Hundsrose
(Rosa canina)
Heckenrose
(Rosa corymbifera)
Synonyme:
Hundsrose: Dornrose, Hagebuttenstrauch, Hagrose, Heckenrose, Hetschepetsch,
Hiefe, Honietenstrauch, Schlafdorn
Heckenrose: Buschrose, Schlafdorn
Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)
Namensentstehung:
Mir momentan noch nicht bekannt
Beschreibung:
Mit 3000 Arten der Gattung "Rose" ist diese Pflanze über
die gemäßigte Zone der Nordhalbkugel verbreitet. Letztendlich
stammen sie alle von den Wildrosen ab.
Die Heckenrose Rosa corymbifera, unterscheidet
sich von der Hundsrose, Rosa canina dadurch, dass ihre Blüten
etwas größer sind und daß sie keine Stacheln hat.
Die winterfeste und unempfindliche Hundsrose ist ein schnell
wachsender kräftiger Strauch, der 1,5m hoch, mitunter aber auch
höher wird. Er hat bogig überhängende, stachelige Zweige.
Die Stacheln, fälschlicher Weise "Dornen" genannt, sind
nach rückwärts gekrümmt, so daß ein Hineinkommen
leicht, das Herauskommen aber schwierig ist. Die dünnen Laubblätter
sind 6 - 10 cm lang, wechselständig angeordnet und 5 - 7- paarig
gefiedert. Die einzelnen Fiederblätter sind elliptisch, scharf
und unregelmäßig gezähnt und mittelgrün. Im Herbst
werden wie fahlgelb. Die Blüten stehen auf etwa 2 cm langen Stielen,
an deren Basis je ein Hochblatt steht. Die Blüten sind weißlich-rosafarbenen
Kronenblätter, stehen meist einzeln und duften schwach bis garnicht.
Die Früchte der Rose sind die Hagebutten. Diese sind
oval, hart, leuchtend rot und haben an der Spitze die Reste der Staubblätter.
Innen befinden sich zahlreiche behaarte Samen
Verwechslung:
Die Heckenrose sieht der Hundsrose sehr ähnlich und wurde früher
als eine Unterart angesehen. Heute existiert sie als eigene Art.
Blütezeit:
Hundsrose: Juni
Früchte:
September/ Oktober
Vorkommen:
Die Hundsrose wird häufig in Gärten angepflanzt, ist aber
auch häufig an Weg- und Feldrändern zu finden. Magere Weiden,
lichte Buschwälder, Waldränder. Selten über 1300m.
Verbreitung:
Fast ganz Europa, West- und Nordasien, Nordamerika.
Sammelgut:
Früchte (Rosae pseudofructus cum fructibus) "cum fructibus" = "mit Kernen". Man kann die Kerne aber auch entfernen, dann heisst es Rosae preudofructus
Blütenblätter (Rosae flos)
Sammelzeit:
Früchte: Oktober, zum frischen Verarbeiten bei der Hundsrose am
Besten nach dem ersten Frost. Zur Lagerung und Trocknung wenn sie ausgereift, aber noch hart sind. Weiche Früchte kann man sofort und unterwegs essen, eignen sich aber nicht zum lagern.
Blüten zur Blütezeit
Sammelvorschrift:
Früchte: Stiele und Kelchreste schneidet man ab.
Jetzt hat man 2 Möglichkeiten:
1) Trocknen der gesamten Hagebutte:
Bei 75 - 80°C 30 Minuten lang vortrocknen und dann bei 40 - 45°C
gut durchtrocknen. Hagebutten sind dann nahezu geruchlos.
2.) Verarbeitung frischer Hagebutten:
Früchte entkernen, entsaften oder zu Mus verarbeiten.Hierfür
eignen sich bei der Hundsrose am Besten die Hagebutten, die den ersten
Frost erlebt haben.
Blüten erntet man vor 10:00 Uhr, da später am Tag die ätherischen Öle verflüchtigen. Man breitet sie an einem schattigen Ort luftig aus, wendet sie öfter und trocknet sie möglichst schnell. Sie sollten sich nicht auffällig verfärben.
