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Aronenkraut

Gewürzkraut

1 HeidiKunz

Als Kind war ich mit meinem Vater am Waldrand "Aronenkraut" suchen. Es ist ein grünes Blatt, dass etwas scharf schmeckt. Meine Mutter hat das dann gehackt und in den Omeletten-Teig gemischt.
Leider kann ich im Internet nichts darüber finden. Weiss jemand wie das Kraut noch heissen könnte? Ich suche Bilder davon um das Kraut wieder zu finden.
Danke für Infos und Tipps

08.04.2012 13:50

2 wegwarte

Es ist möglich, dass es sich dabei um Aronstab handelt...hier bei uns wächst hauptsächlich der gefleckte Aronstab in den Wäldern und am Waldrand. Wurde früher heilkundlich verwendet. Heute eher wenig, denn es enthält durchaus giftige Inhaltsstoffe...
Oskar Marti, (Likör Bowle Sirup - 400 Rezepte aus der Natur mit und ohne Alkohol, ISBN: 3038002127) schreibt ein Rezept eines "Aronenkrautlikörs" für Papa...scheint also auch aphrodiesierend zu wirken...

Liebe Grüße Dagmar

08.04.2012 19:02

3 HeidiKunz

Hallo Dagmar
Danke vielmals für die Information. Nach Rückfrage bei meinem Vater hat sich herausgestellt, dass sie damals dem Bärlauch Aronenkraut nannten. Der Aronstab wird oft mit dem Bärlauch verwechselt. Da muss wirklich aufgepasst werden, da dieser doch giftige Wirkstoffe hat.

Liebe Grüsse Heidi

09.04.2012 18:52

4 wegwarte

Ja, habe bei Kräuterwanderungen auch schon erlebt, dass Teilnehmer dann Blätter vom Aronstab zwischen dem gesammelten Bärlauch hatten...Allerdings liegt das an falscher Sammelweise... wenn der Aronstab so mittendrin wächst und man gebündelt abschneidet und nicht jedes Blatt einzeln. Aronstab und Bärlauch sind eigentlich sehr leicht zu unterscheiden, da die Blattform komplett unterschiedlich ist zwinker

Liebe Grüße Dagmar

10.04.2012 21:35

... 1 Monat später ...

5 Paul (Gast)

Jeder weiss etwas, so auch ich. Ich habe mit meinem Vater zusammen das Ronenkraut gesucht und gefunden. Meistens ist es in der gleichen Ecke wie der Bärlauch zu finden. Meine Mutter hat uns das Ronenkraut zubereitet. Mit gehackter Zwiebel zusammen in der Pfanne gedämpft dann mit Mehl bestäubt. Danach mit etwas Essig abgelöscht und mit Wasser auf eine sämige Sauce reduziert.
Mit Salz auf den Geschmack gebracht.
Beim Essen durfte man das Zeugs nicht zerkauen sonst brannte es im Mund wie das Capseicin in de Pepperoni.
Der Aronstab wird gut beschrieben bei:
http://www.liberherbarum.com/minor/de/Pn0165.htm

Bei Flora Helvetica ist kein Vermerk über die Giftigkeit. Andernorts wird nur die Beere als giftig bezeichnet.

24.05.2012 15:00

6 Lotti

Hi Paul,

na, dann verweise ich mal auf Quellen lächel

Arum maculatum L.
http://www.giftpflanzen.com/arum_maculatum.html
http://www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/index_x.htm
Beim unteren Link bitte Arum maculatum in die Suche eingeben, man kann leider nicht mehr direkt auf die Pflanze verweisen. Man landet dort dann auch bei der Humantoxikologie. Tödlich giftig ist er nicht. Essen würde ich ihn aber auch nicht. Trotzdem danke für das Rezept lächel

Es gibt viele ansich giftige Pflanzen, die Heilwirkungen haben. Möglich dass man ihn essen kann wenn man ihn nicht kaut. Ich würde es nicht tun. Laut deinem Link ist er stark Wurmtreibend. Viele Kräuter die Durchfall erregen, wirken wurmtreibend. Beim Durchfall gehen halt auch die Würmer ab. Aber inzwischen hört man auch von ansich aufgeschlossenen Ärzten immer wieder, dass das Risiko beim Entwurmen mit Kräutern grösser ist, als Nebenwirkungen durch Wurmmittel zu bekommen.

