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Kräuter trocknen [2]

11 wegwarte

Hallöchen zusammen lächel)
...hier ist ja schwer was los lächel

@ Laura
Pfefferminztee aus frischen Blättern schmeckt mir persönlich um Welten besser, als Tee aus getrockneten
(...und den "Beuteltee" kannst du dann getrost ganz vergessen...)
Ich nehme auf einen Kaffeepot (Becher) 3-5 frische Pfefferminzblätter(je nach Größe) zerschnippel die mit der Schere, gieß heißes Wasser drauf und lasse das abgedeckt 10 Minuten ziehen. Die Blätter seihe ich auch nicht ab. Hab grad nachgemessen....in meinen Pot passen 250 ml.

@ Gast (nennst du dich im natur-forum evtl. Verbene?)
...und natürlich alle anderen....

Bisher hatte ich keine Möglichkeit, Kräuter vernünftig zu trocknen, da ich hier keinen Speicher habe, der Keller doch zu kalt ist und in der Wohnung zu wenig Platz ist. Kurz, um meine Kräuter trocknen zu können war ich leider oft auf meinen Umluftherd angewiesen. Mein Umluftherd lässt sich allerdings exakt auf 20 Grad einstellen und trotzdem hab ich noch einen Kochlöffel in die Tür geklemmt, damit diese offen bleibt und die Feuchtigkeit abziehen kann. Das hat immer super geklappt. Inzwischen hab ich einen Speicher und bin froh, meine Kräuter nun dort trocknen zu können, schon wegen der Energieersparniss! Ehrlich gesagt finde ich schon 35 Grad zu hoch zum Trocknen.

Bei Melisse sollte man vor dem Trocknen die Blätter von den Stielen abpflücken und diese dann gut ausgebreitet auf einem Tuch oder Gestell liegend trocknen und man soll Melisse vor der Blüte ernten, weil sich mit Beginn der Blüte die Inhaltsstoffe stark verändern. Wir hatten das grad die Tage in unserem Verein. Der anwesende Apotheker meinte, da die Pflanze ja noch "lebt", würden sich sonst die Wirkstoffe in den Stiel zurückziehen und dieser wird nicht verwendet (warum auch immer...fragt mich jetzt bitte nicht...keine Ahnung, ich habs bisher auch immer als ganzes Kraut getrocknet und verwendet....ich kläre das nochmal)
Beim Aufbewahren darauf achten, dass man die Blätter möglichst gut getrocknet und ganz in eine luftdicht schließende Dose gibt und erst kurz vor der Zubereitung zerkleinert. Sie verlieren sonst zuviel Inhaltsstoffe, besonders die ätherischen Öle verflüchtigen sich dann schneller. Das gilt sowohl für Melisse als auch für Pfefferminze (oder Minzen allgemein)

Ich wünsche euch allen noch einen sonnigen Sonntag lächel

Liebe Grüße Dagmar

07.05.2006 13:29

12 Lotti

Hallo Dagmar,

also das mit den ganzen Blättern hat einen Grund. Ätherische Öle sind ja flüchtig und beim Zerkleinern wird die Oberfläche vergrössert. Also geht mehr an ätherischen Ölen verloren als wenn die Blätter ganz bleiben.

Das mit dem Zurückziehen hab ich auch schon mal gehört.

Mit Melisse habe ich so meine liebe Mühe. Ich verwende sie gerne frisch, aber bisher habe ich sie auch komplett getrocknet und sie schmeckt nach rein garnichts. Ob ich Melisse irgendwo drin hab oder nicht, ist völlig egal. Was ich letztes Jahr gemacht hab ist, dass ich eine Melissen-Tinktur aus frischen Kräutern angesetzt habe. Mit 1/2 Flasche Melissentinktur bin ich ausgerüstet für die nächsten Jahre lächel

Aber ich werde die Tage nochmal losziehen und Melisse holen und diesmal nur die Blätter trocknen, vielleicht bringt das ja wirklich mehr.

Liebe Grüsse

Lotti

07.05.2006 13:53 | geändert: 07.05.2006 13:54

13 Herby

hi ihr

also die ideale trocknung wäre:

mit luft die unter 30% luftfeuchigkeit hat.
die luft so stark erwärmen dass sie nach dem durchfliesen der kräuter raumtemperatur hat und ca. 90% luftfeutigkeit.

dabei sollte die luft nie mehr als 5 grad über der raumtemperatur liegen und ab 30 grad sollte man nicht mehr trocknen.

aber wie gesagt, das ist der idealfall, aber wer das hinkriegt hat als ergebnis ein spitzenprodukt indem noch fast alle ätherischen öle drin sind und die fermentierung der kräuter wird vermieden.

