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Tricks, mit Hilfe derer Lämmer angenommen werden [2]

11 Eva

hallo leppy,

"Hey, ihr kapert grade meinen Schaf-Thread zwinker"

stimmt, sorry lächel

das mit dem züchten, da meinte ich auch weniger eure schafe-
irgendwie kam ich da von höxchen auf stöxchen *g*

so, jetzt drück ich dir mal die daumen,
das wolfgang bald zeit hat und dir eine antwort schreibst lächel

liebe grüsse
eva


10.04.2006 23:36

12 Lotti

Hallo Leppy,

mit "züchten" mein ich auch, wenn man ein Tier als Muttertier nimmt, daß schon bei der Geburt Probleme hatte. Also wenn die Mutter schon ein Flaschenkind war, ist es häufiger dass auch die Jungen davon Flaschenkinder werden, als wenn alles normal war. Also wenn das Junge jetzt weiblich ist und wieder ein Lamm bekommt, ist die Wahrscheinlichkeit dass sie auch Probleme hat ihr Lamm anzunehmen größer, als wenn es jetzt keine Probleme gegeben hätte.

Ist nur ein Gedanke, ich hab von Schafen einfach auch zu wenig Ahnung.

Liebe Grüsse

Lotti

11.04.2006 00:01

13 wolfgang

hallo leppy,
wie alt ist denn das lamm mittlerweile ?
was heist allein gestellt, steht das mutterschaf mit ihrem lamm in einer einzelbox?
wenn ja , wie gross ist diese?
hat das schaf noch kontakt zu den anderen schafen oder steht sie mit ihrem lamm allein im stall und die anderen auf der weide?
wie oft füttert ihr zu und was ?


ich weis jetzt geht die fragerei wieder los lächel

wenn ein mutterschaf sein lamm nicht annimmt kann das verschiedene ursachen haben.
- das schaf hatte eine schwergeburt und dadurch vermehrten stress
- das schaf war selbst ein flaschenlamm
- das schaf ist selbst etwas "stressig"
- die haltungsbedingungen haben sich verändert
-das schaf war noch nicht alt genug beim decken ( sog. frühnutzung )
- die fütterung / mineralstoffversurgung stimmt nicht ( keine milchleistung )
es gibt bestimmt noch andere gründe, aber da ich nicht in eurem stall bin , kann ich das nicht beurteilen / erkennen.

ich kann dir nur schreiben wie ich es handhabe.
also, meine lammzeit habe ich im stall.
jedes mutterschaf das abgelammt hat stelle ich zuerst mal in einen stiez ( natürlich mit lamm/lämmern ).
im stiez kontrolliere ich ob das euter der mutter in ordnung ist und ob sie milch hat ( dazu melke ich das schaf an, was auch den vorteil hat das dabei die striche frei werden was es dem lamm ermöglicht problemlos zu saufen)
dann versorge ich das lamm.
die zeit , die ich ein mutterschaf im stiez lasse, richtet sich nach dem alter des ms (ein altschaf das schon mehrere lämmer problemlos aufgezogen hat bleibt nicht so lange im stiez wie eine erstlammende oder eine die im jahr davor schon leichte probleme hatte )
es kann sein, das ich ein älteres schaf schon nach ein paar stunden in eine sammelbucht stelle, ein anderes schaf aber einige tage im stiez lasse.
gerade bei erstlammenden lasse ich mir zeit ( auch wenn ich sehe , das sie ihre lämmer annehmen) so kann ich am besten erkennen ob es probleme gibt.

du schreibst, das ihr das ms festhaltet um das lamm saufen zu lassen.
stellt das schaf mit lamm in einen stiez und bleibt einfach mal auserhalb stehen jedesmal wenn ihr das schaf festhaltet erzeugt ihr neuen stress, nur wenn es unbedingt nötig ist solltet ihr das schaf festhalten.
auch das zufüttern würde ich mal lassen ( oder einschränken ), denn wenn euer lamm satt ist, fordert es von seiner mutter keine milch mehr und die milchleistung geht zurück, was dazu führen kann , das sie überhaupt keine milch mehr hat und das saugen des lammes ihr schmerzen verursacht ( dadurch tritt / boxt sie das lamm.)

ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen


gruss wolfgang



11.04.2006 14:44

14 wolfgang

hallo leppy,

ich hatte deine letzte frage "überlesen", sorry
ich setze meine bocklämmer mit 3,5 monaten oder ca 25 - 30 kg / lg ab

die zipplämmer lasse ich bis ca sechs wochen vor der neuen deckzeit bei der mutter ( jedenfalls die , die ich zur nachzucht behalte, bei den anderen mache ich es wie bei den bocklämmern )

in der regel kannst du die lämmer mit 12 wochen absetzen ( gesetzt dem fall sie fressen schon genügend heu/gras/kraftfutter zu

gruss wolfgang

11.04.2006 14:50

15 leppy (Gast)

Hi,

inzwischen säuft das Lamm nur noch Flasche, weil die Schafe jetzt draußen laufen.

