Scharfer Hahnenfuß
(Ranunculus acris) schwach
giftig bis giftig
Knolliger Hahnenfuß
(Ranunculus bulbosus) schwach giftig bis giftig
Gift Hahnenfuß
(Ranunculus sceleratus) schwach
giftig bis giftig
Synonyme:
Bettler-Hahnenfuß, Blatterkraut, Brennkraut, Butterblume, Gelber Hahnenfuß,
Gickelhaxen, Giftblume, Goldblümli, Goldschüssel, Hahnenpot, Hennapaten,
Karnunkel, Krähenfuß, Kreinfoot, Ranunkel, Schmalzblume, Teufelskraut,
Warzenkraut.
Familie:
Hahnenfussgewächse (Ranunculaceae)
Namensentstehung:
Das Synonym "Bettler-Hahnenfuß" erhielt die Pflanze,
da sich früher die Bettler mit dem Saft der Pflanze an sichtbaren
Hautpatien einrieben. Durch die auftretenden Wunden sollte Mitleid erregt
werden.
Ebenso wie die Sumpf-Dotterblume werden auch die gelb blühenden
Hahnenfußgewächse im Volksmund "Butterblume" genannt.
Beschreibung:
Es gibt etwa 400 Arten Hahnenfuß. Da sie gemeinsame Wirkweisen
haben, habe ich hier mehrere aufgeführt. Von den hier beschriebenen
sieht man rechts oben nur das Bild von Ranunculus acis. Von den Anderen
habe ich leider kein Bild. Die anderen Bilder habe ich aufgeführt,
um die Ähnlichkeit in der Vielfalt der Art deutlich zu machen.
Die Ranunculus-Arten sind Stauden mit fleischigem, büschelig-knolligem
Wurzelstock.
Ranunculus acris
Die ausdauernde Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 1 Meter. Aus dem
verdickten Wurzelstock wächst der meist aufrechte, stark verästelter
Stengel, der am Grund hohl und insgesamt schwach behaart ist. Die grundständigen,
langgestielten Blätter sind handförmig und tief 5-7-teilig geteilt.
Die Blüten haben eine goldgelbe Farbe, sind 5-blättrig und werden
bis 2 cm groß.
Die Blüten der Ranunculus acris und Ranunculus repens glänzen
fettig.
Ranunculus bulbosus
wird 15-30 cm hoch
Blätter: 3zählig, Teilblättchen 3spaltig, Blüten:
blaßgelb, 5 Kronblätter, Stengel: am Grunde knollig verdickt
Ranunculus sceleratus
wird 10 - 30 cm hoch
Die Blätter sind handförmig, 3-5-teilig und fleischig. Die
Blüten sind gelb und einzeln an einem kantigen Blütenstil.
Die Stengel sind stark verzweigt und innen hohl. Unten ist der Stengel
knollig verdickt, daher kommt auch sein Name.
Verwechslung:
Mir momentan noch nicht bekannt
Blütezeit:
Ranunculus acris: Mai-September
Ranunculus bulbosus: Mai-Juli
Ranunculus sceleratus: Mai-November
Vorkommen:
Ranunculus acris: Wiesen, Wegränder, Grasplätze, von der Ebene,
bis ins Gebirge. Nährstoffreiche Böden
Ranunculus bulbosus: Wiesen, Wegränder, Grasplätze
auf nicht zu nährstoffreichen Böden.
Ranunculus sceleratus: Gräben, Teichufer, Sumpfwiesen. Am liebsten wächst
er auf nährstoffreichen, schlammigen Böden.
Verbreitung:
Ranunculus acris: Die Pflanze ist in ganz Europa sehr häufig
anzutreffen.
Ranunculus bulbosus: Nach Nordwesten seltener
Ranunculus sceleratus: Im Norden weiter und im Süden nur
regional verbreitet
Sammelgut:
Giftige Pflanzenteile: Die ganze Pflanze
Sammelzeit:
Siehe Blütezeit
Sammelvorschrift:
Während der Blütezeit pflücken und frisch verwenden.
