Gewöhnlicher Hornklee
(Lotus corniculatus)
Synonyme:
Schotenklee
Familie:
Schmetterlingsblütler (Fabaceae)
Namensentstehung:
corniculatus (lat.) = "gehörnt"
Beschreibung:
Hornklee wird bis zu 30 cm hoch. Die Blüten sind gelb, zuweilen
purpur überlaufen und sehen etwas aus wie ein mit einem Schnabel
zugespitzten Schiffchen. Der Griffel ist kahl und an der Spitze verschmälert.
An den Stengeln sitzen die Blätter, die auf den ersten Blick 5-Teilig
erscheinen. Das eigentliche Blatt ist aber 3-teilig, 2 Nebenblätter
sitzen an den Blattstielen. Die Frucht ist eine vielsamige, stielrunde
Hülse, deren Klappen sich beim Aufspringen spiralig um ihre Längsachse
drehen.
Verwechslung:
Mit anderen Kleearten
Blütezeit:
Mai - August
Vorkommen:
Trockenrasen, Fettwiesen, Raine, Waldränder und -lichtungen. Liebt basenreiche,
meist kalkhaltige, stickstoffsalzarme Lehmböden. Sehr häufig.
Verbreitung:
Mir nicht bekannt
Sammelgut:
Blüten
Sammelzeit:
Mai - August
Sammelvorschrift:
Die Blüten werden während der Blütezeit einzeln gepflückt und luftig an einem schattigen Ort getrocknet. Beim
Trockenvorgang sollten sie sich nicht unschön verfärben. Öfter wenden. Dunkel aufbewahren.
Zu den Hinweisen zum Sammeln
und Trocknen
von Kräutern
Inhaltsstoffe:
Flavonoide, Wasserstoffderivate, Gerbstoffe (Tannine)
Anwendung:
Eigenschaften: beruhigend, krampflösend, entzündungshemmend
Die Kommission E sagt zum Hornklee nichts, die Volksmedizin verwendet ihn, wobei er eher zu den unbekannten Kräutern gehört.
Hornklee wird bei allen Arten von Angstzuständen auf Grund von Stress, zur Nervenstärkung oder bei
seelischer Überanstrengung getrunken. Man sollte ihn jedoch nicht überdosieren, da Nebenwirkungen nicht auszuschliessen sind.
Für einen Tee übergießt man 1 g Blüten mit 150 ml heißem Wasser und lässt 10 Minuten ziehen. Nicht mehr als
2 Tassen täglich trinken. Nicht für den Dauergebrauch bestimmt, lieber mit anderen beruhigenden Kräutern
wie zum Beispiel Melisse abwechseln.
Äußerlich in Form von Umschlägen oder Waschungen wird dieser Tee zur Wundheilung verwendet
Hornklee in der Küche:
Hornklee schmeckt intensiv, jedoch nicht bitter. Man kann ihn dezent verwendet in Suppen und
Eintöpfe, oder auch als Füllung für Gemüse verwenden. Die Blüten bilden eine essbare Dekoration
für diverse Speisen.
Hornklee für Natur und Landwirtschaft:
Hornklee wird von vielen Weidetieren gern gefressen und von vielen
Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten besucht. Er hat einen sehr hohen Zuckergehalt im Nektar. Durch seine Höhe
bietet er für viele am Boden brütenden Vögel ein super
Versteck für die Nester.
Unter Anderem ist der Hornklee die Futterpflanze der Raupe des Schlupfwespen-Glasflüglers,
der in einigen Teilen Deutschlands inzwischen auch schon auf der roten
Liste der gefährdeten Schmetterlinge steht. Der Hauhechel-Bläuling (Externer Link) legt seine Eier gerne in Hornklee. Er dient
der Raupe als wichtige Futterpflanze. Er wächst übrigens auch auf Halligen und Salzwiesen, denn er bildet
formen, die mit Salz gut zurecht kommen.
Hornklee im eigenen Garten:
Hornklee mag einen sonnigen Standort und ist ansonsten recht anspruchslos. Er ist trittfest und befestigt Hänge.
Vermehrung durch aussaat im Frühjahr.
Hornklee soll auf Schnecken wie ein Fraßgift wirken. Er enthält Blausäure abspaltende Verbindungen die in geringen
Mengen aufgenommen für Säugetiere ungiftig sein sollen.
Nebenwirkungen:
Bei Dauergebrauch oder hoher Dosierung der frischen Pflanze kann eine Schädigung der Nerven nicht ausgeschlossen werden, da sie
Blausäureglykoside enthalten. Diese werden bei Trocknung abgebaut.
Geschichtliches:
Die Heilwirkung von Hornklee wurde erst in neuerer Zeit durch Zufall heraus gefunden. Der französische Arzt Henri Leclerc (1870 - 1955), verschrieb
einer Bäuerin gegen Bindehautentzündung und Schlaflosigkeit Steinklee. Die Bäuerin verwechselte ihn
mit dem Hornklee und erreichte gute Heilerfolge. Später wurde das dann genauer untersucht und bestätigt. Allerdings stellte man
auch fest, dass ein längerer Gebrauch und hohe Dosierung auf Dauer Nervenschädigungen verursachen kann. Henri Leclerc führte
den Begriff der Phytotherapie in die medizinische Wissenschaft ein.
Quellen:
Die Kräuter in meinem Garten,
www.schmetterling-raupe.de,
Essbare Wildpflanzen,
Telefonate mit Dagmar von der Wildkräuterkunde,
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.
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