Die Einzelbox ist relativ groß, sodass das Schaf immer wegrennen konnte, deshalb mussten wir es festhalten.

Das Lamm war trotz Zufütterung nie "satt", obwohl wir uns an die empfohlenen Mengen gehalten haben, es hat immer wieder bei der Mutter trinken wollen und es versucht. Milch hatte das Schaf.

Ob es eine Schwergeburt war, wissen wir nicht, da wir nicht mit dem Nachwuchs gerechnet hatten. Deshalb stand das Schaf auch bei der Geburt nicht alleine, vielleicht war das ja schon ein Problem. AUßerdem kann es gut sein, dass es noch zu jung war (bei Geburt ca. 15? Monate (deshalb dachten wir ja auch nicht, dass es lammt). Die Zwillingsschwester aber hat ihr Lamm angenommen.

Aus Deinem Beitrag schließe ich, dass man außer im Vorfeld alles richtig machen und Schaf und Lamm in einen Stiez stellen nicht viel machen kann, damit das Lamm angenommen wird?

Gruß leppy

27.04.2006 06:44

16 Lotti

Hallo Leppy,

wolfgang geht heute oder morgen mit seinen Schafen für den Sommer auf die Sommerweide, wenn er dir nicht mehr antwortet, nicht wundern, er kann dich dann nicht mehr lesen.

Ich gehe mal davon aus, daß das mit Schafen nicht viel anders ist als mit anderen Tieren: Man kann versuchen die Mutterinstinkte zu wecken, aber je länger die Mutter das Junge nicht annimmt, desto weniger Chancen hat man daß sich da noch was ändert. Deshalb trennt man bei Milchkühen Kälber auch möglichst früh von der Mutter, damit sich garnicht erst der Mutterinstinkt einstellt und beide bei der Trennung weniger leiden.

Tiere sind nicht so kopfgesteuert wie wir Menschen. Das mit den Mutterinstinkten geht erst nach der Geburt los in dem Moment wo sie es sauber lecken oder wird auch durch das Nuckeln ausgelöst. Wenn diese Reize bei der Mutter nicht ankommen, wird es immer schwieriger von Tag zu Tag. Dann ist das halt ein Lamm, aber die Moral fehlt sich auch dann um den Nachwuchs zu kümmern, wenn man keinen Bezug dazu hat.

Ich glaube wenn man die Tips von Wolfgang durch hat, kann man garnicht viel mehr machen um Mutterinstinkte zu wecken. Du musst halt aufpassen dass das Lamm später nicht gedeckt wird und dadurch daß es selber von der Mutter nicht versorgt wurde, die eigenen Lämmer auch nicht versorgt. Dann züchtest du Schafen den Mutterinstinkt raus, was Folgen für sämtliche Nachkommen haben kann.

Das mit den vorgeschriebenen Mengen von Aufzuchtmilch sind Richtwerte. Das Durchschnittlslamm frisst soundsoviel, der Durchschnittssäugling soundsoviel. Es gibt immer Tiere die mehr oder weniger fressen als die Norm und auch schneller oder langsamer wachsen als die Norm. Es sollte nur nicht allzu viel von der Norm abweichen, es sei denn das Junge entwickelt sich normal.

Rinder kommen mit einer bestimmten Anzahl Nuckelbewegung auf die Welt. Das ist vorprogrammiert wie oft das Rind nuckeln muss. Wenn jetzt die Flasche mehr Milch rausgibt als die Kuh, dann frisst das Kalb natürlich bei gleicher Anzahl Nuckelbewegungen mehr. Bei Rindern gibt es dafür Schnuller an denen das Kalb nuckeln kann, sonst nuckelt es an allem was sich benuckeln lässt. Schau doch mal ob es sowas für Schafe auch gibt, vielleicht ist es da ja auch so.

Das mit dem Verschätzen der Fähigkeit schwanger zu werden, kenn ich auch ganz gut lächel So kamen wir zu Spike und Agathe, unserem Katzennachwuchs. Ina war auch grad mal etwa 7 Monate als sie schwanger wurde und das war auch völlig ungeplant und viel zu früh. Da sie keinerlei Anzeichen von Rolligkeit zeigte, ging mir die Zeit völlig durch die Lappen und ich kann nur um wenige Tage zu spät mit der ersten Pille gewesen sein. Sie hat ihre Jungen trotzdem gut versorgt lächel Die Kleinen sind jetzt ja auch gut 3/4 Jahr, Spike ist inzwischen kastriert und Agathe bekommt schon seit etwa 8 Wochen die Pille, sicher ist sicher. Nach dem Umzug überlegen wir dann mal in Ruhe wer von unseren Katzenweibern wann nochmal Junge bekommen soll und wer wann kastriert wird. Aber hast du garnicht gemerkt dass das Schaf schwanger war? Also ich hab bei Ina mehrfach übelegt ob es sein kann was ich da sehe, aber je dicker der Bauch wurde, desto klarer war es dass sehr wohl ist was nicht sein sollte. Und Schafen sieht man das doch eigentlich auch an, selbst wenn die Wolle sehr dick ist.

