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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Eiche - Stieleiche

(Quercus robur L.)

Eiche - Traubeneiche

(Quercus petraea)

Synonyme:
Alle Eichen: Achen, Augusteiche, Bergeiche, Buscheiche, Eck, Echenboom, Eichelbaum, Ferkeleiche, Fraueneiche, Heherbaum, Masteiche, Wechseleiche
Stieleiche: Quercus pedunculata, Sommereiche
Traubeneiche: Quercus sessiflora, Wintereiche

Familie:
Buchengewächse (Fragaceae)

Namensentstehung:
Der Name "Eiche" kommt vermutlich aus dem Germanischen. Die Bezeichnung "Stieleiche" hängt mit den an langen Stielen hängenden weiblichen Blüten zusammen.

Beschreibung:
Die Eiche gehört zu den sehr bekannten einheimischen Bäumen. Sie wird bis zu 50 m hoch und einzelnen Exemplaren sagt man nach bereits 1000 Jahre alt zu sein. Die Krone ist unregelmäßig, sehr mächtig und stark ästig. Die Wurzel besteht aus mehreren längeren und starken Seitenwurzeln, sowie einer kürzeren, dickeren Pfahlwurzel. Der Stamm kann bis zu 1,5 m Durchmesser dick werden und hat eine Rinde, die später aschgrau, tief rissig und schwärzlich wird. Die ledrigen, buchtig gelappten, oberseits glänzenden und unterseits matten bis blaugrünen Blätter waschsen wechselständig und kurzgestielt (fast sitzend) an den Zweigen. Jung sind sie etwas seidig behaart. Die Blüten sind getrennt geschlechtlich und erscheinen im Mai sobald die Blätter austreiben. Die männlichen Blüten stehen in lockerblütigen, länglichen Kätzchen, die weiblichen Blüten einzeln oder zu bis zu 5 an Stielen, die länger sind als die der Blätter. Die als Eichel bekannte Frucht wird bis zu 3 cm lang und sitzt auf einem Fruchtbecher auf.

Die Traubeneiche oder Steineiche (Quercus petraea) hat meist einen schlankeren Stamm als die Stieleiche und eine regelmäßige Krone. Bei ihr sind die Stiele der Blätter länger als die der Blüten.

Verwechslung:
Die Eichenarten untereinander, wobei beide für arzneiliche Zwecke gleich verwendet werden. Eine Verwechslung ist also kein Problem.

Blütezeit:
Mai

Vorkommen:
Die Stieleiche bevorzugt feuchte, oft magere Böden, Laub- und Nadelwälder. Die Traubeneiche bevorzugt magere Böden. Sie steht gern alleine zwischen anderen Bäumen.

Verbreitung:
Eichen findet man fast im gesamten Europa, im Osten bis nach Kleinasien, im Süden bis Nordafrika.

Sammelgut:
Rinde (Quercus Cortex)
Früchte (Quercus Glandes)

Sammelzeit:
Rinde junger Zweige: März - April
Früchte: Oktober
Blätter: Juni - Juli

Sammelvorschrift:
Verwendet wird die glatte, glänzende und borkenfreie Rinde junger Zweige und kleiner Bäume von etwa 10 Jahren, bzw. 6 cm Durchmesser maximal, die sich leicht vom Ast lösen lassen sollte. Die Rinde wird vor der Entwicklung der Blätter gesammelt und getrocknet. Sie ist geruchlos und hat einen sehr stark zusammenziehenden, teilweise schleimigen Geschmack.

Eicheln sind geruchlos und schmecken zusammenziehend und süßlich herb. Man sollte sie nicht pflücken, sondern die herabgefallenen Eicheln sammeln, gut verlesen (kleinste Löcher deuten auf Untermieter hin), in Kisten füllen und in einem unbeheizten Raum aufheben. Keimende Eicheln sind leichter verdaulich.

