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Was ist "Feifel"?

1 wegwarte

Hallo Herby,

habe gerade in einem Kräuterbuch gelesen, dass man Gundermann früher Pferden mit Feifel gegeben hat. Ich bin etwas erstaunt, weil ich mich erinnern kann, das Gundermann für Pferde giftig ist. Das einzige, was ich dazu herausbekommen hab, ist, dass es sich bei "Feifel" um einen uralten tirolerischen Volksnamen für eine Pferdekrankheit handelt.

Weißt du darüber genaueres? z.B Symptome?

Liebe Grüße
Dagmar

18.08.2005 20:49

2 Herby

hi dagmar

also mir ist die krankheit kein begriff und gefunden habe ich genausowenig wie du. ich werde aber noch ein paar datenbanken durchforsten vielleicht finde ich ja doch noch was.

liebe grüsse

herby

18.08.2005 22:58

3 Eva

hallo ihr,

kann jetzt auch ganz falsch liegen, das wort feifel kenne ich nicht,
ich weiss aber, das es in deutschland bei pferden 6 gewährsmengel gibt, die ein verkäufer nicht verschweigen darf.
das sind mängel die der neue käufer nach monaten noch beanstanden kann und
sein geld für das pferd zurück bekommt.
einer der mängel nennt sich hier "pfeifer" das ist eine nicht heilbare atemwegserkrankung.

ob feifel gleich pfeifer ist, weiss ich nicht, hört sich aber bisschen so an, oder?

liebe grüsse
eva

18.08.2005 23:37

4 Lotti

Hi Dagmar!

Ich würd das niemals im Selbstversuch machen.

Ich hab halt mit Pferden so gar keine Erfahrung und halte mich da an das was das Veterinärtoxikologische Institut dazu sagt und die sagen das da:
http://www-vetpharm.unizh.ch/giftdb/pflanzen/0047_vet.htm
und das hier: http://www-vetpharm.unizh.ch/giftdb/pflanzen/0047_tox.htm

Und hier ist noch eine Liste mit Pflanzen die für Pferde garnicht gut sind:
http://www.reitverein-hoevelhof.de/wissen.htm
Leider funktionieren die Links zu den Kräutern (noch)nicht

Dafür hab ich grade einen Link gefunden, da kann man für Pferde 20 Kg "Kräuterstar" für schlappe 19,43 € kaufen, da ist auch Gundermann drin.
http://www.eurohunde.de/katalogfutterpferde.htm

Also wenn ich mein Pferd unbedingt krank machen will, kann ich das auch kostengünstiger haben lächel))

Aber auch giftige Kräuter sind in minimen Mengen oft auch Heilkraut, von daher ist schon möglich dass Gundelrebe für Pferde in einer bestimmten geringen Menge gegen irgendwas hilft. Bei Menschen ist Fingerhut oder auch Eisenhut ein gutes Beispiel dafür. Ich würds trotzdem nicht in Selbstversuchen machen und halte sowas wie das Heu da oben für mehr als fragwürdig.

Ich hab noch was gefunden:
http://www.tierklinik-wiesbaden.de/haut_organ.htm
Die schreiben von Pferden und Hauterkrankungen. Ist ein interessanter Link. Unter Anderem schreiben sie:

(...)
Alle chronischen Hauterkrankungen (aber auch akute) sind eine klassische Domäne der Homöopathie mit Präparaten wie Thuja, Sulfur, Arsenicum album, Graphites und Hepar sulfuris. Hierbei werden jedoch an die diagnostischen Kenntnisse und Fähigkeiten des Behandlers erhöhte Anforderungen gestellt da es bereits einen Unterschied in der Auswahl des Mittels macht ob das Tier unter psychischem Juckreiz, nässenden Ekzemen, spröder Haut, Käsegeruch der Haut usw.,usw. leidet. Diese Therapie sollte deshalb im Gegensatz zur landläufigen Meinung in der Hand dafür ausgebildeter Therapeuten bleiben.

Die Phytotherapie (Pflanzenextrakte, Tees) hat eine große Zahl wirksamer Stoffe zu bieten. Z.B. Salbei, Rose, Brennnessel aber auch Bärlappsporen, Gundelrebe und Zinnkraut. Auf trockene Hautstellen an den Beinen kann Leinöl aufgetragen werden. Seifenkraut und Quillaja haben eine pilzreduzierende Wirkung, Echinacea-Salbe steigert die örtliche Abwehr.

(...)

Und dann hab ich hier nochmal in einem anderen Forum eine ganz interessante Unterhaltung gefunden:
http://www.hufrehe.de/mambo/component/option,com_apboard/Itemid,50/task,/thread.php3?id=1353
Chiwa erzählt da von Hufgeschwürden und dass das Pferd dann von sich aus Gundermann gefressen hat, was es vorher nicht tat. Durchaus möglich.

Also bei Pflanzen die für Tiere giftig sind wäre ich immer vorsichtig. Wenn die Tiere sie im Krankheitsfall von sich aus fressen, würde ich sie lassen. Aber ich würde ihnen giftige Pflanzen nicht so einfach untermischen wenn ich nicht 100%ig weiss was ich mache und in welchen Mengen genau es heilsam ist. Ich denke hier ist dem Laien eine Grenze gesetzt, die man wahren sollte.

Liebe Grüsse

Lotti

19.08.2005 00:02 | geändert: 19.08.2005 00:07

5 Lotti

Hallo Eva!

