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Sennesblätter

1 Petra (Gast)

Hallo, ich habe mir gestern aus der Apotheke das erste Mal die Mischung für die Schwedenkräuter geholt. Ausgegeben wurde mir das Beutelchen mit dem Hinweis, dass ich vorsichtig bei innerer Anwendung sein solle, da die Sennesblätter im Verdacht stehen Krebs auszulösen. Weiß jemand von Euch etwas dazu? Danke und Gruß

05.02.2009 15:17

2 wegwarte

Hallo Petra,

Ich hab hier die Monographie der Kommission E (Erscheinungsdatum Bundesanzeiger: 21.7.1993., Heftnummer: 133., ATC-Code: A06AB.
Monographie BGA/BfArM )...das ist die derzeit für alle Apotheken gültige Fassung...
...ein Sennesextrakt war in vitro mutagen, die Reinsubstanz Sennosid A, B waren negativ...
...Untersuchungen zur Kanzerogenität liegen mit einer angereicherten Sennosidfraktion vor, die etwa 40,8% Anthranoide, davon 35% Gesamtsennoside (berechnet als Summe der einzeln bestimmten Verbindungen) enthält...es folgt eine für dich uninteressante Auflistung der Reinwirkstoffe...
In dieser Studie an Ratten über 140 Wochen mit Dosen bis zu 25 mg/kg Körpergewicht wurde keine substanzbedingte Häufung von Tumoren beobachtet.

In der Deutschen Apothekerzeitung (Ausgabe Nr. 13/2005) steht

Sennesblätter gehören zu den zuverlässigsten Abführmitteln. Sennesfrüchte werden ebenfalls als Laxantien verwendet, sind jedoch milder in der Wirkung.
Senna ist, wie grosse Studien gezeigt haben, auch für die Langzeittherapie geeignet, ist nicht mutagen, nicht kanzerogen, nicht toxisch und führt nicht zur Gewöhnung.

und last but not least steht im Arzneipflanzenporträt der Zeitschrift PTA_Forum zu Sennesblättern/-früchten u.a.

Kanzerogenität geprüft

Ausgelöst durch einen tierexperimentellen Befund wurde in den letzten Jahren die Stoffklasse der Anthranoide auf genotoxische und kanzerogene Risiken untersucht. In vier klinischen Studien erwiesen sich Sennoside und ihre aktiven Metaboliten als unbedenklich.


Also ich kann anhand meiner Informationen und Quellen die Aussage, dass Sennesblätter im Verdacht stehen Krebs auszulösen jedenfalls nicht bestätigen lächel

Es gibt immer mal wieder (Heil-) Pflanzen, die wegen bestimmter Inhaltsstoffe in den Verdacht geraten krebsauslösend zu sein (wie z.B. Huflattich, Beinwell, Zimt...) Eines darf man aber nicht dabei vergessen. Die armen Viecher, die solche Studien über sich ergehen lassen müssen, bekommen Dosierungen, die niemals irgend ein Mensch zu sich nehmen würde. Schon gar nicht über einen Zeitraum von 140 Tagen. Guck dir die Studie in der Monographie oben an. Da bekamen die Ratten im Labor 25 mg je kg Körpergewicht von dem Reinwirkstoff. Ein Mensch von 60 kg Körpergewicht müsste 1500 mg reine Sennoside zu sich nehmen. 1 Filterbeutel Sennesblättertee enthält 1,7 g Sennesblätter, eingestellt auf einen Gehalt von 30 mg Sennoside. Du müsstest also bei einem Körpergewicht von 60 kg täglich 50 solcher Filterbeutel und das 140 Tage lang zu dir nehmen, um die Dosierung der Versuchsratten zu erreichen!