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern

Inhaltsstoffe:
Eichengerbsäure, Ellagsäure, Gallussäure, Phlobaphen, Quercin, Quercit, Zucker, Pektin, Stärke. Der 8 - 20%ige Gerbstoffgehalt sinkt mit zunehmender Lagerzeit. Ferner etwa 40% Suberin im Kork der Rinde und Triterpene
Die Eicheln beinhalten Quercin, Quercit, Zitronensäure und fettes Öl.

Anwendung:
Eichenrinde:
Eigenschaft: zusammenziehend, entzündungshemmend, stopfend, darmkräftigend

Vom Bundesgesundheitsamt anerkannt ist die Wirkung gegen Entzündungen von Zahnfleisch und Mundschleimhaut, Fußschweiß, Frostbeulen und Anal-Fissuren. Alle anderen Anwendungen stammen aus der Volksheilkunde, die die Eiche gegen zahlreiche Erkrankungen verwendet.

Äußerlich
hat die Eichenrinde sehr guten Ruf bei der Behandlung von Hautausschlägen, Ekzemen, entzündlichen Hautstellen, Hämohorriden und offenen, auch entzündeten Wunden, sowie bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Die zusammenziehende Wirkung der Eichenrinde kräftigt und härtet das Zahnfleisch, wodurch sie Krankheitserregern die Grundlage entzieht. Auch bei Erfrierungen und Frostschäden von Händen und Füßen soll ein Bad mit Eichenrinde Linderung verschaffen, sowie in Form von Auflagen auf die Augen gegen Augenentzündungen helfen. Bei offenen Beinen, Unterschenkelgeschwüren, Scheidenausfluß der Frau, Hautflechten, Hautpilzen und Verbrennungen sollen Auflagen oder Sitzbäder mit Eichenrinde ebenfalls helfen. Fußbäder mit Eichenrinde lindern Schweißfüße. Bei Scheidenausfluß, Aftervorfall, Gebärmuttervorfall und Hämohorriden soll die Wirkung des Sitzbades verstärkt werden, wenn zusätzlich ein Klistier (Einlauf) aus Eichenrindenabsud gemacht wird.

Innerlich
soll Eichenrinde bei Magen-Darmblutungen und Durchfällen - auch chronischen -, sowie bei Gebärmuttervorfall und Aftervorfall helfen, wobei ich persönlich bei den letzten beiden Anwendungen Sitzbäder den Vorzug geben würde. Bei rein nervös bedingten Durchfällen hilft die Eichenrinde nicht. Der Tee soll auch Anwendung bei Gelbsucht, Leberschwellung und jeder Form der Zuckerkrankheit (Diabetes) finden und vielen Menschen geholfen haben, die unter Bluthusten, Blutbrechen und anderen inneren Blutungen gelitten haben.
Auch wird Eichenrindenabkochung als 1. Hilfe bei Pilzvergiftungen, sowie Vergiftungen durch die Herbstzeitlose, aber auch Nachtschatten, Schwämme, Stechapfel oder Nikotinvergiftung von Willfort angeführt.

Ein Absud als Spülung soll auch bei Problemen der Nasennebenhöhlen, Schnupfen und Entzündungen der Mund- und Rachenhöle helfen.

Abkochung bzw. Absud:
Eichenrinde wird als Kaltansatz verwendet. Hierfür werden 1 - 2 Teel fein geschnittene Eichenrindenstücke mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergossen, zum Sieden erhitzt und etwa 3 - 5 Minuten leicht kochen gelassen. Danach abseihen und lauwarm anwenden.
Innerlich: 2 Tassen täglich reichen.
Äußerlich: Gurgeln etwa alle 3 Stunden, Umschläge müssen 2 - 3x täglich erneuert und luftdurchlässig verbunden werden. Für die Augen den Tee 1:1 mit Wasser verdünnen. Für Bäder macht mal eine Abkochung mit 2 El. Eichenrinde auf 1 Liter Wasser.