Bei uns im Wald wächst er übrigens auch an Stellen wo auch der Salomonsiegel vorkommt. Der halbe Wald ist davon voll. Weit und breit ist aber kein Bärlauch in Sicht - leider traurig



Liebe Grüsse, Lotti

24.05.2012 19:46 | geändert: 24.05.2012 21:01

... 1 Jahr und 9 Monate später ...

7 Peter der Mentor (Gast)

Das gute alte Aronenmüsli

Ich kann mich gut erinnere und kenne das Kraut noch heute auf Anhieb. Wir haben die Blätter des Ahornstabes gesammelt und Abend gabe es dann die Arnonenmüsli. Mein Gott wie wir diese Frühlingskuren ... kurz vor dem Bärlauch hassten. Das Zeug hat auf der Zunge berannt wie der Teufel. Also stopfe man die in Bierteig ausgebackenen Blätter in den Mund und spülte Sie schnell herunter.
Gestorben ist daran niemand. Und ich bin mir sicher, wenn einer damit beginnt, wird das Aronenkraut wieder so populär wie der Bärlauch. Und wenn man bedenkt was Pfarren Küenzli zum Aronenstab schreibt, dann ist der Erfolg sicher.

03.03.2014 19:56

8 François (Gast)

Hallo Leut's

Habe auch kürzlich von einem Kollegen erfahren, dass er das Ronenkraut früher zu essen bekam, und sie dieses im ganzen runterschluckten da es ansonsten sehr bitter schmeckte. Anscheinend soll das Kraut abführend wirken. Also kann ich mir vorstellen das die Dosierung, im gegensatz zum Bärlauch, eine grosse Rolle spielt.
Weiss das jemand bescheid?

Grüsse

21.03.2014 09:22

9 Lotti

Hallo Francois,

ich weiss es wirklich nicht, aber ich "höre" hier mit Interesse zu. Ich gestehe dass mir das etwas unheimlich ist. lächel

Auf der anderen Seite sage ich mir, dass es sehr viele weniger giftige Kräuter gibt, die man für die gleichen Zwecke auch verwenden kann, die auch sättigen und besser schmecken. Ich weiss irgendwie wirklich nicht, warum das der Aaronstab sein soll. Aber ich lese mit Interesse mit. Ausprobieren würde ich es allerdings nicht.

Liebe Grüsse, Lotti

25.03.2014 06:48 | geändert: 25.03.2014 06:56

... 1 Jahr und 5 Monate später ...

10 Lotti

Edit by Lotti:
Post aus versehen gelöscht statt frei zu schalten und nachträglich hier rein gesetzt:


Hallo an alle!
Ich sitze seit etwa einer Stunde an intensiven Recherchen über Arum, da ich welches im Wald gefunden habe und mal wissen wollte, was man damit kann.
Um alle Streitigkeiten zu schlichten: Ja, Aronstab ist giftig. Und: Ja, man kann Aronstab essen.
Klingt paradox, ist aber so. Alles, was ich hier über die Zubereitung gelesen habe beinhaltet Kochen oder Erhitzen der Blätter. Durch erhitzen verliert der Aronstab seine giftige wirkung. Gleiches gilt für das Trocknen der Pflanze (vgl. Giftzentrale: http://www.gizbonn.de/?id=531).
Ich glaube nicht, dass das Arum jemals zur populären Speisepflanze wird. Das liegt sowohl an seinem Geschmack (den ich selbst zwar noch nicht ausprobiert, aber deckungsgleich überall als bitter/scharf beschrieben fand) und zum anderen daran, dass Laien grundsätzlich von der Verwendung von möglicherweise giftigen Pflanzen abzuraten ist. Und sie sich wohl auch ohne zu zögern daran halten würden.
Was mich jetzt nur noch interessieren würde: Kann man die Beeren auch essen (in getrockneter form oder vielleicht einem Kuchen)? Habe überall nur von der Verwendung von Blättern (vgl. vorige Beiträge in diesem Thread) und Wurzeln (geröstet, schmecken angeblich süßlich - vgl. http://www.celticgarden.de/2013/09/aronstab-arum-maculatum-%E2%80%A0/) gelesen.
Falls jeman was weiß: Infos würden mich freuen.
Ansonsten: Probieren geht über studieren. Da bei geringen Dosierungen kaum bis keine Symptome auftreten wäre es möglich, sich über monate mit getrockneten oder gekochten Beeren an eine möglicherweise giftige Dosierung heranzutasten (natürlich nur mit großem Wasserglas und medizinischer Kohle direkt zur Hand).

Liebe Grüße!
Ninijura

Liebe Grüsse, Lotti

13.09.2015 11:10