Gewöhnliche Ochsenzunge
(Anchusa officinalis L.)
Synonyme:
Maizungen, Ochsenschlecker
Namensentstehung:
Mir momentan noch nicht bekannt
Familie:
Rauhblattgewächse (Boraginaceae)
Beschreibung:
Die Ochsenzunge ist zweijährig bis ausdauernd, wärmeliebend
und in Deutschland nicht sehr häufig anzutreffen. Im ersten Jahr
sieht man nur eine grundständige Blattrosette mit länglichen,
rauhen Blättern. Erst im 2. Jahr treibt die Pflanze einen 30 -
80 cm hohen, aufrechten, wechselständig und reich beblätterten
Stengel. Die ganzrandigen Blätter sind, wie die gesamte Pflanze
auch, rauh behaart und sitzen an Stengel. Die Blütenstände
entrollen sich spiralig, wachsen dann aber gerade, bilden eine Rispe
und zeigen anfangs manchmal hell purpurrote Blüten, die sich aber
recht schnell in tiefes Blau bis dunkelviolett verfärben. Sie sind
trichterförmig, 5lappig und haben samtige, hellere Schlundschuppen.
Die Früchte erinnern optisch etwas an einen sehr kleinen Brotlaib.
Verwechslung:
Eventuell mit der Hundszunge, die jedoch graufilzig ist und deren Blüten
sich von violett nach rotbraun färben.
Eventuell mit dem braunen Mönchskraut, allerdings wird das braune
Mönchskraut nur bis zu 40 cm hoch, die Blätter sind stengelumfassend
und die Blüten sind rotbraun.
Eventuell mit dem blauen, gewöhnlichen Natternkopf (Echium vulgare),
auch "blaue Ochsenzunge" genannt. Hier ist allerdings die
Krone unregelmäßig, die Blütentricher sind schief und
die Staubbeutel ungleich lang.
Blütezeit:
Mai - September
Vorkommen:
Sonnige Hänge, Brachland, Äcker, Wegränder
Verbreitung:
Südost- und Mitteleuropa
Sammelgut:
Kraut, Wurzeln und Blüten
Sammelzeit:
Kraut: Mai - Juni
Wurzeln: Oktober
Blüten: Mai - September
Sammelvorschrift:
Darüber ist mir momentan noch nichts bekannt. Auf Grund der Nebenwirkungen
würde ich persönlich die Pflanze auch nicht mehr sammeln.
Es gibt sehr viele andere Pflanzen die ähnlich wirken und weniger
Nebenwirkungen haben.
Zu den Hinweisen zum Sammeln
und Trocknen
von Kräutern.
Inhaltsstoffe:
Viel Schleim, Gummi, Gerbstoffe, Kieselsäure, Labrunin und Acetyllaburin,
sowie das giftige Alkaloid Lycopsamin und bei längerer Anwendung
als krebserzeugend geltende Pyrrolizidinalkaloide. Junge Blätter
enthalten sehr viel Vitamin C
Anwendung:
Die moderne Medizin verwendet die Ochsenzunge nicht mehr.
Früher wurde der Tee äußerlich in Form von Umschlägen
bei stumpfen Verletzungen aller Art verwendet und innerlich gilt er
als auswurffördernd. Ochsenzunge wurde auch bei Leiden des
Herzens und der Harnwege verwendet.
Für einen Tee überbrüht man 1 - 2 Teel. Kraut und übergießt
es mit 1/4 Litern kochendem Wasser, läßt 15 Minuten ziehen
und seiht dann ab.
Die Jungen Blätter lassen sich auch in Form von Spinat oder Salat
zubereiten und wurden für Frühjahrskuren eingesetzt. Wenn
man das Ochsenkraut in der Küche verwenden möchte, sollte
man es sparsam verwenden
Ochsenzunge wird sehr gern von Bienen besucht, hat einen sehr guten
Nektar- und schlechten Pollenwert und ist grade dadurch daß sie
sehr früh blüht eine hervorragende Bienenfutterpflanze.
Hinweise auf eine Giftigkeit für Weidetiere konnte ich nirgends
finden.
Nebenwirkungen:
Bei hoher Dosierung gilt die ganze Pflanze als giftig, allerdings
konnte ich nicht herausfinden wie dieses Gift wirken soll, außer
daß einige Alkaloide bei Überdosierung oder längerer
Anwendung krebserregend sein sollen. Auf Grund des Anteils giftiger
Alkaloide wird von einer Verwendung in "Giftpflanzen Pflanzengifte"
abgeraten.
Geschichtliches:
Mir leider momentan nichts bekannt
Quellen: Die
farbige Kräuterfibel, Das
große Kräuterbuch der Gesundheit, Giftpflanzen
Pflanzengifte, Eigene Zettelwirtschaft und Notizen
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