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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Kräuter sind in der Apotheke oder im Kräuterladen erhältlich. Wir weisen darauf hin, dass wir keine Kräuter verkaufen sondern sie lediglich beschreiben, um den Zusammenhang zwischen Kräuterweiden und Rohmilchkäse oder der Gesundheit von Kühen zu zeigen.

Petersilie

(Petroselinum crispum)

Synonyme:
Bittersilche, Gartenpetersilie, Gartenteppich, Peterchen Peterlein, Peterling, Petersihjlien, Petersillig, Suppenkraut

Familie:
Doldenblütengewächse (Apiaceae(Umbelliferae)).

Namensentstehung:
Mir momentan noch nicht bekannt

Beschreibung:
Petersilie ist eine 2-jährige, ausdauernde Pflanze. Sie bildet im ersten Jahr eine grundständige Blattrosette, die im 2. Jahr einen verzweigten, beblätterten Stengel treibt. Die Laubblätter sind mehrfach-dreizählig geteilt und auf der Oberseite glänzend. Die Blütendolden sind lang gestielt und bestehen aus 10 bis 20 Strahlen mit Einzeldöldchen. Die unscheinbaren Kronenblätter sind grünlichgelb und manchmal rötlich überlaufen.

Verwechslung:
Mit der giftigen Hundspetersilie (Aethusa Cynapium L.) Zur Giftigkeit für Mensch und Tier. Unterscheidung: Die ein- bis zweijährige Hundspetersilie hinterlässt beim Zerreiben einen widerlichen Geruch, der an Mäuseharn erinnert. Petersilie dagegen riecht würzig. Bei der echten Petersilie sind die Blüten grünlichgelb, bei der Hundspetersilie dagegen weiß.

Blütezeit:
Juni - Juli

Vorkommen:
Küchengärten, Felder, aber auch verwildert.

Verbreitung:
Die Heimat der Petersilie wird das südliche oder westliche Mittelmeergebiet angenommen. Heute wächst sie in ganz Europa bis Island, Norwegen und Westgrönland, in Nord- und Südamerika, Indien, Japan und Australien.

Sammelgut:
Wurzel (Radix Petroselini)
Früchte (Fructus Petroselini)
Blätter

Sammelzeit:
Wurzeln: März - April
Früchte: August - September
Blätter - immer wenn welche da sind

Sammelvorschrift:
Wurzeln:
Die Wurzeln werden ausgegraben, gewaschen, längs geteilt und bei bis zu 40°C getrocknet. Sie hat einen eigenartig aromatischen Geruch une einen anfangs süßlichen, später bitteren Geschmack.

Früchte:
Die Dolden kurz vor der Reife abschneiden, bündeln und zum Nachreifen aufhängen. Sie riechen würzig und schmecken würzig-brennend.

Blätter:
Man kann die Blätter trocknen und in verschlossenen Gläsern aufbewahren, oder auch frisch verwenden oder das frische Kraut tiefkühlen.

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern.

Inhaltsstoffe:
Ätherisches Öl mit Apil und Myristicin oder Allyltetramethoxybenzol = Wurzeln etwa 0,2%, Früchte 2 - 6%

Anwendung:
Als Gewürz ist Petersilie den meisten Leuten bekannt. Sie schmeckt hervorragend auf Kartoffeln, in Suppen, Soßen und eigentlich zu allen Gerichten, die nicht süß sind.

Die Droge wirkt harntreibend und erregend für die Gebärmutter. Früher wurden die zerstoßenen Früchte gegen Kopfläuse und Krätzemilben verwendet. Mit Petersiliensamen wurden Abtreibungen vorgenommen, allerdings kann ich davon nur abraten, denn heute kann man Abtreibungen legal und sicher vornehmen lassen. Siehe dazu eine spezielle Seite zum Thema "Schwangerschaftsabbruch".

Der Preßsaft der frischen Blätter der Petersilie soll vor Mückenstichen schützen.

Hildegard von Bingen schreibt:
" Wer im Herzen oder in der Milz oder in der Seite Schmerzen leidet- der koche Petersilie in Wein, unter Zugabe von etwas Weinessig und reichlich Honig und seihe durch ein Tuch ab. Den so zubereiteten Herzwein trinke er oft , und es heilt ihn."

Hier das Rezept des "Herzweins":
Zutaten:
7 Stengel Petersilie
1-2 Eßlöffel Weinessig
1 Liter guter Rotwein
250 Gramm Honig

Die Petersilie mit Rotwein und Essig in einen Topf geben und bei geschlossenem Deckel 10 Minuten leicht köcheln lassen. Dann den Honig hinzugeben und nochmals 5 Minuten köcheln lassen. Den Herzwein nun durch ein Sieb gießen und in Flaschen abfüllen. Im Kühlschrank aufbewahren.

Anwendung und Dosierung: 1-2 Schnapsgläser pro Tag trinken

Nebenwirkungen:
Petersiliensamen üben eine starke Reizwirkung auf den Darm aus und können Schwangerschaften abbrechen. In Überdosierung kann Petersiliensamen Niere und Herz schädigen.

Bei sachgemäßem Gebrauch sind mir keine Nebenwirkungen bekannt.

Geschichtliches:
Hipokrates und Dioskurides erwähnten die Petersilie und ihre Wirkundgen bereits in ihren Schriften. Karl der Große verfügte ihren Anbau. Auch im Mittelalter wurde die Pflanze als Heilmittel gebraucht und Petersilienöl hat man erstmals im 15. Jahrhundert durch Wasserdampfdestillation gewonnen.

 

 

Petersilie
Zeichnung von Petersilie
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)

Bei Klick auf das Bild sehen Sie das Bild in einer Grösse von 503 Pixeln Breite

Hundspetersilie giftig
Zeichnung der giftigen Hundspetersilie
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)

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Bilder mit freundlicher Genehmigung von Kurt Stübers





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© L. B. Schwab