liebe grüsse

herby

07.05.2006 14:09

14 wegwarte

Hi Lotti,

...dass man die ganzen Blätter aufbewahrt, weil durch das Zerkleinern besonders die sehr flüchtigen ätherischen Öle schneller verloren gehen, war mir soweit auch klar...das praktiziere ich schon seit Jahren so....nicht nur mit Melisse und Pfefferminz, sondern mit allen Kräutern.....zerkleinert wird grundsätzlich erst kurz vor der Zubereitung (darum verzichte ich auch weitgehend auf Teebeutel)

Was mir nicht klar ist, bzw. wofür mir der Grund nicht bekannt ist, ist, warum man die Stiele nicht mit verwendet. Enthalten die vielleicht irgendwas, was nicht bekömmlich ist? Wäre auf jeden Fall mal interessant zu erfahren, warum die nicht mit verwendet werden, denn geschmacklich scheinen sie keinen Einfluss zu haben (Wie du schon sagst....schmeckt einfach nach nichts...) Ich verwende Melisse auch nicht wegen des Geschmacks, sondern weil sie gut beruhigend wirkt, besonders nach einem stressigen, anstrengenden Tag. (Baldrian geht nicht an mich....ich bin keine Katze lächel))

Hi Herby,

ja, das mit den idealen Bedingungen ist wirklich sehr schwierig...darum ja die Alternative mit dem Umluftherd bei 20 Grad.
Aber wenn ich hier wirklich mal in die Kräuter-Trocknungs-Produktion im großen Maße einsteig oder wenn der Verein vielleicht irgendwann mal einen entsprechenden Bedarf hat, bestell ich sofort über dich eine deiner Heu-Trocknungsanlagen (ist das die richtige Bezeichnung für das Gerät?) .....dann sollte das Problem mit den idealen Bedingungen gelöst sein lächel)

Liebe Grüße Dagmar

07.05.2006 15:28

15 Lotti

Hallo Dagmar,

wegen den Stielen wäre mal interessant das herauszufinden. Momentan weiß ich darüber noch nichts. Bei frischen Kräutern verwende ich sie oft mit, jetzt war ich noch schnell sammeln und hab nur Blätter geerntet, mal sehen ob das ein Unterschied wird.

Das mit der Beruhigung merke ich eh nicht so, weil ich eigentlich eh eher ein ruhiger Mensch bin. Aufgeregt bin ich eigentlich eher selten und wenn, dann meist nur situationsbedingt. Ich hab die Melisse bei Erkältungen immer mit im Tee drin und geht für mich irgendwie zusammen mit Holunder- und Lindenblüten.

Liebe Grüsse

Lotti

07.05.2006 15:53

16 Verbene (Gast)

Hallo,

was hab ich denn hier losgetreten?? zwinker

@Wegwarte
Wie hast Du das nur rausgekriegt?? zwinker
(war ein kleiner allgemeiner "Testballon") - Hilfe, ich bin enttarnt:-))))

Wer seinen Umluftherd auf 20 Grad einstellen kann, ist natürlich fein raus. Bei meinem geht das leider nicht. Da fällt mir ein: Meine Oma hat früher Kräuter auf den Schränken (Wohnzimmer, Schlafzimmer...) auf Zeitungspapier getrocknet; es roch recht aromatisch;-) und sie sprangen einem nicht sofort ins Auge.
Und die getrockneten Blätter nicht zerrebeln (bzw. erst bei Bedarf)? Das war mir neu. Da hab ich es bis jetzt verkehrt gemacht.

Das mit dem Zurückziehen der Pflanzenkräfte in die Stiele leuchtet mir ein. Ich meine auch, dies irgendwo schon mal gehört zu haben...
Bei Kräutern, wo das ganze Kraut verwendet wird, kann man diese aber in Bündeln aufhängen. Das sieht sogar hübsch aus. So mache ich das auch mit den Hollerblüten. Die werden kopfüber auf eine Schnur gestülpt, in Reih´und Glied:-) . Der Raum duftet tagelang nach den Hollergirlanden...himmlisch.

Nochmal zur Melisse: auch ich benutze sie vorwiegend für medizinische Zwecke (wenngleich man auch vorzüglichen aromatischen Sirup für Limonaden und Gelee draus machen kann). Nun habe ich meine Tinktur erst gestern angesetzt. Nur die Blätter (ohne Stiele), etwas klein gerupft, schnell ins Glas und Alkohol (40%) drüber. Die ist jetzt schon so wunderschön grün. Wie lange sollte ich die noch ziehen lassen?

Einen schönen Abend allen
Verbene;-)

07.05.2006 21:15

17 Lotti

Hallo Verbene,

Tinkturen lässt man in der Regel 14 Tage ziehen. Meine Melisse zog auch so lange. Momentan mache ich ein kleines Experiment und habe die gleichen Kräuter einmal in 68%, in 45% und in 38% angesetzt. Die mit 68% wird viel schneller dunkel, dann folgt die mit 45% und die mit 38% sieht eigentlich noch ziemlich aus wie Wasser auf Kräuter.