Nachtrag: In den Schwedenkräutern sind gerade mal 10 g Sennesblätter enthalten...das entspricht nicht mal ganz 6 Teefilterbeuteln voll auf die gesamte Mischung! Also selbst wenn Sennesblätter tatsächlich im Verdacht stehen würden Krebs auszulösen...der fertige Schwedenbitter enthält derart verschwindend geringe Mengen davon, dass das wohl niemals von Bedeutung ist. Mach dir also keine Gedanken. Schwedenbitter ist da wirklich absolut unbedenklich...auch innerlich eingenommen.
Lt. verschiedenen Erfahrungsberichten soll er ja sogar Krebs vorbeugen helfen und sogar heilen...(obwohl ich solche Aussagen auch immer mit sehr viel Vorsicht betrachte)

Liebe Grüße Dagmar

05.02.2009 18:09 | geändert: 05.02.2009 18:20

3 Petra (Gast)

Liebe Dagmar,

vielen Dank für die ausführlichen Informationen! Ich werde jetzt erst einmal die Mischung ansetzen und zunächst mal meine Kaiserschnittnarbe damit "bearbeiten". Ich habe auch zwei Freundinnnen, die darauf schwören und es auch einnehmen. Und sollte ich es dann auch einnehmen wollen, würde ich das auch tun. ich gehe auch davon aus, dass wenn mans genau nimmt fast nix mehr zu sich nehmen dürfte, weil dieses und jenes und welches auch irgendwas auslösen soll.

Ist es denn auch zum täglichen Einnehmen gedacht oder eher, wenn man Beschwerden hat? ZB. jetzt sind meine Kinder und ich grad krank (Fieber etc.). Wäre es in solch einem Fall sinnvoll es einzunehmen?

Gruß Petra

05.02.2009 18:40

4 wegwarte

Liebe Petra,

...ich gehe auch davon aus, dass wenn mans genau nimmt fast nix mehr zu sich nehmen dürfte, weil dieses und jenes und welches auch irgendwas auslösen soll.

So seh ich das auch zwinker

Also grundsätzlich nimmt man "Heilmittel" nur, wenn man Beschwerden hat...wobei gerade Schwedenbitter sich auch für eine Kur hervorragend eignet. Hast du denn Lottis ausführliche Schwedenkräuter/Schwedenbitter-Seiten
schon gelesen? Da findest du eigentlich alles, wofür du den einsetzen kannst...auch viele persönliche Erfahrungen. Auch die Narbebehandlung ist dort beschrieben.

Ich persönlich mache mindestens 1x im Jahr eine Kur mit Schwedenbitter. Soll ja allgemein kräftigend und vorbeugend wirken. Was ich bei vielem auch bestätigen kann...leider nicht bei allem.
Gerade bei Erkältungen mit Fieber hab ich mit Schwedenbitter nicht unbedingt die super positiven Erfahrungen. Da gibt es für mich wirksamere Mittel.
Was bei mir bei Erkältungen (auch mit Fieber) das absolute Super-Mittel ist, ist eine Tinktur aus Kapuzinerkresse und aus Wasserdost. Dieser Tipp nutzt dir nur wahrscheinlich grad nicht besonders viel, denke ich mal traurig

Bei Fieber hilfreich sind z.B. Tee aus Lindenblüten, Holunderblüten und Apfelschalen. Um das Fieber zu senken - Wadenwickel (Wasser mit etwas Essig versetzt ist besonders wirksam).
Daran denken sollte man aber auch, dass Fieber eigentlich keine Krankheit ist, sondern die natürliche Reaktion des Körpers auf eine Krankheit und die erhöhte Temperatur helfen soll, die Krankheitsauslöser (Viren, Bakterien) zu bekämpfen. Die vertragen nämlich höhere Temperaturen nicht besonders. Fieber also nicht zu schnell auf Teufel komm raus senken...nur wenn es dann kritisch wird und zu lange anhält.

Oooops...hätte ich doch jetzt glatt vergessen:

Ich wünsche euch gute Besserung! lach



Liebe Grüße Dagmar

05.02.2009 19:34 | geändert: 05.02.2009 19:37

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