Zur Navigation Zur Navigationshilfe

Käsekessel - Logo

Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

abcdefghijklm
nopqrstuvwxyz

Kräuter sind in der Apotheke oder im Kräuterladen erhältlich. Wir weisen darauf hin, dass wir keine Kräuter verkaufen sondern sie lediglich beschreiben, um den Zusammenhang zwischen Kräuterweiden und Rohmilchkäse oder der Gesundheit von Kühen zu zeigen.

Waldmeister

(Galium odoratum L.)

Synonyme:
Asperula odorata L., Duftlabkraut, Gliederkraut, Glidkraut, Halskräutlein, Herzfreund, Leberkraut, Maiblume, Maikraut, Meister, Mösch, Teekraut, Waldmännlein, Waldtee

Familie:
Rötegewächse (Rubiaceae)

Namensentstehung:
Mir momentan noch nicht bekannt

Beschreibung:
Waldmeister ist eine zarte Pflanze die 10 - 30 cm hoch wird. Der Wurzelstock ist dünn und kriechend und bildet nach oben hin aufrechte, glatte vierkantige Triebe mit quirlständigen lanzettlichen Blättern. Ein Quirl setzt sich jeweils aus 6 - 9 Blättern zusammen. Die Blüten sind sehr klein, weiß, sternförmig und stehen in lockeren Trugdolden. Der unterständige Fruchtknoten zerfällt bei der Reife in zwei einsamige, dicht mit winzigen hakigen Borsten besetzte Teilfrüchtchen, die sich leicht an Mensch und Tier anheften und somit weit verbreitet werden können.

Waldmeister vermehrt sich durch Wurzelteilung oder durch Samen. Die Samen sind Frostkeimer und müssen bereits im Herbst ausgesät werden.

Verwechslung:
Im nicht blühenden Zustand mit anderen Labkrautarten, vor allem mit dem Waldlabkraut.
Unterscheidung: Die Blätter des Waldmeisters sind breiter als die des Labkrauts, er fühlt sich feiner an und blüht früher. Grade das Waldlabkraut riecht auch unangenehm, während der Waldmeister im ersten Moment eher garnicht riecht und seinen Geruch nach dem Ernten entwickelt.

Blütezeit:
Mai - Juni

Vorkommen:
Lichte Wälder vor allem in der Nähe von Buchen. Feuchte, nicht zu schattige Standorte. Im Garten gern an lichten Stellen unter Bäumen oder Hecken oder überall da, wo sich auch der Farn wohl fühlt.

Verbreitung:
Nord- und Mitteleuropa, Balkaninseln, rüber bis Sibirien, runter bis Italien und weiter bis Nordafrika

Sammelgut:
Für Speisen: Kraut vor der Blüte
Arzneilich: Das blühende Kraut (Asperulae herba)

Sammelzeit:
April - Juni

Sammelvorschrift:
Waldmeister wird vor oder während der Blüte kurz über dem Erdboden geschnitten, gebündelt und zum Trocknen an einem luftigen, schattigen Ort aufgehängt. Die frische Pflanze ist geruchlos und erst angewelkt oder getrocknet entfaltet sie ihren charakteristischen Geruch. Die getrocknete Pflanze schmeckt würzig, etwas bitter und zusammenziehend.

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern.

Inhaltsstoffe:
Asperulosid, Gerbstoff, Bitterstoffe, ein Anthraglykosid und ein Cumaringlykosid, das beim Trocknen Cumarin abspaltet.

Anwendung:
Krampflösend, beruhigend, entzündungehemmend, blutgerinnungshemmend.

Waldmeistertee soll die peripheren Gefässe erweitern und Ödemen entgegenwirken.Ferner wird er bei Leberstauungen, Darmstörungen und krampfartigen Zuständen von Magen und Darm in Form von Tee verewendet. Ungesüsster Tee wirkt besser als gesüsster.

In der Schweiz setzen Mediziner synthetische Cumarin-Derivate als gerinnungshemmende Medikamente ein.

Waldmeistertee wird auch von älteren Menschen als Schlafftee getrunken.

Teezubereitung:
1 geh. Teel. Waldmeister mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergiessen, 5 Minuten ziehen lassen und abseihen.
Die Dosis liegt bei 2 - 3 Tassen am Tag und sollte nicht überschritten werden (Nebenwirkungen beachten).

In der Volksmedizin wird Waldmeister auch als Frühjahrskur für das "müde Herz", als Mittel gegen Migräne oder Menstruationsbeschwerden, Schwermut oder Wassersucht verwendet.

Ähnlich wie der Lavendel vertreiben Säckchen mit Waldmeister zwischen den Kleidern, Motten.

Kühe die nicht richtig fressen kann man mitunter mit einer Hand voll Waldmeister mit Salz gewürzt wieder zum Fressen animieren.

Hier eine Sammlung von Rezepten mit Waldmeister

Nebenwirkungen:
Überdosierung führt häufig zu Kopfschmerzen die von der Sonne noch verstärkt werden können.

In den 80er Jahren wurde Cumarin in Deutschland als leberschädigend und krebserregend eingestuft, was 1981 zu einem Verbot von Cumarin als Aromastoff in der Lebensmittelindustrie von Deuschland führte. Obwohl diese Annahme inzwischen wiederlegt ist, wurde das Verbot als Aromastoff meines Wissens nach noch nicht aufgehoben. In der Schweiz wurde für Lebensmittel eine maximale Konzentrationen von 2 bis 10 Milligramm Cumarin pro Kilogramm gesetzlich festgelegt.

Geschichtliches:
Während der Zeit der Hexen- und Aberglauben wurde Waldmeister zur Abwehr böser Geister verwendet. Die alten Germanen würzten ihr Bier mit Waldmeister. Aus dieser Zeit stammt auch der Brauch der Maibowle.

 

 

Zeichnung eines Waldmeisters
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)

Bei Klick auf das Bild sehen Sie das Bild in einer Grösse von 1000 Pixeln Breite
(lange Ladezeit!)

Bild mit freundlicher Genehmigung von
Kurt Stübers



Fotos: © L. B. Schwab

Bei Klick auf eins der Bilder sehen Sie es in einer Grösse von 500 Pixeln Breite

Foto von Waldmeister

Foto von Waldmeister

Foto von Waldmeister

Foto von Waldmeister



Zurück

Zu den Kräuterbüchern

Alle Angaben ohne Gewähr
© L. B. Schwab