Liebe Grüsse

Lotti

27.04.2006 08:33 | geändert: 27.04.2006 08:35

17 wolfgang

hallo leppy,

ich antworte auf die schnelle, weil ich eigentlich schon weg bin.

wenn das lamm bei den anderen schafen mit dabei stand ( normalerweise sondert sich eine lammende von der herde ab ) kann es durchaus sein , das ein anderes mutterschaf es trockengeleckt hat und dann seinen fehler erkannt hat . aber die eigentliche mutter nimmt das lamm dann trotzdem nicht mehr an ( oder nur sehr , sehr selten ).es hilft dann auch wenig die beiden in den stiez zu stellen, aber man kann / sollte es versuchen
ein stiez sollte ungefähr einen quatratmeter haben , damit die mutter / kindbindung durch das etwas enge zusammenstehen sich festigt. meine stieze sind etwas größer ( ich bin der meinung das ein quatratmeter bei meiner rasse zu wenig ist, da die gefahr besteht das die mutter sich aufs lamm legt und dieses erdrückt.
zu fütterungsempfehlungen hat lotti schon geschrieben, daß es sich dabei um richtwertwe handelt und von tier zu tier verschieden ist .
wenn dein lamm fit ist , solltest du es mit den anderen auf die weide lassen ( gesetzt dem fall die haben auch lämmer , wenn nicht warte noch etwas ) so verhinderst du eine fehlprägung, die es deinem lamm , wenn du es behalten möchtest , erschwert sich in eine herde einzufügen.
da es daran gewöhnt ist die flasche zu bekommen, wird es auf zuruf zur fütterung zu dir kommen und nach dem saufen wieder mit den anderen spielen . so lernt dein lamm jedenfalls, das es ein schaf ist / wird.

ich hoffe , ich konnte dir etwas weiterhelfen.
ich wünsche euch einen schönen frühling/ sommer / herbst bis dann

gruss wolfgang

27.04.2006 21:23

18 leppy (Gast)

Vielen Dank für die Antworten.

@Lotti: Normalerweise sieht man es schon. Bei den beiden hat man es wahrscheinlich deshalb nicht gesehen, da sie noch nicht geschoren worden waren (das lässt mein Schwiegervater bei jungen Schafen erst ca. 14 Monate nach der Geburt machen) und da beide nur ein Lamm trugen. Man konnte wegen der Wolle das Euter ganz schlecht sehen (dafür musst man sich sehr runterbeugen). Als das eine Schaf lammte, war er natürlich wegen des anderen gewarnt und hat es alleine gestellt.
Vielleicht lag ja darin wirklich der Hauptgrund.

Das Schäfchen ist jetzt schon furchtbar aufdringlich und rennt auf mich zu, sobald es mich sieht, springt an mir hoch und stupst mich. Es versteht sich aber sehr gut mit den anderen Schafen, läuft bei seiner Mutter mit (es weiß ja, wer das ist zwinker) und spielt mit dem anderen Lamm.

Gruß leppy

02.05.2006 06:32

19 vera

Hallo Leute,
wir haben vor 3 Tagen einen kleinen Kamerun-Bock auf die Welt gebracht. Die Mutter nimmt den Kleinen leider nicht an. Ich vermute weil sie ausgedaucht -Gebärmutter rausgedrückt- hat. Nun melke ich die Mutter und habe mir auch schon Ersatzmilch besorgt.
Kann mir jemand sagen, welche Mengen und wie oft ich den Kleinen füttern soll?
Zur Zeit füttere ich ihn ca. alle 2-3 Stunden mit 30 bis 50 ml. In der Nacht bekommt er einmal eine Flasche mit 60 ml. Er ist sehr gut drauf, hüpft umeinander und hat einen guten Appetit.
Danke für Eure Antworten.

30.10.2008 18:09

20 wegwarte

Hallo Vera,

weil sich solche Fragen hier ständig wiederholen, haben wir eine Zusammenfassung zur Lämmeraufzucht geschrieben.

Dort findest du auch im Posting Ein Lamm muss mit der Flasche zugefüttert/aufgezogen werden Angaben zur Trinkmenge:

Die ersten paar Tage füttert er 5x /tägl. ca 50 ml. Nach ein paar Tagen kann man die Trinkmenge langsam steigern.

Du liegst also mit 30 - 50 ml alle 2-3 Stunden garnicht so verkehrt lächel

Da du schreibst, du melkst die Mutter, gehe ich davon aus, dass das Lamm die besonders wichtige Biestmilch bekommen hat... und hoffentlich hast du auch Ersatzmilch für Lämmer(!!!), denn oft wird Ersatzmilch für Kälber empfohlen und verkauft. Wir halten davon aber garnichts. Lies dir am Besten aber bitte mal den ganzen Text zur Lämmeraufzucht genau durch.

Liebe Grüße Dagmar

30.10.2008 18:36 | geändert: 30.10.2008 18:38