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Besenginster

(Cytisus scoparius L.) schwach giftig!

Synonyme:
Besenginster, Besenkraut, Besenpfriem, Besenstrauch, Bram, Brambusch, Frauenschuh, Geißenklee, Gelbe Scharte, Gelster, Gierst, Gilbkraut, Gilster, Ginster, Ginsterkraut, Hasenheide, Hasengeilkraut, Hasenkräutich, Herrgotts-Schühchen, Mägdebusch, Mägdekrieg, Pfingstblaume, Pfriemen, Rehweide, Riemenstrauch, Sarothamnus scoparius Koch

Familie:
Schmetterlingsblütengewächse (Fabaceae (Leguminosae))

Namensentstehung:
Der Name "Besenginster" stammt von seiner früheren Verwendung ab - man machte aus ihm Besen.

Sarothamnus (Synonym) (griechisch) = Besenstrauch
scoparius (lat.) = Besen.

Beschreibung:
Der Strauch wird 1 - 2 m hoch. Er überwintert in der Pfahlwurzel, während der Strauch selber im Winter abstirbt. Die Rutenzweige werden über 2 m lang, sind steif, rutenartig, kantig und haben unten dreizähnig gefiederte Blätter, während die oberen Blätter nur aus einem Fiederblättchen bestehen, dass jedoch abfällt. Die Blüten sind gelb, ca. 2 cm lang und stehen einzeln oder zu 2 hintereinander am Stengel. Sie haben einen aufgerollten Griffel. Die Früchte sind schwarzbraun und flachgedrückte Hülsen (ähnlich der Erbse oder Bohne) die an der Naht behaart sind und tragen in sich die dunkelbraunen Samen.

Verwechslung:
Mir momentan noch nicht bekannt

Blütezeit:
Mai - Juni

Früchte:
Juli - Oktober

Vorkommen:
Waldrändern, Waldlichtungen, Kahlschlägen, Bergwiesen, Heidegebiete

Verbreitung:
Europa, Vorderindien und Japan. In den Alpen fehlt diese Pflanze.

Sammelgut:
Blütenknopsen und junge Zweige

Sammelzeit:
Blütenknospen nur vor der Entfaltung sammeln, also Mai

Sammelvorschrift:
Die Pflanzenteile werden abgeschnitten und bei unter 40°C getrocknet

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern

Inhaltsstoffe:
Spartein (Chinolizidin-Alkaloid), daneben Lupanin, Hydroxilupanin.
Gesamtalkaloidgehalt: Samen: 1,5%, Blüte: 0,3%, Blatt, Zweig: 0,2-0,8%

Anwendung:
Eigenschaften: kreislaufanregend, blutdrucksteigernd, harntreibend, reinigend

Die Kommission E gesteht dem Besenginster eine Wirkung bei funktionellen Herz- und Kreislaufbeschwerden zu.

Auf Grund der unten angeführten Nebenwirkungen, sollte man eine Behandlung mit dem Besenginster immer mit einem Arzt absprechen oder ihn in homöopathischer Form verwenden.

Die Volksmedizin verwendet den Besenginster wie folgt:
Unterstützende Behandlung von Kreislaufregulationsstörungen und niedrigem Blutdruck. Ein harntreibender Effekt kommt wahrscheinlich auch durch die in der Droge enthaltene Flavonoide zustande.

Früher wurden mit Ginster unerwünschte Schwangerschaften abgetrieben. Heute ist das nicht ratsam, zumal man Abtreibungen in Deutschland heute legal und ungefährlich vornehmen lassen kann. Genauere Informationen dazu finden Sie bei: Wikipedia mit aktuellen Weblinks zu Beratungsstellen.

Ginster kommt auch in einem Leber- und Nierentee vor und wurde früher für die Herstellung von Besen benutzt. Daher auch sein Name.

Die Wurzel des Besenginsters wird volkstümlich bei Gelbsucht und rheumatischen Beschwerden verwendet.

Besenginster ist eine wichtige Nahrungsquelle für Hasen, Rehe und Schafe

Besenginster homöopathisch:
Sarothamnus scoparius wird gegen Herzrhythmusstörungen und Reizleitungsstörungen am Herzen verordnet. Gegen allergische Hautkrankheiten verwendet man die Potenzen D12 und D 3.

Nebenwirkungen:
Der Besenginster enthält im Kraut bis zu 3% Alkaloide, überwiegend Spartein. Der Alkaloid-Gehalt ist kurz vor der Blüte am höchsten. Spartein wirkt in kleinen Dosen zentral erregend, in grösseren lähmend. Es erregt die glatte Muskulatur von Darm und hochträchtigem Uterus.

Die Einnahme von Teilen des Besenginsters verursacht in großen Mengen Erbrechen und Kreislaufstörungen. Der Tod tritt durch Erstickung ein, bei noch gut schlagenden Herzen. Für Erwachsene gilt eine Menge von 300 mg Spartein als giftig (Zusatz: Spartein, nicht Pflanze!) und zeigt die oben angegeben Symptome. Ein Kind im Alter von 2½ Jahren verstarb nach drei Stunden an 413 mg oral aufgenommenen Spartein aus einem Medikament. Vergiftungen durch die Pflanze kommen relativ selten vor. Eine Intoxikationsmöglichkeit besteht in sparteinhaltigen Medikamenten (z.B. RR-plus® Dragees).

Maßnahmen: Bei Vergiftungen mit dem Besenginster sollte medizinische Kohle gegeben werden. Die weiteren Maßnahmen bestehen aus einer Unterstützung des Kreislaufes und eventuell aus einer Atemhilfe. Sonst reicht ein symptomatisches Vorgehen aus.
(Quelle: gifte.de)

Hinweise:
Nicht während Schwangerschaft und Stillzeit, bei Kindern unter 12 Jahren, Bluthochdruck oder Herzblock anwenden!

Kreislaufregulationsstörungen können ernste Ursachen haben, daher wird empfohlen, vor der Anwendung einen Arzt zu Rate zu ziehen!

Wechselwirkungen:
Nicht anwenden, wenn Sie gleichzeitig Antidepressiva vom Typ der MAO-Hemmer einnehmen! Es kann zu einer Blutdruckkrise kommen.

Spartein wird im Körper z.T. erst verstoffwechselt bevor es über die Niere ausgeschieden werden kann. Bei einem Teil der Bevölkerung ist das dafür notwendige Enzym nicht vorhanden, so dass es auch bei Einnahme von Normdosen zu Vergiftungserscheinungen kommen kann. Erste Anzeichen dafür können Sehstörungen, Kopfschmerzen oder Benommenheitsgefühl sein. In diesem Fall ist das Präparat sofort abzusetzen und ein Arzt aufzusuchen.

Weiterhin kann dieses Enzym durch andere Arzneimittel gehemmt werden und somit indirekt eine Überdosierung von Spartein hervorgerufen werden. Wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen informieren Sie sich bei Ihrem Arzt oder Apotheker über mögliche Wechselwirkungen!
(Quelle: medicine worldwide)

Geschichtliches:
Mir momentan noch nicht bekannt

Quellen:
Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch,
Giftpflanzen Pflanzengifte,
Das große Buch der Heilpflanzen,
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.

 

 

Zeichnung eines Besenginsters

Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)


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(lange Ladezeit!)

Bild mit freundlicher Genehmigung von Kurt Stübers






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