Inhaltsstoffe:
Früchte:
hoher Anteil an Vitamin C Vitamine A,B, E und K Fruchtsäuren Spurenelemente,
Zucker, organische Säuren, Pektine, Gerbstoffe, Flavonoide
Die Einzelfrüchte, früher fälschlicher Weise "Samen"
genannt, erhalten fettes und ätherisches Öl, kaum Vitamin
C.
Anwendung:
Eigenschaften Hagebutte: schweißtreibend, harntreibend, schwach abführend
Eigenschaften Blütenblätter: zusammenziehend, heilend, entzündungshemmend und wundheilend
Die Kommission E zur Hagebutte: Sie sieht die Wirksamkeit als nicht belegt an, hat aber keine Bedenken die Hagebutte als Geschmacksgeber in Tees zu verwenden, da sie keine Nebenwirkungen hat.
Die Kommission E zu Rosenblütenblättern: Leichte Entzündungen im Bereich der Mund- und Rachenschleimhaut.
Die Volksheilkunde: Hagebutten sind vielseitig verwendbar.
Sie gelten als mildes Abführmittel,
stärken die körpereigenen Abwehrkräfte
und helfen so bei Erkältungskrankheiten,
denn die abführende Wirkung hilft dem Körper Giftstoffe
auszuscheiden. Ferner wurden sie als urintreibendes Mittel gegen Nieren- und Blasensteine verwendet.
Die Kerne der Hagebutten sind ein natürliches Juckpulver, mit
dem grade die Kinder ihren Spaß haben.
Die Rosenblüten haben einen hohen Gehalt an adstringierend (zusammenziehend)
wirkenden Gerbstoffen und eignen sich daher gut zur Bereitung von Mundspülungen
bei leichten Entzündungen im Mund- und Rachenraum, aber auch äußerlich als Umschlag oder Waschung bei Bindehautentzündung, Brustdrüsenentzündung oder leichten Hautreizungen. Innerlich verwendet man einen Tee aus Rosenblüten zur Blutreinigung, aber auch bei zu starker Regelblutung, Ohnmacht, Schwindel und Kopfschmerzen, sowie zur Nervenstärkung. Die Wirkung der Rose soll sich verstärken, wenn man den Tee mit Honig süsst.
Fettes Rosenöl aus den Kernen enthält sehr viele ungesättigte Fettsäuren und Vitamin A. Dadurch hilft es der Haut bei der Heilung von Narben und wirkt positiv gegen Falten. Zur Herstellung von ätherischem Rosenöl benötigt man für 1 Liter reines Rosenöl durch Dampfdestillation hergestellt, 3 - 4 t Rosenblütenblätter, die alle morgens vor 10:00 gesammelt sein müssen. Ein einziger Mensch sammelt daran etwa 800 Stunden. Dadurch erklärt sich der sehr hohe Preis von reinem ätherischen Rosenöl. Ein weniger hochwertiges Verfahren Rosenöl herzustellen ist, das ätherische Öl mit Hilfe von Ethanol oder Hexan aus den Blüten zu lösen. Beim Kauf von reinem Rosenöl für medizinische Zwecke sollte man also in den sauren Apfel beissen, tief in die Tasche greifen und auch das Kleingedruckte lesen.
Rosen in der Homöopathie:
Die Essenz der Blütenblätter wird gegen Heuschnupfen verwendet. Man nehme 3x täglich 10 - 15 Tropfen
Rosen in der Küche:
Hagebutten finden in Likören, Wein, Marmelade,
Torten und vielen anderen Möglichkeiten der Verwendung wieder. Nur frisch vom Strauch schmecken sie mir persönlich nur, wenn sie schon ganz weich und matschig sind. Bei der Bereitung von Mus werden nur wenige Vitamine zerstört.
Hagebutten sind ein wichtiger Bestandteil vieler Früchtetees. Interessant ist, dass der Vitamin C Gehalt von Hagebutten 5x so hoch wie der von Zitronen ist. Dieser Vitamingehalt geht durch Kochen kaum verloren. Rosenblätter lassen sich sehr gut zu einer sehr leckeren Marmelade verkochen. Mit Rosenblättern und Hagebutten gibt es zahlreiche Gerichte, von denen ich
einige Rezepte vorstellen möchte. Meine persönlich liebste Verwendung ist die der Marmelade, oder als Armoatische Beigabe für Tees aller Art, sowie als Dekoration auf Speisen. Hierfür verwende ich sowohl Hagebutten, als auch die Blütenblätter. Und wer noch nicht genug hat, kann mal im Forum stöbern ob sich da noch mehr Informationen und Rezepte von und mit Rosen finden lassen.
