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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
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Kräuter sind in der Apotheke oder im Kräuterladen erhältlich. Wir weisen darauf hin, dass wir keine Kräuter verkaufen sondern sie lediglich beschreiben, um den Zusammenhang zwischen Kräuterweiden und Rohmilchkäse oder der Gesundheit von Kühen zu zeigen.

Rittersporn

(Delphinium consolida L.) Nebenwirkungen beachten!

Acker-Rittersporn

(Consolida regalis S. F. Gray) Nebenwirkungen beachten!

Synonyme:
Adebarsnibben, Adlerblume, Feld-Rittersporn, Hafergiftblüten, Hornkümmel, Kreienfoot, Lerchenklau, Ottilienblume

Familie:
Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)

Namensentstehung:
Der Name "Rittersporn" hängt mit dem spornartigen Anhängsel der Blüten zusammen. Das delphinartige Aussehen der noch geschlossenen Blüten führte zum botanischen Namen "Delphinum"

Beschreibung:
Der Acker-Rittersporn, auch Feld-Rittersporn genannt, ist einjährig und inzwischen in Deutschland recht selten geworden. Rittersporn wird bis 45 cm hoch, die Stiele sind stark verästelt, die Wurzel ist eine bräunliche Pfahlwurzel. Die Blätter sind grundständig und kurz gestielt, wogegen die, die weiter oben am Stengel sitzen, ungestielt sind. Sie sind dreizählig, doppelt bis dreifach geteilt und schmalzipflig. Die Blüten sind auffällig, recht groß und leuchtend blau, selten weiß oder rosa und wachsen an langen Stielen, die deutlich länger sind als die der unteren Blätter. Die Kelchblätter sind fünfzählig und haben nach hinten einen Sporn der bis zu 2,5 cm lang sein kann, wodurch die Knospe an einen Delphin erinnert. Sie stehen in einer lockeren Traube. Die Früchte sind kahle Balgkapseln.

Beim Rittersporn gibt es Unklarheiten, denn lange Zeit wurde der Garten-Rittersporn und der wilde Rittersporn unter einem Namen gefühlrt, später wurden die Namen getrennt. Bei überlieferten Anwendungen ist also nicht ganz klar, welcher Rittersporn gemeint ist, genauso wenig welcher volkstümliche Name sich auf welchen botanischen Namen bezieht.

Verwechslung:
Die Rittersporn-Arten untereinander.
Delphinum: mehrjährig, 3 Fruchtblätter, dreisamig
Consolida: einjährig, 1 Fruchtblatt, einsamig
Verwendet werden allerdings beide Arten.

Blütezeit:
Mai - August

Vorkommen:
Getreidefelder, Brachäcker, Brachfelder, Feldraine, Weinberge und Schuttplätze. Selten geworden durch Unkrautvernichtungsmittel

Verbreitung:
Europa, Kleinasien, Armenien

Sammelgut:
Blüten (Calcartippae flos)

Sammelzeit:
Mai - August

Sammelvorschrift:
Die Blüten werden ohne Stiele gesammelt und an einem luftigen, schattigen Ort nicht über 40°C getrocknet. Aufbewahrt werden die Blüten am Besten in einem dunklen Glas, wo sie vor Licht geschützt und trocken bleiben müssen. Die Droge ist geruchslos und hat einen leicht bitteren, zusammenziehenden Geschmack

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern.

Inhaltsstoffe:
Anthocyanglykoside, Flavonoide, Bitterstoff, Gerbstoff, Farbstoff.

Anwendung:
In der Schulmedizin wird Rittersporn nicht verwendet, zumal die Wissenschaft eine Wirkung der Pflanze bezweifelt. Eine Anwendung der ganzen Pflanze kann zu Vergiftungserscheinungen führen!

In früheren Zeiten wurden Ritterspornblüten als Wundheilmittel verwendet. Hierfür wurden 2 - 4 g Blüten mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen und 10 Minuten ziehen gelassen, bevor man abseiht. Mit diesem Tee wurden Wunden ausgewaschen. Innerlich verwendete man den Tee als harn- und wurmtreibendes Mittel oder wusch sich erkrankte Augen damit aus.

Blüten des Rittersporns werden auch vielen Blutreinigungstees beigemischt und dienen in einigen Teemischungen als schmückende Blüte.

Rittersporn ist eine wichtige Pflanze für Hummeln und einige Schmetterlingsarten, denn der Nektar im Sporn ist nicht für jedes Insekt erreichbar.

Nebenwirkungen:
Blätter, Wurzeln und Stengel haben einen hohen Alkaloidgehalt und dürfen nicht verwendet werden. Wirkung ähnlich der des blauen Eisenhuts, aber schwächer.
Auch sind Vergiftungen mit tödlichem Ausgang bei Tieren sind bekannt.

Rind: Unruhe und Uebererregbarkeit, steifer Gang, später Muskelschwäche bis Festliegen, Speichelfluss, Vomitus (Gefahr der Aspirationspneumonie!), Kolik, Tympanie, Muskelzuckungen, evt. Tod durch Atemlähmung.
Schaf: Muskelzuckungen, Paralyse, schaumiger Nasenausfluss, Todesfälle
Rinder und Pferde scheinen empfindlicher zu sein als Schafe. Quelle: Veterinärtoxikologisches Institut Zürich

Geschichtliches:
Dioskurides hielt Rittersporn für ein gutes Mittel gegen Schlangenbisse und empfahl Ritterspornblütentee zu trinken. Auch meinte er, dass ein Tee gegen Prostataleiden, bzw beschwerliches Wasserlassen hilft. Gegen Steinleiden und blutigen Harn empfahl er Sitzbäder mit Rittersporn. In Wein gekocht morgens und abends einen Becher davon getrunken, soll laut ihm Magenschmerzen vertreiben und Milz, Niere und Blase reinigen sowie gegen Husten helfen. Äusserlich riet er dazu auch bei entzündeten Wunden die ganze Pflanze auszupressen und den Saft in die Wunde zu geben.

Quellen: Die farbige Kräuterfibel, Giftpflanzen Pflanzengifte, Das Große Buch der Heilpflanzen, Heilpflanzen gestern und heute

 

 

Acker-Rittersporn
Zeichnung einer Ringelblume
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé
(1885-1905)

Bild mit freundlicher Genehmigung von Kurt Stübers

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(lange Ladezeit!)





Fotos: L. B. Schwab

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Acker-Rittersporn
Fote einer jungen Ritterspornblüte

Rittersporn

Rittersporn



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Alle Angaben ohne Gewähr
© L. B. Schwab