raune und Abhänge,
in Sandgebieten eher selten.
Verbreitung:
Europa, vor allem Mitteleuropa und Asien
Inhaltsstoffe:
Steroidglycoside vom Cardenolid-Typ (Evonosid, Evobiosid, Evomonosid),
Alkaloid (Evonin), Lectine, Triterpene; Wirksamkeit bleibt im Heu
erhalten.
Anwendung:
Das Pulver der Samen wurde gegen Läuse eingesetzt
Die giftigen Früchte sollen früher als Herzmittel eingesetzt worden
sein. Ich persönlich rate davon ab damit zu experimentieren.
Das Pfaffenhütchen ist für Insekten und Vögel eine wichtige
Nahrungsquelle. Vor allem das Rotkehlchen liebt die Samen des Pfaffenhütchens.
Pfaffenhütchen befestigt Ufer und Hänge, schützt vor
Lärm und Wind, bietet Vögeln und anderen Tieren Schutz.
Das Holz des Pfaffenhütchens wurde früher zu Kleiderhaken, Spindeln
und Fleischspießen verarbeitet. Aus ihm soll sich eine gute Zeichenkohle
herstellen lassen.
Nebenwirkungen:
Beim Menschen mögliche Symptome:
Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall und wiederholtem Erbrechen.
Nach Literaturangaben sind Kreislaufstörungen, Leber- und Nierenschäden
sowie tödlicher Ausgang möglich. Die beschriebenen Krankheitszeichen
können noch bis zu 18 Stunden nach dem Verzehr von Pflanzenteilen
auftreten.
Erste Hilfe:
Nach Verzehr weniger Beeren ist es in der Regel ausreichend, Flüssigkeit
trinken zu lassen. Falls mehr als 3 Samen eingenommen wurden, sollte
nach Literaturangaben ärztlicherseits Kohle gegeben und eventuell
eine Giftentfernung vorgenommen werden.
(Quelle:
www.meb.uni-bonn.de)www.meb.uni-bonn.dewww.meb.uni-bonn.de
Beim Tier:
Toxische Dosis Schaf, Ziege: >10 Früchte führen zu Kreislauf-Beschwerden.
Erbrechen, Durchfall, Kolik, Krämpfe, Kreislaufstörungen.
Pferd: Kolik, Peritonitis, Obstipation, Tachykardie, Tod innert wenigen
Tagen nach Fressen von Zweigspitzen möglich. Vergiftungsfälle
auch bei Schafen und Ziegen durch Aufnahme von Zweigen, Blättern
und Früchten.
(Quelle:
www.vetpharm.unizh.ch)
Geschichtliches:
Mir momentan noch nicht bekannt
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Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)
Bild mit freundlicher Genehmigung von Kurt
Stübers
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Fotos: © L. B. Schwab
Zweig mit Blüten
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