Die Eichenrinde wird in der Wirtschaft zum Färben von Stoffen und zum Gerben von Leder und Fellen benutzt.

Die Eicheln
werden nach der Entfernung der Samenhüllen und dem Zerkleinern auf etwa Kaffeebohnengröße auf nicht zu großer Flamme leicht braun (nicht schwarz!) geröstet, wodurch sich die Stärke in Cextrine verwandelt und die bitteren Gerbstoffe verschwinden. Danach werden sie mit einem Mörser (nicht in einer Mühle) zerstoßen. Man bewahrt sie in dunklen Gläsern auf. Das Eichelpulver setzt man mit heißem Wasser auf und läßt es etwa 10 Minuten lang kochen, seiht ab und vermengt mit Zucker und Milch. Verwendet werden sie bei starken Durchfällen, Blasenleiden und bei Ganglienentzündungen.. Wer mag kann ihn auch mit Kakao mischen. Dieses Getränk wird gegen Durchfälle und zur Stärkung des Organismus getrunken, soll aber auch gegen schwachen Magen, Rachitis, Weißfluß und Unterleibskrämpfen helfen. In der Nachkriegszeit war Eichelkaffee ein üblicher Kaffeeersatz und Mehl wurde häufig mit Eichelmehl gestreckt. Nachteil: Eichelmehl bindet nicht und kann bei hoher Dosierung zu Magenproblemen, Erbrechen und Durchfall führen.

Eicheln sind seit langer Zeit Winterfutter für Tiere und dienten lange Zeit als Mastfutter für Ferkel, daher auch der Namen "Ferkeleiche". Für Wildschweine, Eichhörnchen und andere Tiere sind Eicheln ein lebenswichtiges Winterfutter.

Frische Eichenblätter
werden volksheilkundlich auf schlecht heilende Wunden gelegt. Hierfür wurden sie geschnitten und gestampft und als Breiumschlag aufgelegt.

Galläpfel (Gallae):
Andere Namen: Galla, Eichäpfel, Eichgallen, Gallae halepenses, Galae quercinae
Galläpfel sind die runden, dicken Auswüchse auf den Blättern der Eiche, die durch den Stich der Gallwespe (Andricus gallaetinctoria) erzeugt werden.
Inhaltsstoffe: 60-70% Tannin* (Gallusgerbsäure, Gallotannin), daneben 3% Gallussäure*, 2% Ellagsäure*, 3% Zucker, 2 % Stärke, Harz, Gummi, ätherisches Öl
Man zerstößt sie zu Pulver und streut es auf blutende Wunden oder erkranktes Zahnfleisch. Dieses Pulver soll blutstillend wirken und das faule Fleisch auf alten Wunden nehmen. Das Pulver soll auch bei Blei-, Kupfer- und Zinnvergiftungen helfen, wenn man reichlich davon einnimmt. Früher wurde damit gefärbt und gegerbt. Galläpfel sind officinell und in der Apotheke unter dem Namen Gallae erhältlich.

Holz
Das Holz der Eiche zählt zu den wertvollsten Holzarten unserer Wälder und nicht selten werden für Furniereichen auf Versteigerungen von bis zu über 5000 Euro je m³ erreicht. Das Kernholz ist sehr witterungsfest und Dauerhaft, wogegen das Splintholz sehr anfällig für Pilz- und Insektenbefall ist. Eichenholz wird neben Möbelbau auch für Fässer, Brücken- und Wasserbau, auch für Parkett und Bootsbau verwendet.

