Hartriegel, roter
(Cornus sanguinea)
Synonyme:
blutroter Hartriegel, Hornstrauch, schönblühender Hartriegel
Familie:
Cornáceae
Namensentstehung:
Mir momentan noch nicht bekannt
Beschreibung:
Hartriegel ist ein Strauch, wird 1 bis 5 m hoch und 2 - 4 m breit und bildet Dickichte. Die Wuchsform ist breit, dicht, aufrecht und überhängend. Seine charakteristischen Zweige schimmern vor allem an der
Sonnenseite rötlich, im Herbst und Winter sogar Blutrot. Die Blüten
sind cremeweiß, wachsen 4zipfelig in flachen Trugdolden und haben
einen strengen Geruch. Die Blätter sind eiförmig und ganzrandig,
sowie dunkelgrün und 4 - 10 cm lang. Im Herbst färben sie
sich weinrot bis orange-gelb. Die Steinfrüchte sind schwarz, erbsengroß,
für den Menschen ungenießbar und sind im September reif.
Hartriegel ist ein Herzwurzler mit einer starken Neigung zur Ausläuferbildung.
Oft sind es 50 Stck/m²
Hartriegel ist ein sehr robuster, frostharter, winterfester und extrem
anpasungsfähiger Strauch, der auf fast allen Standorten gut gedeihend. Aber er meidet stark saure oder salzige Böden, ist dafür aber resistent gegen das Stadtklima.
Eine sehr schön bebilderte Beschreibung findet man bei Baumkunde.de
Verwechslung:
Mir momentan noch nicht bekannt
Blütezeit:
Mai - Juni
Frucht:
September
Vorkommen:
Mischwälder, Gebüsch in Europa
Verbreitung:
Bevorzugt auf lehmigem, nährstoffreichem und leicht steinigen Boden. Europa über den Kaukasus bis Mittelasien. Die ursprüngliche Heimat ist vermutlich Nordasien.
Inhaltsstoffe:
Blüten und Blätter: Flavonglykosid, Gallus- und Essigsäure, sowie Salicylsäure im frischen Blätterdestillat. Wurzel und Zweige enthalten Verbenalin. Frische Früchte: Anthodxankomplex
Anwendung:
Medizinisch wird der Hartriegel nicht verwendet. Er gilt sogar als schwach giftig.
Wald- und Feldgehölz, befestigt Ufer und bietet Vögeln
Schutz und Nahrung. Auch gutes Nährgehölz für Bienen.
Eignet sich auch für das Stadtgebiet.
Es gibt etwa 50 Arten Hartriegel in den Gärtnereien, eine davon ist die Kornelkirsche.
Die Früchte schmecken bitter, aber ihr hoher Fettgehalt diente
früher der Seifenherstellung. Das harte, zähe Holz diente
früher für Flechtwerk und Drechselarbeiten. Die Beeren sind gekocht essbar und können in Marmeladen verarbeitet werden. Hierfür kocht man die Beeren in möglichst wenig Wasser weich und drückt sie dann durch ein Sieb um die Kerne zu entfernen. Die passierte Masse wird dann nach Anleitung des jeweiligen Gelierzuckers weiter verarbeitet. Das funktioniert natürlich auch mit Pektin.
Wissenswertes:
An schattigen Orten kann sich der Hartriegel auch ohne Blüten und
Früchte vermehren, indem er bewurzelte Triebe bildet. Eichhörnchen
und Mäuse fressen die Früchte gerne. Auch von Vögeln
werden sie gern gefressen. Auf die Art werden die Samen verbreitet.
Hartriegel im eigenen Garten:
Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein, sowie warm bis kühle. Frische Bodenfeuchte liebt er, Staunässe meidet er. Der Boden sollte normal bis locker sein. Mittelgründiger Boden. Er verträgt verdichteten Boden und eine geringe bis mittlere Bodenqualität. Eher kalkreich als sauer. Vermehrung über Samen ist nur bei gesichert reinen Sorten möglich. Der Same keimt schwer. Man muss ihn direkt nach der Ernte stratifizieren, also sin Sand einschichten, dem ein Beizmittel oder Kalk beigefügt wurde. Die Samen sät man im folgenden Frühling. Ansonsten macht man Stecklinge von halbharten Trieben und Steckhöhler von einjährigem Holz.
Nebenwirkungen:
Giftige Pflanzenteile:
Rinde, Wurzel und Blätter. Die rohen Früchte sind zwar nicht
giftig aber ungenießbar. Gekochte Früchte sind ungiftig..
Mögliche Symptome:
Der Verzehr größerer Mengen an Blättern, Wurzeln oder
Rinde kann zu Unwohlsein mit Übelkeit und Erbrechen führen.
Gelegentlich finden sich lokale mechanische Reizerscheinungen sowie
deutliche Müdigkeit. In den Blatthaaren befindet sich Calciumcarbonat, dass bei Berührung Hautreizungen verursacht.
Geschichtliches:
Mir momentan noch nicht bekannt
Quellen:
Das Grosse Garten Lexikon, Südwestverlag, ISBN 3-517-01130-4
Mein grosses Gartenbuch, Sonderausgabe 1993, ISBN 3-8122-3169-7
Giftpflanzen Pflanzengifte,
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.
|