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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Kräuter sind in der Apotheke oder im Kräuterladen erhältlich. Wir weisen darauf hin, dass wir keine Kräuter verkaufen sondern sie lediglich beschreiben, um den Zusammenhang zwischen Kräuterweiden und Rohmilchkäse oder der Gesundheit von Kühen zu zeigen.

Luzerne

(Medicago sativa) Unbedingt Nebenwirkungen beachten!

Synonyme:
Alfalfa, Saat-Luzerne

Familie:
Schmetterlingsblütler (Fabaceae)

Namensentstehung:
"Alfalfa" ist der arabische Namen der Luzerne und bedeutet so viel wie "Gute Nahrung".

Beschreibung:
Häufig angebaute Futterpflanze (Nebenwirkungen beachten!)
Durch ihr großes Wurzelwerk, in dem sie auch überwintert, übersteht sie auch lange Trockenphasen. Sie muß allerdings mindestens 1x im Jahr blühen um sich verbreiten zu können. Die Luzerne wird 30 - 80 cm hoch, wächst aufrecht und der Stengel ist leicht verzweigt. Die Blätter sind 3zählig, die einzelnen Blättchen 2 - 3 cm lang und an der Spitze gezähnt und spitz. Die blauen oder violetten Blüten wachsen in kopfigen Trauben. Die Hülsen sind spiralig 2 - 3 mal gewunden.

Verwechslung:
Mir momentan noch nicht bekannt

Blütezeit:
Juni - Oktober

Vorkommen:
Auf Äckern angebaut, Wegränder, Böschungen, wildwachsend im Grünland. Liebt trockene, kalkhaltige, nicht staunasse Standorte

Verbreitung:
Im Norden zerstreut, sonst häufig in Europa. Ursprünglich stammt sie aus Asien.

Sammelgut:
Gesamte Pflanze

Sammelzeit:
Kann 4x im Jahr geschnitten werden bzw. vor der Blüte für Heilzwecke

Sammelvorschrift:
Als Futterpflanze wird sie getrocknet und verfüttert oder zu Futterwürfeln verarbeitet.

Als Heilmittel wird sie vor der Blüte geschnitten und getrocknet. Samen dienen einzig der Aufzucht von Sprossen und sollte nicht verzehrt werden, da sie giftig sind. Verwendet werden auch die frischen Blätter.

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern.

Inhaltsstoffe:
Phytoöstrogene (Cumestrol, Coumestan, Genistein, Formonetin u.a.), Saponine, blähende Proteine, fotosensibilisierender Faktor, Vitamin K, Chorophyll, Karotin.

Anwendung:
Futterpflanze. Vor allem Milchvieh wird mit viel Luzerne gefüttert, da sie die Milchleistung steigert. Der Nachteil liegt in den Nebenwirkungen, die vor allem dann auftreten, wenn zu viel davon gefüttert wird.

Über eine Heilwirkung von Luzerne findet man in Kräuterbüchern nicht viel. "Die Kräuter in meinem Garten" erwähnt die Luzerne als Brech- und Abführmittel und gegen Gelenkhreumatismus in der Volksheilkunde und der Frischsaft zu Salben oder Pudern verarbeitet als Mittel gegen Hautpilze, vor allem Fußpilz. Dumont's grosse Kräuterenzyklopädie erwähnt sie innerlich bei Schwäche in der Rekonvaleszens oder bei Anämie, Prämenstruellen Symptomen (PMS), Hormonelle Unausgewogenheit, Gelenkrheumatismus, Einfluß auf das Kreislauf- sowie Harnwegsystem, Beschwerden im Klimakterium, Appetitanregung.
Eine Sammlung von Rezepten mit Luzerne findet man im Forum.

Alfalfasprossen enthalten viele essenzielle Aminosäuren und sind in Europa inzwischen in Salaten oder auf Brot recht beliebt. Man zieht die Samen im Topf, nach etwa einer Woche ist die Keimung abgeschlossen. Ab dem 8. Wachstumstag kann man die Sprossen essen, vorher enthalten sie Canavanin, einer Giftigen Aminosäure die in den Samen von Lebuminosen zum Schutz vor Fraß vorkommt.

Industiell wird aus der Luzerne neben Futtermitteln, auch Chlorophyll, Karotin und Vitamin K extrahiert.

Wissenswertes:
Luzerne ist eine der Futterpflanzen der Raupe der "Goldenen Acht", einem Schmetterling, der durch anhaltende Lebensraumzerstörung stark gefährdet war. Inzwischen hat er sich unter Anderem durch den starken Anbau von Luzerne wieder erholt.
Luzerne bindet Stickstoff im Boden und verbessert ihn dadurch.

Anbau:
Vorwiegend in Reinsaat, zunehmend aber auch in Kleegrasmischungen. Die Weideluzerne wird zunehmend als Beisaat in Dauergrünland sowie auf Weiden zur Eiweißanreicherung verwendet. Sie ist trittunempfindlich und von daher strapazierfähig. Leider wird vor lauter Vorzügen vergessen auch auf die Nebenwirkungen für Tiere mit Pansen zu achten und wundert sich hinterher über die Folgen, von denen man sich nicht erklären kann woher sie kommen.

Nebenwirkungen:
Toxizitätsgrad bei Tieren:
Giftig (in Ausnahmefällen)
Giftige Pflanzenteile: Blätter und Stengel

Schaumige Gärung im Pansen wahrscheinlich durch lösliche, cytoplasmatische Proteine. Phytoöstrogene können zu Fruchtbarkeitsstörungen führen.
Quelle: http://www.vetpharm.unizh.ch/giftdb/pflanzen/0088_vet.htm

Geschichtliches:
Man nimmt an, daß Luzerne ursprünglich in Zentralasien beheimatet war. Vor etwa 2000 Jahren kam sie dann wohl nach China und etwa um 500v.Chr. nach Griechenland. Im 8. Jahrhundert wanderte sie in Afrika und Spanien ein.

Quellen:
Die Kräuter in meinem Garten, Dumont's grosse Kräuterenzyklopädie,
Der große BLV Pflanzenführer, Der große Kosmos Naturführer Tiere und Pflanzen, Landwirtschaftliche Fachzeitschriften, am Text angegebene Quellen sowie Zettelwirtschaft unbekannter Quellen.

 

 

Zeichnung einer Luzerne
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)

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Bild einer Luzerne


Bild einer Luzerne

Bilder mit freundlicher Genehmigung von Kurt Stübers



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© L. B. Schwab