Vorsicht! Kann Ausschläge geben!
Inhaltsstoffe:
Anemonin, Protoanemonin (entsteht aus Ranunculin bei Schädigung der
Pflanze). Die giftige Wirkung geht beim Trocknen verloren. In der ganzen
Pflanze sind ausserdem Saponine und Ranunculin enthalten.
Anwendung:
Ranunculus acris:
Eigenschaften: schleinhautreizend, nierenschädigend, hautreizend, abfürhend, giftig
Die Kommission E verwendet diese Pflanze nicht, die Volksmedizin auch nicht mehr.
Verwendet wurde die frische, blühende Pflanze.
Volksheilkunde: Äußerlich bei rheumatischen Erkrankungen und Nervenschmerzen. Ferner wurde sie früher
als Abführmittel verwendet. Das sollte man heute aber nicht mehr tun, da es bessere Pflanzen mit weniger
oder gar keinen Nebenwirkungen gibt.
Aufgeführt habe ich den Hahnenfuß, da er in Deutschland auf sehr vielen Weiden in Massen wächst. Oft werden Tiere so lange
auf den Weiden stehen gelassen, bis auch der Hahnenfuß gefressen wurde. Gerade wenn Weiden erst spät beweidet oder
beschnitten werden, hat der Hahnenfuß gute Chancen sich zu vermehren. Bei spätem Schnitt haben sich die ersten Samen schon
gebildet wenn er geschnitten wird, bei später Beweidung bleiben die Pflanzen bis zum Schluss stehen und vermehren
sich auf die Art noch mehr. Durch den Trocknungsvorgang beim heuen wird das giftige Protoanemonin im Laufe der Zeit
abgebaut. In der
Silage behält er seine Giftigkeit.
Hinweis:
Die Pflanze ist schwach giftig bis giftig, jedoch schwankt die Giftigkeit je nach Standort.
Nebenwirkungen:
Die Aufnahme ist in der Regel wegen des scharfen Geschmacks gering.
Reizung der Schleimhaut von Mund und Verdauungstrakt, Schädigung der
Niere beim Ausscheiden. Eventuell auch leberschädigend. Übelkeit,
Erbrechen, Durchfälle, Reizung der Nasenschleimhaut. In sehr seltenen
Fällen können Bewusstseinsstörungen bis zum Kollaps des Kreislaufes
und einer Lähmung der Atmung führen. Oral aufgenommen wirken die Pflanzeninhaltsstoffe
zentrale erregend, später aber lähmend.
Die Pflanze gehört zu den Erregern der Wiesendermatitis. Vergiftungen
sind relativ selten. Auf der Haut kann es zu einer Rötung, Schwellung
mit Blasenbildung und starkem Juckreiz kommen. Bei einer sehr langen
Einwirkung können auf der Haut auch Nekrosen entstehen.
Bei Aufnahme grosser Mengen:
Pferd:Unruhe bis Tobsucht, Speicheln, Husten, Kolik, Schluckbeschwerden,
Regurgitieren, Nasenausfluss, Maulschleimhaut und Lippen gerötet und
geschwollen, Durchfall.
Rind: Durchfall, Erbrechen, Milchrückgang, Bradykardie, Dyspnoe,
Hämaturie, Mydriasis, Sehstörungen, evt. Konvulsionen und Tod (selten).
Der giftigste unter den Hahnenfüßen ist der Gift-Hahnenfuß.
Geschichtliches:
Es sind tödliche Vergiftungen in den vergangenen Jahrhunderten mit dieser
Pflanze bekannt.
Quellen:
Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie der Stadt Zürich
Giftpflanzen Pflanzengifte,
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.
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Ranunculus acris
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)
Ranunculus repens
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)
Ranunculus arvensis
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)
Ranunculus aquatilis
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)
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Bilder mit freundlicher Genehmigung
von
Kurt Stübers
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