Acker-Witwenblume
(Knautia arvensis)
Synonyme oder Volksnamen:
Ackerwitwenblume, Ackerknautie, Ackerskabiose, Feldknautie, Feldwitwenblume, Grindkraut,
Knautie, Krätzkraut, Wiesen-Witwenblume, Witwenblume
Familie:
Kardengewächse (Dipsacaceae)
Namensentstehung:
Darüber ist mir leider nichts bekannt
Beschreibung:
Die Witwenblume ist mehrjährig, überwintert in ihrem Wurzelstock
und ist behaart, wobei die Haare nach oben hin immer dichter werden.
Sie ist schwach verzweigt und wird 30 - 120 cm hoch. Die Laubblätter
sind unterschiedlich. Während sie oben am Stengel sitzen, haben
sie unten einen Stiel. Die Unteren sind meist ganzrandig gezähnt
und lanzettlich, die Oberen sind mehr fiederteilig. Die zart lila Blütenstände
sind 3 - 4 cm breit, strahlig und haben eine Ähnlichkeit mit Körbchenblüten,
da sie aus 50 Einzelblüten bestehen von denen die am Rand deutlich
vergrößert sind. Im Gegensatz zu den Korbblütlern ragen
die Staubblätter weit aus der Blüte heraus. Sie wird durch
Bienen und Tagfalter bestäubt, die Samen werden von Ameisen verbreitet.
Verwechslung:
Mit Scarbiosa-Arten. Unterscheidung: Der Stengel der Witwenblume ist
unterhalb des Blütenkopfes behaart und die Blütenkrone der
Einzelblüte ist 4zipfelig.
Blütezeit:
Mai - September
Vorkommen:
Trockene, kalkreiche und nährstoffarme Wiesen, Äcker, Wegränder,
Gebüsch, in Höhen bis zu 1500 m.
Verbreitung:
Europa, Asien
Sammelgut:
Kraut
Sammelzeit:
Juli - August
Sammelvorschrift:
Verwendet wird das ganze, frische Kraut
Inhaltsstoffe:
Bitterstoffe, Gerbstoffe und Triterpenglykoside.
Anwendung:
Als Heilpflanze hat sich die Acker-Witwenblume keinen bedeutenden Namen schaffen können.
Das frische Kraut wird als Tinktur, Essenz oder Aufguss
zur Blutreinigung verwendet, denn sie wirkt anregend auf den Stoffwechsel. Äusserlich
wurde sie früher zur Wundheilung und auf Grund seiner Bitterstoffe gegen Hautleiden aller Art verwendet.
Als Bachblüte wird sie gegen Angst eingesetzt
Als homöopathische Zubereitung verwendet man sie gegen Akne und Hautausschläge
Die Acker-Witwenblume ist für sehr viele Bienen, Käfer und Schmetterlinge
eine wichtige Nahrungsquelle. Grade in Bergregionen bestimmt sie, zusammen
mit einigen Skarbiose-Pflanzen, die Qualität und das Aroma des
dort gewonnenen Honigs. Die Samen sind bei Spatzen und Grünfinken
sehr beliebt.
Die homöopathische Urtinktur von Knautia arvensis soll die Lust
am Reden wecken.
Die Acker-Witwenblume kommt so gut wie in keinem Kräuterbuch vor.
Entweder ist ihre Heilwirkung zu gering, oder sie hat sich gegenüber
anderen Pflanzen einfach nicht durchgesetzt, zumal es während ihrer
Blütezeit sehr viele andere, sehr wirksame Pflanzen gibt.
Acker-Witwenblume in der Küche:
Die jungen Blätter können vor der Blüte als herbe bis bittere Zutat Speisen zugegeben werden. Um das Bittere
ein wenig zu mildern, legt man die Blätter 2 Stunden in handwarmes Wasser. Die Blüten schmecken mild und dienen
als Dekoration in Salaten, auf Broten oder in Gemüsegerichten.
Als Futterpflanze für Weidetiere ist sie eine unschädliche,
willkommene Abwechslung auf dem Frühstückstisch und wird gern
gefressen.
Nebenwirkungen:
Es sind keine Nebenwirkungen bekannt, weder allergen, noch phototoxisch
oder sonstwie.
Geschichtliches:
Die Pflanze soll früher in Kränze geflochten und in Kleider
genäht worden sein um böse Geister zu vertreiben.
Quellen:
Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch,
Die Kräuter in meinem Garten,
Essbare Wildpflanzen,
Rothmaler
andere nicht mehr nachvollziehbare Quellen und eigene Zettelwirtschaft.
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