Die Rolle der Rosen in der Natur:
Die Heckenrose befestigt Böden an Hängen und Böschungen.
Die Kunstschreinerei verwendet ihr Holz gerne.
Heckenrosen sind wichtige Brutplätze
für viele Vogelarten wie Finken und Meisen, da Katzen in ihnen
wenig Chancen haben an die Nester heranzukommen. Auch andere Tiere finden
in Heckenrosen Schutz. Ihre Früchte werden von vielen Tieren gefressen,
nicht nur von Vögeln. Die Blüten der Rosen bieten vielen Insekten
Nahrung.
Rosen im eigenen Garten:
Im Handel gibt es zahlreiche Zuchtformen von Rosen, deren Blütenblätter alle essbar sind, jedoch bilden nur die nicht überzüchteten Arten Hagebutten. Für Heilzwecke werden ausschliesslich die Wildformen und die beiden alten Zuchtformen Rosa gallica (Link zu Wikipedia) und Rosa centifolia (Link zu Wikipedia) verwendet. Rosen lieben nahrhaften Boden und dürfen regelmässig mit guter Komposterde beglückt werden. Man sollte sie nicht an Hauswände pflanzen, da die Wärme von der Wand im Sommer zu stark abstrahlt. Genauso sollten Rosen keine Staunässe von unten bekommen. Die Wildrosen brauchen keine besondere Pflege, Zuchtrosen jedoch muss man regelmäßig beschneiden, im Winter vor Frost schützen indem man sie anhäufelt und jeder Rosenliebhaber mit Garten wird ein halbes Buch darüber schreiben können was man tun muss, damit die Rosen besonders schön blühen. So sollen sie besonders schön blühen, wenn man sie 1 x im Monat mit 1:3 verdünnter Milch gießt, ihnen reichlich Kaffeesatz gibt, oder ihnen Bananenschalen in die Erde einarbeitet.
Rosen werden sehr gerne von Blattläusen befallen. Wer sie noch essen möchte, sollte nicht chemisch dagegen vorgehen. Eine Möglichkeit ist, die Rose mit 1:1 verdünntem Geschirrspülmittel zu besprühen, 10 Minuten (nicht länger!) einwirken zu lassen und dann mit reichlich Wasser abzuspülen. Nachteil: Geschirrspülmittel tötet nicht nur die Blattläuse, sondern auch andere Tiere im Boden, durch das in die Erde sickernde verdünnte Mittel. In einen Eimer zu tauchen ist auf jeden Fall besser als zu sprühen - sofern möglich. Eine gesündere Alternative ist es, es mal mit einem Brennesselkaltwasserauszug oder mit einem Auszug aus Waschnuß zu versuchen. Letztere beiden Mittel haben bei mir allerdings wenig bis gar keinen Erfolg.
Sehr ratsam ist es auch, Lavendel und/oder Thymian in die Nähe von Rosen zu pflanzen. Sie bieten zwar keinen 100%igen Schutz gegen Blattläuse, sind aber dennoch wirksam.
Nebenwirkungen:
Es sind keine Nebenwirkungen bekannt
Geschichtliches:
Die Heilkraft der Rose ist seit etwa 5000 Jahren bekannt. Auch die Römer vertrauten ihren Kräften - bei Hundebissen
halfen die Hagebutten der Hundsrose, Wunden zu heilen. Auch bei den
Rittern galten drei Wacholderbeeren und drei Hagebuttenschalen täglich
als vorbeugender Gesundheitsschutz. Kompressen mit Rosenwasser wurden auch von den Persern bei Magen- Nerven- und Herzleiden angewendet.
Quellen:
Die Kräuter in meinem Garten,
Alles über Heilpflanzen,
Gesundheit durch Heilkräuter,
Die große Enzyklopädie der Heilpflanzen,
Kräuterbuch,
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.
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Hundsrose
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)
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Hundsrose
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Kurt
Stübers
Folgende Bilder stammen vom Käsekessel und dürfen ohne Erlaubnis nicht weiter verwendet werden
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Heckenrosen:
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