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Käse und Rohmilch - Gesundheit und Natur
Eins funktioniert nicht ohne das Andere
Käse gibt es, seit Menschen die Milch von Kühen nehmen und selber verwenden. Da man ja früher mit dem lebte, was die Natur hergab, wird wohl vermutlich mal jemand auf die Idee gekommen sein, Milch in einem Kälbermagen zu transportieren und wunderte sich, dass das Resultat nicht sauer, sondern essbar war.
Der wohl älteste Käse, den es in Europa gibt, ist der Sbrinz.
Im Jahre 70 n. Chr. wurde er erstmals erwähnt. Die erste schriftliche
Erwähnung von Glaner
Schabziger wurde aus dem Jahre 700 n.Chr. gefunden. Seit 1463 muss Ziger
einen Herkunftsstempel tragen und ist somit der erste Markenartikel der
Schweiz. Die ersten urkundlichen Erwähnungen von Appenzeller
stammen aus dem Jahre 1282. Auch der Emmentaler
reicht bis in diese Zeit zurück. Schweizer Raclette
gab es bereits im Mittelalter und seit 1115 trägt der Gruyère
(Greyerzer) seinen Namen und tauchte unter Diesem auch in schriftlichen
Verträgen auf.. Die Bezeichnung Tête
de Moine kennt man seit ca. 1790, wird aber 1192 erstmals schriftlich
erwähnt.. Schon 1708 und 1741 wurde der Camembert schriftlich erwähnt.
Aber erst 1791 gelang es der Bäuerin Marie Harel, dem Käse eine
gleichmäßige Schimmelbildung zu geben. Dies war auch der Durchbruch
für den weltweiten Siegeszug des Camemberts.
Alle diese Käse gab es schon weit vor den ersten schriftlichen Erwähnungen,
teilweise unter einem anderem oder gar keinem Namen. Sie stammen aus einer
Zeit, wo die Kühe von Hand gemolken wurden, in der es weder Kühlschränke
noch Käsefertiger gab und wo Lebensmittel lange halten mussten. Sie
alle sind durch ihre hohe Qualität bekannt geworden. Und genauso wie
eine Schweinshaxe oder Sauerkraut in Afrika nicht das Gleiche ist wie hier
bei uns, so wenig kann man Emmentaler im Allgäu oder Camembert irgendwo
anders als in der Normandie herstellen. Dass das so ist, hat mit der Beschaffenheit
der Luft, dem Futter der Tiere und vielem anderen zu tun, was wir auf diesen
Informationsseiten näher zu erklären versuchen. Übrigens
gingen erst 1820 die ersten Schweizer Sennen in den Allgäu um dort
grosslaibige Käse zu machen.
An dieser Stelle möchten wir Sie auf einen hr4 Ratgeber
aufmerksam machen, den wir mit Erlaubnis der Autorin Angelika Bork verwenden
dürfen. Vielen Dank Frau Bork, sie sprechen uns mit Ihrem Artikel aus der
Seele. Für uns ist es neben den rechtlichen Bestimmungen auch eine Charakterfrage
die Namen berühmter Käse nicht für die eignen Zwecke zu missbrauchen.
Auch wenn wir durchaus in der Lage sind einen Gruyère herzustellen der
auch nach Gruyère schmeckt, erhalten unsere Käse ihre eigenen Namen.
Bei uns überzeugt das Produkt und nicht der Name.
Käse ist ein lebendiges Produkt, daß sich geschmacklich ändert,
je nachdem was die Kuh gefressen hat, wie er gelagert oder gepflegt wurde. Kräuter
wachsen auf den Bergen anders als im Tal und auch die Flora ändert sich,
je nachdem wie die Bodenbeschaffenheiten oder klimatischen Bedingungen sind.
Im Kräuterteil kann man sich darüber informieren welche Kräuter
wo wachsen und wo nicht. Nicht nur geschmacklich lässt sich unterscheiden
ob ein Camembert wirklich in der Normandie hergestellt wurde, oder etwa im Allgäu,
sondern es gibt inzwischen auch Methoden anhand der Inhaltsstoffe genau zu bestimmen
in welcher Region die Milch für einen Käse gewonnen und wo der Käse
hergestellt wurde. Ein Käse der aussieht wie Camembert ist also nur dann
wirklich ein Camembert, wenn er in der Normandie gemacht wurde, alle anderen
Käse sind Weißschimmelkäse die höchstens nach Art von Camembert
hergestellt wurden. Deshalb müssen sie nicht unbedingt schlecht sein, aber
mit einem eigenen Namen würden sie dem Kunden nicht etwas vorspiegeln was
sie nicht sind, sondern könnten - vorausgesetzt man macht sie gut - ein
eigenständiges Produkt darstellen, dass eventuell sogar in Konkurrenz mit
dem Camembert treten könnte.
