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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Kräuter sind in der Apotheke oder im Kräuterladen erhältlich. Wir weisen darauf hin, dass wir keine Kräuter verkaufen sondern sie lediglich beschreiben, um den Zusammenhang zwischen Kräuterweiden und Rohmilchkäse oder der Gesundheit von Kühen zu zeigen.

Wegwarte

(Cichorium intybus L.)

Synonyme:
Hansl beim Weg, Kattenworz, Sonnenkraut, Sonnenwendel, Verfluchte Jungfer, Wasserwart, Wegleuchte, Weglueg, Wendel, Zichorie

Familie:
Korblütler (Asteraceae)

Namensentstehung:
Man sagt dass eine Braut am Straßenrand auf ihren Liebsten wartete. Als der nicht kam, verwandelte sie sich in eine Wegwarte.

Beschreibung:
Die mehrjährige Pflanze wird 50 - 100 cm hoch. Der Stengel ist stark verästelt und hat nur wenige Blätter. Die Blätter sind Lanzettlich und klein. Die Wurzel hat die Form einer Karotte. Die blauen Blütenkörbchen haben einen Durchmesser von 3 - 4 cm und sind auffällig himmelblau.Sie Bestehhen ausschließlich aus Zungenblüten, die sich bis Mittags entfalten. Die Blüten öffnen sich morgens Richtung Sonne und wandern dann mit dem Sonnenstand mit, bis zum Sonnenuntergang.

Am staubigen Feldweg die Wegwarte - schau!
Die leuchtenden Blüten wie der Himmel so blau.
Wo ein kleiner Pfad durch die Kornfelder führt,
wächst sie am liebsten - von keinem berührt!
Ihre Blüten welken so schnell - ach , so schnell.
Aber schon wachsen neue, kaum ist der Tag hell!
(Cicely Mary Barker)

Verwechslung:
Auf den ersten Blick mit der Kornblume (Centaurea cyanus). Aber die Kornblume hat auffallendere, "luftigere" Blütenblätter.

Blütezeit:
Juni - Oktober

Vorkommen:
Wegränder, Weiden, Brachland, Steinbrüche.

Verbreitung:
Europa, Amerika.

Sammelgut:
Blätter, Blüten und Wurzel

Sammelzeit:
Kraut Juli - November
Wurzel - September - Frostbeginn

Sammelvorschrift:
Blüten und Blätter werden wie die allgemeinen Sammelvorschriften geerntet und gesammelt. Die Wurzel wird ausgegraben, gesäubert, gegebenenfalls längs geteilt und bei bis zu 35° C getrocknet.

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern.

Inhaltsstoffe:
Inulin, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Zucker, Kalium, Spurenelemente.

Anwendung:
Der Tee der Wegwarte wird bei Krankheiten von Galle, Leber und Magen und zur Appetitanregung empfohlen. Der Tee wirkt leicht abführend und kann als Abführmittel auch kleineren Kindern gegeben werden.

Tee:
1 Teel. Kraut oder geschabte Wurzel (man kann auch beides mischen) mit 1/4 Liter kaltem Wasser zum Kochen bringen, 2 - 3 Minuten ziehen lassen und dann absieben. Der Tee soll nicht gesüßt werden. Wer ihn pur überhaubt nicht trinken kann, kann seinen Geschmack mit Pfefferminzblättern verbessern.
Von diesem Tee kann man bis 3 Tassen trinken. immer nach den Mahlzeiten

Alternativ kann man einen Wegwartenhonig herstellen:
1 Teil frisch gepflückter Blüten kleinzupfen, in einem Keramikmörser zerstampfen und drei Teile Zucker (oder Honig) dazu geben. Das Ganze gut vermischen und in ein Glas in die Sonne stellen. Daraus entsteht ein Honig, den Sie teelöffelweise zu sich nehmen können.

Äusserlich kann der Tee gegen Hautkrankheiten die in Verbindung mit Gicht auftreten verwendet werden.

Der Saft der Pflanze wird aus den Blättern gewonnen und unterstützt durch ihren Inulingehalt eine Behandlung bei Zuckerkrankheit. und soll, mit Rosenöl und Essig gemischt, gegen Kopfschmerzen helfen.

Innerliche Entzündungen werden mit dem Absud der Wegwarte belegt. Für Augenentzündungen legt man eine Breipackung mit Wegwarte auf die geschlossenen Augen.

Wer die frischen Blätter als Gemüse essen will, sammelt sie vor der Blüte.

Nebenwirkungen:
Wer unter Gallensteinen leidet, sollte mit dem Arzt Rücksprache halten, da durch die Wegwarte der Gallenfluß angeregt werden und damit Koliken auslösen knönnte.

Geschichtliches:
Die Pflanze wurde schon von Theophrastos, Plinius, Dioskurides und Hildegard von Bingen beschrieben. In Notzeiten wurde aus der Wurzel der Wegwarte Kaffeeersatz hergestellt.

 

 

Zeichnung einer Wegwarte

Zeichnung einer Wegwarte
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé
(1885-1905)

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Bilder mit freundlicher Genehmigung von Kurt Stübers



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