Die mit 68% lasse ich 10 Tage ziehen, die mit 45% und die mit 38% 14 Tage. Und einen Kleinen Rest heb ich jeweils mal auf und lasse richtig lange ziehen, also mehrere Monate. Mal sehen was passiert lächel

Liebe Grüsse

Lotti, inzwischen mit einer riesigen Schnapsflaschensammlung zwinker

Nachtrag:
Klar, oben auf dem Schrank ist ein prima Platz zum Trocknen - nur nicht bei uns, denn da liegen die Katzen zwinker
Die Frau die mir als Kind die Kräuter nahe gebracht hat, die hatte in ihrem Wohnzimmer überall Sträußchen, Gläschen, auf den Büchern Papier mit Kräutern, hier ein Fläschchen und dort ein Mörser. Das sah aus wie in einem Hexenhaus lächel Aus heutiger Sicht mit dem heutigen Wissen frage ich mich, was sie mit diesen Unmengen von Kräutern gemacht hat. Da man sie ja in der Regel nicht so lange aufheben kann, müsste man das alles ja irgendwie verbrauchen. Das was da hing hätte aber den halben Stadtteil versorgt.

Letztes Jahr habe ich mich doch ziemlich verschätzt. Kräuter von denen ich dachte dass ich sie nicht so häufig brauche hatte ich eindeutig zu wenig, andere Kräuter habe ich dieses Jahr schon auf die Wiese gebracht. Inzwischen bin ich immer mehr auf Tinkturen, weil die einfach lange halten.

07.05.2006 22:14 | geändert: 07.05.2006 22:33

18 wegwarte

Hallöchen lächel)

.....ganz schnell, denn eigentlich schlafe ich schon...

also ich finde den Austausch hier grad super interessant und lehrreich für alle lächel)

@ Verbene
lächel)))) ....DAS bleibt mein Geheimnis ...war ja auch irre schwer *ggg*

also das mit auf dem Schrank im Wohnzimmer oder Schlafzimmer trocknen is bei mir so ne Sache...
Im Schlafzimmer hab ich keinen Platz mehr auf dem Schrank und ehrlich...dort möchte ich auch nicht jedes Kraut trocknen. Ich könnte mir vorstellen, dass so der eine oder andere Kräuterduft durchaus störend beim Schlaf ist. Unser Schlafzimmer hat auch nur knapp 12qm.
Wir haben einen offenen Wohn- Küchenbereich, da hab ich dann ein Problem mit der Luftfeuchtigkeit (hat Herby oben ja schon angeschnitten), weil durchs Kochen einfach zu viel Dampf in die Raumluft übergeht.

Melissengeist/-tinktur oder Likör hab ich auch schon öfter angesetzt....mit dem 38%igen Doppelkorn der Gebrüder Albrecht.
Soll ich ehrlich sein? Ich filtrier die Kräuter meistens garnicht ab...die bleiben drin, bis das alle ist .....sieht übrigens auch optisch recht nett aus. Man muss halt darauf achten, den Ansatz zumindest in den ersten 14 Tagen täglich zu schütteln. Das ist keine unsinnige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, sondern hat einfach den Sinn, dass alle Kräuter stehts mit Alkohol umgeben sind und nicht zu lange rausragen und anfangen zu gammeln. Danach sind die so mit Alk vollgesogen und dadurch konserviert, dass da nichts mehr passieren kann. Trotzdem ab und an mal schütteln schadet sicher nicht, ist aber auch nicht tragisch, wenn man es dann total vergisst.

Also ich werde in diesem Jahr auch mehr Tinkturen/Geiste ansetzen. Zum einen hab ich festgestellt, dass da die Wirkstoffe einfach am Besten ausgezogen werden...zum anderen verlieren viele Kräuter durch das Trocknen für meinen Geschmack einfach zu sehr an Wirkung (Gundermann!) und ich erhoffe mir von den alkoholischen Auszügen einfach mehr. Nicht zu vergessen, wie Lotti schon schreibt....sie halten einfach auch sehr lange.

So...jetzt aber schnell ab in die Heia
Gute Nacht zusammen lächel))


Liebe Grüße Dagmar

07.05.2006 23:30 | geändert: 07.05.2006 23:32

19 Lotti

Hi Dagmar,

meine Kräuterversuche mach ich mit Gundermann. Und der mit 68% wirkt jetzt schon, obwohl er erst am 3. angesetzt wurde lächel

Liebe Grüsse

Lotti

07.05.2006 23:37

20 Lotti

Hallo ihr!

Also nochmal wegen dem Trocknen und den Stielen:
Ich habe jetzt Minze mit und ohne Stengel geerntet, der Geruch von der ohne Stengel ist intensiver. Ich kann mir also gut vorstellen, daß die Melisse genauso wie die Minze besser wird, wenn man die Blätter ohne die Stiele sammelt.

Liebe Grüsse

Lotti

09.05.2006 15:52