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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Klettenlabkraut

(Galium aparine)

Wahres Labkraut, Echtes Labkraut

(Galium verum)

Weißes Labkraut / Wiesen-Labkraut

(Galium mollugo) oder (Galium album)

Synonyme:
Klettenlabkraut: Kleber, Klebkraut, Klettenkraut, Klettkraut,
Wahres Labkraut: Bettstroh, Liebfrauenstroh, Milchgerinnkraut, Wundstillkraut
Weißes Labkraut: Mir nicht bekannt

Familie:
Rötegewächse(Rubiaceae)

Namensentstehung:
Der Name Labkraut geht vermutlich auf das Labferment, welches früher zur Käseherstellung verwendet wurde, zurück.

Beschreibung:
Klettenlabkraut:
Einjährige Pflanze, 30-350 cm gross und weiss blühend. Die winzigen Blüten fallen kaum auf, werden selten von Insekten besucht und bestäuben sich meist selbst. Die Pflanze keimt im Frühjahr, beginnt im Mai zu blühen und bildet vom Juni bis in den Spätsommer die bis 2,5 Millimeter großen Klettfrüchte aus. Eine einzelne Pflanze kann bis zu 3,5 Meter lang werden und bis zu 1000 dieser Früchte bilden, die sich gern an Fell und Kleidern festkletten. Die Blätter stehen zu sechst bis acht in Quirlen zusammen ­ ein Merkmal, das sie mit dem zur gleichen Gattung gehörenden Waldmeister (Galium odoratum) teilen. Alle Teile der Pflanze haben feine, nach unten gerichtete Borsten, mit denen sie sich an anderen Pflanzen hochziehen können. Nährstoffreiche Standorte werden bevorzugt

Wahres Labkraut:
Wächst in höheren Lagen, wird 30 - 60 cm hoch und blüht goldgelb. Die Blüten riechen stark honigartig

Verwechslung:
Labkrautarten untereinander und mit dem Waldmeister. Beim Waldmeister sind die Blätter breiter und bilden dadurch einen dichteren Ring um den Stengel.

Blütezeit:
Wahres Labkraut: Juni - September
Klettenlabkraut: Juni - Oktober
Weißes Labkraut: Juni - September

Vorkommen:
Alle: Feuchte, nährstoffreiche und stickstoffhaltige Lehmböden, wächst auf Äckern, in Gärten, Schuttplätzen und in Gebüschen.

Verbreitung:
Wahres Labkraut: Europa und Asien
Klettenlabkraut: Europa
Weißes Labkraut: Europa und Asien

Sammelgut:
Kraut

Sammelzeit:
Wahres Labkraut: Juli
Ansonsten auch das ganze Jahr über. Frische Triebe des weißen Labkrauts findet man auch im Winter an schneelosen Stellen unter trockenem Gras.

Inhaltsstoffe:
wenig ätherisches Öl, viel Kieselsäure, Gerbstoffe, organische Säuren und Flavonoide.

Anwendung:
Das Echte oder Wahre Labkraut wird in der Volksheilkunde gleichermassen wie das Klettenlabkraut verwendet, wobei das echte Labkraut noch heilkräftiger sein soll als das Klettenlabkraut. Das Wiesenlabkraut hat so gut wie keine Heilwirkung mehr, kann im Notfall aber auch verwendet werden.

Eigenschaften: krampflösend, blutreinigend, schleimlösend, nervenberuhigend, drüsenanregend, wassertreibend, krebsfeindlich, steinlösend

Kommission E: Ich habe keine Aussagen der Kommission E finden können.

Grundsätzlich ist grade beim Labkraut die Heilwirkung frischer Pflanzen weit größer als die der getrockneten Pflanze.

Labkrauttee reinigt Niere, Leber, Bauchspeicheldrüse und Milz von Krankheitsstoffen. Wer an Störungen des Lympfdrüsensystems leidet, sollte diesen Tee täglich trinken. Er wirkt auch gegen Bleichsucht und Seitenstechen. Zur Wirkung von Labkrauttee und Erfahrungsberichten gibt es im Forum einige Beiträge.

Die Volksheilkunde empfiehlt das Labkraut auch bei Hysterie, Nervenleiden, Epilepsie, Veitstanz, Urinverhaltung, Grieß und Steinbeschwerden.