Anwendung in der Tiermedizin:
Eichenrinde:
Innerlich bei ziemlich allen Säugetieren inkl. Katzen bei Magen- und Darmblutungen sowie Gastroentertitis. Verwendet wird hier eine Abkochung der Eichenrinde, wobei eine Kuh eine Abkochung von bis zu 50 g Eichenrinde erhält, ein Huhn oder eine Katze dagegen nur 0,2 - 1 g. Die Volksmedizin verwendet Eichenrindentee auch bei Wurmkolik und bei Stuten die zwar normal aufnehmen, jedoch nicht trächtig werden. Als Wirkstoff darf Eichenrinde in der EU bei Tieren eingesetzt werden, die der Lebensmittellieferung dienen.
Äußerlich bei leichten Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut, sowie im Genital- und Analbereich und volksheilkundlich auch bei Milzbrand- Karbunkeln.

Eiche als Räucherkraut:
Mit Genehmigung des Verfassers:Räucherwerkstatt

Laß einfach mal der Rauch der Eiche an Dir hochsteigen und stell Dir dabei vor, Du verwurzelst Dich mit der Erde. Treibst deine Wurzeln ins tiefste Innere – dann hast Du mal wieder Bodenkontakt. Oft geschehen uns kleine Mißgeschicke, weil wir nicht richtig geerdet – nicht ganz in unserem Körper sind. Eine Eichenräucherung – hier speziell mit der Rinde – ist hier sehr hilfreich.

Ich gliedere hier mal die verschiedenen Räuchersubstanzen auf:
Eichenrinde: sie stärkt die Eigenschaften die der Männlichkeit zugeschrieben werden, wie Mut, Stärke, Entschlossenheit usw.; ich kann die Rinde verräuchern um Erfolg und Ruhm zu ernten; auch als Schutz gegen den Einfluß von negativen Wesenheiten (auch Menschen): eine Räucherung kann schweißhemmend sein.
Eichenholz: dient zur energetischen Reinigung
Eichenlaub: damit kann ich auch gut eine Raum- oder atmosphärische Reinigung durchführen; negative Einflüsse werden abgehalten und dadurch können wir dann wieder klarere Gedanken fassen.
Gerne nehme ich immer von allen drei Teilen, um so ein weiteres Wirkunsgspektrum zu erreichen.

Hier kann man über Eiche als Räucherkraut mit Synergy (Walter) von der Räucherwerkstatt diskutieren.

Nebenwirkungen:
Innerlich hat die Eichenrinde eine starke Reizwirkung auf den Magen, von Überdosierungen oder längerer Anwendung ist deshalb abzuraten. Auch sollen äußerliche Anwendungen nicht überdosiert werden.

Bei Tieren wurde bei Überdosierung und zu hoher Konzentration ein Rückgang der Milchproduktion festgestellt. Ferner Heutreizungen, Leber- und Nierenschäden, Veränderung der Eier von Enten.

Botanisches:
Es gibt etwa 600 Arten der Quercus, darunter auch Sträucher und immergrüne Bäume. Sie sind sehr langlebig und bieten vielen Tieren Schutz und Futter.

Geschichtliches:
Die Eiche war den Griechen, Kelten und Germanen heilig. Die Griechen benannten die Nympfen des Waldes nach der Eiche. Aber auch die Indianer kannten die Heilwirkung der Eiche.

Quellen:
Heilpflanzen gestern und heute,
Kostbarkeiten aus der Hausapotheke,
Die farbige Kräuterfibel,
Das grosse Buch der Heilpflanzen,
Heilpflanzenkunde für Tierärzte,
Das große Kräuterbuch der Gesundheit,
Dumont's große Kräuterenzyklopädie,
Gesundheit durch Heilkräuter,
Kräutersegen,
Hunnius,
Zettelwirtschaft, Eigene Erfahrungen, Erfahrungen von Verwandten und Bekannten, etliche weitere Bücher

 

 

Zeichnung einer Eiche
Zeichnung: W. Müller in den Büchern von Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)

Bild mit freundlicher Genehmigung von Kurt Stübers

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Foto von Gallen

noch ein Foto von Gallen

Fotos von Gallen an Eichenblättern.
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© L. B. Schwab