Möglich. Ich hab im Netz zumindest nichts zu der von Dagmar angeführten Krankeit finden können.

Liebe Grüsse

Lotti

19.08.2005 00:04

6 Eva

hallo lotti,

""Also bei Pflanzen die für Tiere giftig sind wäre ich immer vorsichtig. Wenn die Tiere sie im Krankheitsfall von sich aus fressen, würde ich sie lassen. Aber ich würde ihnen giftige Pflanzen nicht so einfach untermischen wenn ich nicht 100%ig weiss was ich mache und in welchen Mengen genau es heilsam ist. Ich denke hier ist dem Laien eine Grenze gesetzt, die man wahren sollte.""

ja,das würd ich auf jedenfall auch so sehen.
dazu kommt noch, das heute die tiere teilweise so verzüchtet sind, das sie keine natürlichen instinkte mehr haben.
man muss da schon die weiden ablaufen und selber schauen was da wächst, es gibt heute leider viele pferde, die auch giftige pflanzen fressen,
nicht wiel sie krank sind, sondern weil sie das einfach nicht mehr wissen, das sie davon sterben können.

liebe grüsse
eva

19.08.2005 00:12

7 Lotti

Hallo Eva!

Für mich wäre das ein Grund mir ein Pferd irgendwo aus dem Ausland zu holen, wo sie noch natürlich leben und natürliche Instinkte entwickeln können. Mir wäre ein überzüchtetes Tier dass nicht mehr weiss was ihm gut tut und was nicht viel zu teuer was die Tierarztrechnungen und die Pflege angeht.

Was nutzt mir ein teurer Gaul der keine Instinkte mehr hat? Der bringt auch seinen Jungen diese Instinkte nicht bei und ich hätte weder die Nerven noch die Lust ständig hinter meinem Tier herzurennen und zu schauen ob es nur ja nichts anknabbert was es nicht anknabbern darf. Ich verstehe da auch die Pferdehalter nicht, denen scheinbar egal ist wie oft sie den TA rufen müssen...

Liebe Grüsse

Lotti

19.08.2005 00:19

8 wegwarte

Hi Lotti, Hi Eva,

NEIN!...ich würde Gundermann auch niemals einem Pferd geben!

Ich bin nur grad am Recherchieren "meiner" Pflanzen, d.h. der Pflanzen, die mir irgendwann mal nützlich waren und da ist Gundermann grade am dransten zwinker

Also ziehe ich mir sämtliche Infos aus der einschlägigen Literatur rein und dabei bin ich in dem "Kräuterhandbuch - Altes Wissen neu entdeckt" von Gertrude Messner unter Gundelrebe auf Folgendes gestoßen:
" Wirkung bei Tieren....das Kraut wurde der Überlieferung zufolge gerne Pferden mit Feifel gegeben. Feifel ist ein uralter tirolerischer Volksname für eine Pferdekrankheit, über deren Symptome ich leider auch nichts Näheres weiß..."

Nun geb ich mich ja mit halben Sachen nicht zufrieden und will jetzt schon rausbekommen, um welche ominöse Krankheit es sich hier handelt. (Lotti lach nicht, der Vergleich mit Digitalis/Fingerhut beim Menschen schoß mir auch gleich durch den Kopf...is ja möglich, dass Gundermann in einer sehr geringen Dosis bei Pferden durchaus Heilwirkung bei dieser Krankheit hat, ne?)

@ Eva, den möglichen Zusammenhang zwischen der Atemwegserkrankung "Pfeifer" und dem gesuchten "Feifel" finde ich übrigens höchst interessant, eben grade weil mir Gundelrebe bei Problemen mit den Atemwegen (Heuschnupfen) sehr geholfen hat.

Trotzdem: Liebe Leser, BITTE BITTE NIEMALS Gundermann an Pferde verabreichen! Es sei denn, sie wissen genau, was Sie da tun und wollen nicht einem Geschöpf Schaden zufügen

Und noch eine Bitte, sollten Sie eine hilfreiche Information dazu haben, wäre es schön, wenn Sie mir diese zukommen lassen könnten.

Liebe Grüße
Dagmar

22.08.2005 18:21

9 Lotti

Hi Dagmar!

Nee, keine Angst, ich hab nicht eine Minute dran gedacht dass du sowas machen würdest lächel Ich musste das nur dazu schreiben, weil ich den Link mit dem Heu mit Honig und Gundermann gefunden hab und ich das ziemlich unverantwortlich finde.

Ich halte meine Augen weiter offen lächel

Liebe Grüsse

Lotti

24.08.2005 01:24

10 Lotti

Hallo Dagmar!

Ich hab hier "Gesundheit durch Heilkräuter" (1982) vor mir. Da steht folgendes:

Anwendung in der Tiermedizin:
Die Gundelrebe wird hauptsächlich bei den Pferden angewendet, um die angesammelten Giftstoffe aus dem Körper auszuleiten. Waschungen der Haustiere mit dem Kräuterabsud helfen gegen Grind, Krätze und sonstige Hautausschläge.
Auch bei Drüsenerkrankungen der Haustiere bedient man sich der Gundelrebe. Interessant ist die Tatsache, dass noch heute in Lettland die Bäuerinnen mit Gundelrebenbrühe die Milchgefässe auswaschen, damit die Milch nicht so rasch sauer wird.


Liebe Grüsse

Lotti

22.09.2005 11:02