Im Altertum war das Klettenlabkraut bei den Griechen und Römern mit Wein getrunken als Heilmittel gegen Schlangen- und Spinnebisse bekannt. Gurgeln mit Tee soll gegen den Kropf helfen.

Äußerlich hilft dieser Tee gegen Hautkrankheiten, Wunden, Furunkel und Mitesser, sowie Ohrenschmerzen. Ausserdem strafft er schlaffe Gesichtshaut. Statt Tee kann man auch Salbe verwenden.

Wiesenlabkraut: Das Wiesenlabkraut hat die gleichen Wirkstoffe wie das Klettenlabkraut, nur sehr viel weniger. Es ist deshalb weit weniger heilwirksam, kann im Notfall aber auch verwendet werden.

Sonstiges:
Früher verwendete man die Wurzel um rot zu färben. Wiesenlabkraut kann begrenzt als Ersatz für Kälberlab beim Käsen verwendet werden. Die Herstellung von qualitativ hochwertigem Rohmilchkäse mit langer Lagerung, ist damit nicht möglich.

Labkraut homöopathisch:
In der Homöopathie für die Bereiche Haut, Schleimhäute, Zunge und Harntrakt.

In der Natur:
In Schildkröten- und Kuhfutter. Schweine und Esel verschmähen dieses Kraut.

Labkraut in der Küche:
Junge Triebe, Blüten und Samen sind essbar. Die jungen Triebe können als Salatzugabe, aber auch in Gemüsepfannen verarbeitet werden. Das Klettenlabkraut sollte man dünsten, um das haarige etwas zu mildern. Die Blüten des Wiesen-Labkrauts eignen sich als Dekoration auf Salaten oder auch als Salatbeigabe, sowie zur Verarbeitung in Limonaden. Einige Rezepte findet man im Forum.

Räuchern mit Labkraut:
Das echte Labkraut besitzt schützende Eigenschaften. Es vertreibt Nervosität, aber auch Depressionen und Müdigkeit. Es wirkt krampflösend und aphrodisierend.

Nebenwirkungen:
Es sind keine Nebenwirkungen bekannt

Geschichtliches:
Hipokrates und Dioskurides kannten das Klettenlabkraut bereits als Heilpflanze. Hieronymus Bock (1498 - 1554) war Botaniker, Arzt und lutherischer Prediger. Er pries das Labkraut als zerteilendes Mittel und verwendete es bei Gelbsucht. Pietro Andrea Mattioli (1501 - 1577), ebenfalls Arzt und Botaniker, bezeichnete das Labkraut als krebsheilend. Das echte Labkraut war bei den Germanen Freya-Ostara-Holle, der Göttin der Liebe, der Fruchtbarkeit und der Natur geheiligt. Sie galt als Schützerin der Ehe und der Geburt. Aus diesem Grunde wurde den Schwangeren zur Erleichterung der Geburt Labkraut ins Bett gelegt. Interessantes wird auch aus England berichtet: Wenn ein Mädchen ohne es zu merken ein Klebkraut auf dem Rücken trug, galt das früher als ein sicheres Zeichen dafür, daß es einen heimlichen Liebhaber hatte; merkte sie es und warf das Klebkraut zu Boden, bildeten die Stengel den Anfangsbuchstaben des Namens ihres Schatzes. In anderen Gegenden Englands hießen die Früchte dieser Pflanze, sweetheart". Wer sie am Hosenbeinen hatte, wurde damit geneckt, daß er sich wohl mit seinem Schatz in den Wiese vergnügt hätte.

Quellen:
Die Kräuter in meinem Garten,
Das große Buch der Heilpflanzen,
Essbare Wildpflanzen,
Gesundheit durch Heilkräuter,
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.

 

Klettenlabkraut
Zeichnung des Klettenlabkrauts
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)

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Klettenlabkraut
Zeichnung eines Klettenlabkrauts

Bilder mit freundlicher Genehmigung von
Kurt Stübers





Echtes Labkraut:
Echtes Labkraut

Echtes Labkraut:
Echtes Labkraut

Kletten - Labkraut:
Klettenlabkraut

Kletten - Labkraut:
Klettenlabkraut

Wiesen - Labkraut:
Klettenlabkraut






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© L. B. Schwab