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Zugsalbe einer alten Tante aus Böhmen

Salbenherstellung

1 wildrosenfrau

Ich habe hier die Zutaten einer wunderbaren Zugsalbe die meine Tante aus Böhmen immer hergestellt hat. Von meiner Mutter weiß ich "was rein kommt" - aber keine Ahnung wie die Herstellung geht und in welchem Mengenverhältnis die Zutaten sein sollten....
Ich schreib hier mal die Liste der Zutaten:
Harz
Bienenwachs
Leinöl
Butter (ungesalzen)
Schweineteefett
Ringelblumen
Arnika (Blütenblätter)

Hat jemand eine Idee dazu?
???(Meine Tante ist leider vor einigen Jahren verstorben....sie hatte uns jahrelang immer mit diesre Salbe versorgt, die Salbe hat immer ewig gehalten und war eine prima Zug und Wundsalbe.)
Ich würde sie gerne mal herstellen.

14.05.2009 06:31 | geändert von Lotti: 19.05.2009 09:33

2 wegwarte

Hallo Wildrosenfrau,

ich versuch dir da mal ein Rezept zusammenzubasteln ...dauert aber bissi, da ich heute kaum Zeit hab.

Eine Frage hab ich aber vorweg:

Was bitte ist Schweinetee? Hab ich im Leben noch nicht gehört... hmmm staun
oder haste dich vertippt und es soll Schweinefett heißen?

Liebe Grüße Dagmar

14.05.2009 07:07

3 wildrosenfrau

Entschuldige bitte...habe ich mich vertippt!!! Heißt natürlich "Schweinefett". Liebe Grüße

15.05.2009 22:34

4 Lotti

Hallo wildrosenfrau,

ich mach mich da auch mal schlau, ich kenne diese Salbe auch nicht. Aber auch ich hätte eine Frage lächel
"Harz" ist ja die Flüssigkeit, die bei einer Verletzung aus einem Baum austritt. Da gibt es eine ganze Menge verschiedener Harze. Findest du heraus um welches Harz es sich handeln soll?

Grüsse, Lotti

19.05.2009 09:35

5 wegwarte

Ich denke, hier wird ziemlich sicher Lärchenharz verwendet. Irgendwo hab ich ein Lärchenharz-Salbenrezept, das ähnlich zusammengesetzt ist und wie oben angewendet wird....Leider finde ich es grad nicht und hab auch wenig Zeit gerade...Bin auf dem Sprung zu einer (meiner) Kräuterwanderung zwinker zwinker lach

Demnächst mehr!

Liebe Grüße Dagmar

19.05.2009 15:40

6 wildrosenfrau

Habe meine Mutter gefragt, sie meint Fichten oder Lärchenharz könnte es gewesen sein. Vielen Dank für eure Mühe...aber es ist wirklich eine super zugsalbe und eeeeewig haltbar...wir haben immer noch einen kleinen Rest im Medizinschrank. Gruß

19.05.2009 18:50

7 wegwarte

Guten Morgen zusammen,

so, jetzt hab ich wenigstens das Rezept mit dem Lärchenharz wieder gefunden. Ich hatte es einer Bekannten mal vor Jahren gegeben und ihr Archiv ist etwas sorgfältiger sortiert wie das meine bäh

Hier nun das Rezept:

Pechsalbe - Zugsalbe

Schweineschmalz, Olivenöl, Bienenwachs, und Lärchenharz (ersatzweise Kiefernharz)
Ätherische Öle: Latschenkiefer, Lavendel (pro 100 g Salbe jeweils 5 Tropfen)

zu gleichen Teilen im Wasserbad schmelzen, abseihen. Sobald die Salbe auf handwärme abgekühlt ist die ätherischen Öle unterrühren.

Überall dort einsetzbar, wo Gifte und Eiter heraussollen.


Für das Salbenrezept deiner Tante, liebe Wildrosenfrau, würde ich nun dieses Rezept als Grundlage nehmen (Olivenöl gegen Leinöl austauschen).