Das Gleiche gilt auch für den Emmentaler. Der allgäuer Emmentaler
hat mit dem echten Emmentaler rein garnichts mehr zu tun, ganz zu schweigen
davon, daß das Emmental nunmal nicht im Allgäu, sondern in der Schweiz
liegt. Parmesan stammt aus Italien, die schweizer Varieante nennt sich Sbrinz.
Beide Käse sind ähnlich und sind es doch nicht. Beides sind Harte
Käse die man reiben muß, lange gelagert und aus Rohmilch hergestellt
wurden. Was in vielen deutschen Supermärkten verkauft wird, ist durch die
falsche Verarbeitung nur noch ein billiger Abklatsch vom Original.
Ausschlaggebend für den Kauf von gutem Käse ist, daß man weiß
woher das Original kommt. Wichtig ist nicht das zu lesen was auf der Verpackung
steht, sondern das kleine Länderkennzeichen genau anzuschauen, denn nur
wo "CH" drauf steht, ist auch Schweiz drin. Italienische Produkte
haben dort ein "I", französische Käse ein "F"
und "NL" ist eindeutig Niederlande, "DE" steht für
Deutschland.
Wirklich guter Käse wird nicht in Plastik verpackt, auch nicht in Scheiben
geschnitten. Käse entwickelt sein Aroma durch Eiweißverbindungen,
die eine spezifische Länge haben. Käse isst man in mundgerechten Würfeln
von etwa 1,5 cm an jeder Seite. Brot ißt man dazu und nicht darunter.
So entfaltet ein guter Käse sein Aroma am Besten. Schmeckt der Käse
bitter kann das einige Gründe haben, aber keiner davon sollte einem zum
Kauf von diesem Käse verleiten.
Ursprünglich wollten wir hier eine Liste von Erkennungsmerkmalen von Originalkäsen
vorstellen. Da das aber doch etwas sehr umfangreich ist, möchten wir an
dieser Stelle doch lieber direkt zu den Seiten der Großen verweisen. Man
macht sich und seinem Geldbeutel keinen guten Dienst wenn man nicht genau hinsieht.
Ich habe in Deutschland einen BIO Monte Gruyere aus Deutschland gefunden. Sicher
ist, es kann kein Gruyere sein, aber wenn das schon nicht stimmt, ist das Monte
(Berg) dann wenigstens echt? Stimmt das BIO wenigstens? Hätte der Käser
den Käse Schnurzelhubers Biobergkäse genannt hätte ich sicher
ein Stück davon gekauft um ihn zu probieren. Auch Gruyere und Sbrinz waren
mal kleine Schnurzelhubers und keiner kannte sie, aber hätte sich damals
Gruyere nicht einen eigenen Namen gegeben, würde sie Heute keiner kennen
und kaufen. Jeder gute Schnurzelhuberkäse kann in 10 Jahren neben
den Gruyeres, Sprinzs und Appenzellers liegen und weltweit bekannt sein ohne
den Beigeschmack eine billige Kopie zu sein.
Wer wissen möchte ob der gekaufte Käse das Original ist, vergleicht ihn am besten mit den Käsen der Hersteller. Jeder Käse der nicht aussieht wie das Original und den gleichen Namen trägt, ist Betrug am Kunden. Jeder "Monte" oder "Bergkäse" der nicht von der Milch bis zur Herstellung auf einem Berg gemacht wurde und jeder Höhlenkäse der nicht frei atmend ohne Kühlbox in einer Höhle reifte, ist Betrug am Kunden.
Appenzeller
Camembert
Emmentaler
Glaner Schabzige
Gouda
Gruyère
Parmesan
Raclette
Sbrinz
Tête
de Moine
Vacherin
Mont-d'Or
Alle Angaben ohne Gewähr
© H. Schwab