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Einheimische Kräuter, Kräuterrezepte,
Wildgemüse und ein Stück Natur

 

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Wir weisen darauf hin, dass wir keine Kräuter verkaufen sondern sie lediglich beschreiben. Für den Kauf von Kräutern gibt es Werbeanzeigen diverser Anbieter oder suchen Sie das Forum auf. Dort gibt es Listen von uns getesteter Lieferanten.

Bibernelle

(Pimpinella saxifraga L.)

Große Bibernelle

(Pimpinella major L.)

Synonyme:
Bibernell, Bumbernell, Bockskraut, Bockwurz, Groß Bockspeterlein, Bockswurzel, Steinbrechwurz, Steinpeterlein, Theriakwurzel, Pimpernell, Pimpernelle,

Familie:
Doldengewächse (Apiaceae = Umbelliferae)

Namensentstehung:
Mir nicht bekannt

Beschreibung:
Stengel: 15 bis 50 cm hoch, hohl, oben verzweigt und breite, eiförmige gefiederte dunkelgrüne Blätter. Die Blüte stellt eine flache Dolde dar. Sie bringt braune Samen hervor, ist weiß bis intensiv rosafarben.

Verwechslung:
Der Name Bibernelle oder Pimpinella wird z.T. auch für den als Salatgewürz verwendeten Kleinen Wiesenknopf (Sanguisorba minor) geführt, was zu Verwechslungen führen kann. Verwechselt werden kann die Pflanze auch mit der vornehmlich aus Kulturen stammenden Fremden Bibernelle (P. peregrina), dem Pastinak (Pastinaca sativa) oder dem Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium). Medizinisch verwendet man die Wurzel der Großen und Kleinen Bibernelle.

Blütezeit:
Juli - August

Vorkommen:
Bibernelle wächst an Zäunen, Wegen und auf Wiesen.

Verbreitung:
Die Bibernelle stammt aus Europa und Westasien. In Nordamerika wurde sie eingeschleppt.

Sammelgut:
Samen und Wurzeln

Sammelzeit:
Samen Septemer - Oktober
Wurzeln März - April, September - Oktober

Sammelvorschrift:
Die Wurzeln vorsichtig ausgraben, durch Beklopfen von Erdresten befreit und kräftig gewaschen. Nicht längere Zeit im Wasser liegen lassen. Dann auf Schnüre reihen und bei Wärme bis 40°C trocknen. Die Droge hat einen würzigen Geruch, einen würzigen Geschmack und einen scharfen, beißenden Nachgeschmack

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern

Inhaltsstoffe:
Wurzel:
0,4% ätherisches Öl, ferner Cumarinderivate, unter anderem Pimpillin, Isopimdanin, Bergapten, Isobergapen, Umbelliferon, Sphondin und Peucedanin. Weiterhin Saponine, Gerbstoff, Harz und Gummi

Anwendung:
Eigenschaften: harntreibend, schleimlösend, appetitanregend, verdauungsfördernd, menstruationsfördernd, krampflösend, steinlösend.

Die Kommission E sagt zur Bibernellenwurzel: zur Anwendung bei Katarrhen der oberen Luftwegen.

Die Bibernellenwurzel wirkt schleimlösend und findet bei Erkrankungen der Mundhöhle und des Rachens Anwendung. Außer als Gurgelmittel wird sie mitunter auch als Magenmittel, in der Volksheilkunde auch als harntreibendes und menstruationsförderndes Mittel, bei Darmkratarrh sowie bei schlecht heilenden Wunden gebraucht.

Bibernellwurzel ist Bestandteil einiger Hustenmittel und Mundpflegemittel. In der Likörindustrie wird sie auch zur Aromatisierung von Magenbittern eingesetzt. Das Kauen der Wurzel soll gegen Zungenlähmung helfen.

Bimbernellenwurzel, getrocknet und zu Pulver gemahlen, als Gewürz verwendet, soll den Menschen vor Giften bewahren. Sie erwärmt den Magen, die Leber, die Niere und die Blase und stärkt diese. Sie wirkt abführend, herzstärkend und blutreinigend.

Rezepte und Texte aus dem Kräuterbuch von Jacobus Theodorus "Tabernaemontanus" anno 1625 findet man bei http://www.kraeuter.ch

Ein Tee wird wie folgt zubereitet:
2 Teelöffel Wurzel werden mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergossen, aufgekocht und abgegossen. Man lässt auf unter 40°C abkühlen. Bei Husten süßt man am besten mit Honig. 3 - 5 Tassen täglich.

2 Teelöffel Wurzel in Wein gesotten, verstärkt die positive Wirkung auf Magen, Darm und Blase.

Statt Tee kann man auch eine Tinktur machen:
Auf 100g zerkleinerte Wurzel gibt man 500g hochprozentigen Alkohol (Doppelkorn oder Obstler) und stellt das Glas 14 Tage in die Wärme. Mehrmals täglich 20 Tropfen auf etwas Zucker. Diese Tinktur ist auch gut zur Vorbeugung gegen Erkältungen.

Bibernelle in der Küche:
Die ganze Pflanze ist essbar und schmeckt würzig scharf. Die Wurzeln der Pflanzen die noch nicht geblüht haben, kann man im Spätsommer bis ins nächste Jahr hinein ernten. Sie werden wie Gemüse zubereitet. Der Rest kann roh gegessen und als Würze, Salat- oder Soßenzutat oder zur Dekoration verwendet werden.

Pimpinelle homöopathisch:
Pimpinella album wird aus der frischen Wurzel zubereitet. Verordnet wird sie bei Nasenbluten, Ohrgeräuschen, Magen- und Darmstörungen, Bronchitis und Kopfschmerzen

Hinweis:
Nicht ohne ärztlichen Rat während Schwangerschaft und Stillzeit anwenden!

Nebenwirkungen:
Mir nicht bekannt

Geschichtliches:
In der Antike scheint die Bibernelle nicht bekannt gewesen zu sein. Sichere Angaben über ihre Verwendung findet man erst im 8. Jahrhundert. Seit dem 16. Jahrhundert gehört sie ständig zum Arzneischatz. Die Wurzel galt früher als wirksames Mittel gegen die Pest. Es hiess, dass wer die Bibernellenwurzel ass, nicht so schnell sterben würde. Gemeint war die Anwendung gegen die Pest. Der oben angegebene Link zu Jacobus Theodorus war übrigens der frühste Text, der über die Bibernelle zu finden ist.

Quellen:
Die Kräuter in meinem Garten,
Das große Buch der Heilpflanzen,
Essbare Wildpflanzen,
Kräuterbuch,
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.

 

 

Zeichnung einer Bibernelle

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Zeichnung einer Bibernelle

Bilder mit freundlicher Genehmigung von
Kurt Stübers

 


 

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© L. B. Schwab