Also folgendermaßen:
50 g Harz
50 g Leinöl
50 g Butter (ungesalzen)
50 g Schweinefett
Ringelblumen (ca 1 Hand voll)
Arnika-Blütenblätter (ca 1 Hand voll)
50 g Bienenwachs

Fette + Öl und Harz zusammen schmelzen. Soviel Ringelblumen und Arnikablüten hinzu geben, wie die Masse gerade noch aufnimmt.
1 - 2 Tage stehen lassen. Dann wieder erhitzen und die Blüten abfiltern. Nun in der heißen Masse das Bienenwachs schmelzen. Evtl reicht vom Bienenwachs auch die Hälfte der Menge, denn das Harz macht die Salbe auch schon etwas fester. Musst du mal ausprobieren wie die Konsistenz mit der halben Menge Bienenwachs wird und dann eben notfalls nochmals erhitzen und mehr Bienenwachs zugeben.


P.S. Vielleicht sollte man auch erst das Harz mit den Fetten schmelzen, nachdem man die Blüten in den Fetten/Öl ausgezogen und abfiltriert hat...Ich hab mit Harz in Salben leider viel zu wenig Erfahrung traurig
...und auch die Butter würde ich so rein aus dem Bauch raus lieber durch Butterschmalz/Butterreinfett ersetzen...

Liebe Grüße Dagmar

20.05.2009 06:35 | geändert: 20.05.2009 06:42

8 Wurzlsepp

Hallo Lotti,
kannst DU mir weiterhelfen? Ich habe ein Rezept einer Zugsalbe meiner Oma, aber leider z.T. keine Mengenangaben. Der letzte Rest
( 40!!! Jahre, immer noch wirksam ) geht bald zur neige.
Hier die Zutaten:
500g Bienenwachs
500g Schweineschmalz
Tannenharz, Meisterwurz, Wallwurz (Beinwell), Meerrettich, Sahne od. Eiweiß;
Die Zubereitung ist mir bekannt.
Danke im voraus.
Liebe Grüße
Wurzlsepp

28.03.2010 21:39

9 Lotti

Hallo Wurzelsepp,

oh Gott, da bin ich echt überfragt, weil ich das Rezept nicht kenne, bzw es mir spontan nichts sagt. Eventuell steht es irgendwo in einem meiner Bücher drin, aber da muss ich suchen und Dagmar ist aktuell auch nicht da, die zieht um. Du musst dich da also echt noch etwas gedulden bitte, ich such mal meine Bücher durch ob ich da was finde.

Verrätst du mir wie sie gemacht wird?

Liebe Grüsse, Lotti

28.03.2010 23:38

10 Lotti

Also du könntest es eigentlich so ausprobieren, für den Fall dass keiner von uns weiss wie viel von was:

Die Mengen von Wachs und Schweineschmalz mal reduzieren, zu Testzwecken. Dann die Kräuter alle mal 1:1 mischen und in dem Schmalz einlegen und zwar so viel, dass das Schmalz aussieht wie eine etwas zu sehr mit Kräutern durchsetzte Kräuterbutter. Die Sahne bzw das Eiweiss wird vermutlich ein Konsistenzgeber sein, das musst du einfach mal nach Gefühl machen. Am Schluss vermutlich rein rühren mit dem Wachs zusammen, rühren, ein paar Tropfen abkalten lassen, mal anfassen wie es sich anfühlt, eventuell noch mehr Sahne rein.

Wenn deine Salbe 40 Jahre alt ist, dann würde ich die Sahne im Bioladen oder Reformhaus kaufen, die ist heilkräftiger als unsere aus dem Supermarkt, da die Tiere a) anders gefüttert werden und die Milch b) etwas schonender behandelt wird. Alternativ halt Bio-Eier, denn auch die Hühner waren vor 40 Jahren noch anders ernährt und gehalten. Und dann kannst du da eigentlich auch gleich das Schweineschmalz kaufen wenn es das gibt.

Also das wäre jetzt mal so mein Vorschlag. Dann antesten und gucken wie sie wirkt und nebenbei das Rezept weiter suchen.

Da wo ich gehofft habe wo es drin steht, ist es nicht drin traurig

Liebe Grüsse, Lotti

29.03.2010 00:06