Dost oder Oregano
(Origanum vulgare L.)
Synonyme:
Badchrut, Bergminze, Blauer Dunst, Dost, Dorant, Dosten,Grober Chölm,
Orangenkraut, Orant, Wilder Balsam, Wilder Majoran
Namensentstehung:
Im Mittelhochdeutschen bedeutet "Dost" "Strauß".
Es wird vermutet, dass das Erscheinungsbild zu dem Namen "Dost"
beigetragen hat.
Familie:
Lippenblütengewächse (Lamiaceae (Labiatae))
Beschreibung:
Diese Staude ist ausdauernd und wird bis zu 60 cm hoch. Sie überwintert
in ihrem langen, dünnen Wurzelstock. Der Stengel ist rot bis rotbraun
überlaufen und derb, die Blätter sind eiförmig und duften
aromatisch. Die Blüten stehen in Scheinquirlen an den Sprossenspitzen.
Verwechslung:
Es gibt ganz viele Pflanzen die Ähnlichkeiten aufweisen. Im Laufe
der Zeit werde ich hier einige vorstellen.
Blütezeit:
Juli - Oktober
Vorkommen:
Kalkreiche Böden, vorzugsweise auf sonnigen Wegböschungen,
in südlichen Gebüschsäumen und Trockenrasen
Verbreitung:
In Eurpoa vom Mittelmeergebiet über Irland und Schottland bis nach
Mittelskandinavien, im Osten bis Sibirien, Himalajagebiet und Iran.
Sammelgut:
Kraut (Herba Origani)
Sammelzeit:
Juli - September
Sammelvorschrift:
Kraut 10 cm über dem Boden schneiden (nicht abreissen, sonst reisst
man die Wurzel mit aus!) und die dicken Stengel entfernen. Zum Trocknen
an einem kühlen, schattigen Ort auslegen. Wenn mögich nicht
über 35°C trocknen, da sonst die ätherischen Öle
verloren gehen.
Es ist möglich Oregano frisch einzufrieren oder in Öl einzulegen.Die
Droge hat einen starken, angenehm würzigen Geruch der dem des Majoran
ähnelt.
Zu den Hinweisen zum Sammeln
und Trocknen
von Kräutern.
Inhaltsstoffe:
Gerbstoffe, Bitterstoffe, 0,5% ätherisches Öl mit Thymol und
Carvacrol.
Anwendung:
Oregano hat eine auswurffördernde, krampflösende und wegen
seiner Gerbstoffe eine zusammenziehende Wirkung.
Dost wird bei Erkrankungen der oberen Luftwege, vor allem bei Krampfhusten,
Asthma und Bronchitis eingesetzt. Wegen seiner Gerb- und Bitterstoffe
auch gegen Magen- und Darmerkrankungen, Durchfall, sowie bei Magenverstimmung,
Blähungen, Appetitlosigkeit oder Gallenschmerzen angewendet. Ebenso
verwendet man ihn gegen Muskelkrämpfe, Nervenkrankheiten und Krämpfen
zum Beispiel bei Multipler Sklerose sowie Schmerzen in den Knochen und
Gelenken. Oregano wirkt aber auch gegen Pilzinfektionen durch Hefe-
und Schimmelpilze im Intim- oder Analbereich. Hierfür macht man
ein Sitzbad.
Äusserlich hilft Oregano auch Allergien und Hautausschläge
zu lindern. Als Brustumschlag hilft Oregano Entzündungen in den
Brüsten zu nehmen und hilft Schwellungen und Juckreiz der Brustwarzen
zu heilen.
Für einen Tee nimmt man einen gehäuften Esslöffel Dostkraut,
übergiesst ihn mit 1/4 Liter kochendem Wasser und seiht nach 10
Minuten ab. Als Hustentee süsst man mit Honig und macht zusätzlich
ein Bad, für das man 100 g. Dost mit 1 Liter kochendem Wasser übergiesst,
nach 10 Minuten abseiht und dem Vollbad zugibt.
Der Tee, mit Salbei und Kamille gemischt, eignet sich hervorragend
als Gurgelmittel bei Halsschmerzen oder Entzündungen im Mund- und
Rachenraum.
Oreganoöl, ein paar Tropfen im Haustee eingenommen, wirkt krampflösend
und nervenstärkend. Bei Verschleimungen der Atemwege helfen einige
Tropfen im Gurgelwasser. oder gibt sie in heisses Wasser und macht ein
Dampfbad. Einreibungen mit Oreganoöl können bei rheumatischen
Beschwerden helfen.
Rezept für Oreganoöl
Oregano ist ein Bestandteil des Kölnisch Wassers.
Dost findet man unter dem Namen "Oregano" in jedem besser
sortierten Gewürzregal des Supermarktes, denn es ist ein hervorragendes
Würzmittel für italienische Gerichte wie Pizza und Tomatensoßen,
aber auch zu Bratkartoffeln, Grillfleisch oder Kraut. Als Mischung mit
Thymian, Basilikum und Rosmarin kann er in der Diätküche das
Salz ersetzen.
Getrockneter Dost eignet sich gut für Dauersträusse und Gedecke.
Oregano wird sehr gerne von vielen Insekten, vor allem von Bienen,
Hummeln und Schmetterlingen besucht.
Nebenwirkungen:
Nicht in der Schwangerschaft anwenden und nicht überdosieren.
Geschichtliches:
Die alten Römer verwendeten den Dost um damit Ameisen zu vertreiben.
Im Mittelalter wurde Oregano neben Heilzwecken auch im Teufelsglauben
angewendet.
Interessante Links:
http://www.uni-graz.at
Oregano in vielen Sprachen, Herkunft und Namensentstehung, Gewürzinformationen
und vieles mehr.
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Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)
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Bild mit freundlicher Genehmigung von
Kurt Stübers
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