Zur Navigation

hilfe bei chemo

1 karin (Gast)

Mein Schwiegervater ist 84 und leidet gerade an den Folgen einer Chemotheraphie. Er leidet wie die meisten Patienten an Magenbeschwerden, Appetittlosigkeit, Übelkeit und Durchfall:
gibt es hilfe mit Kräutertees?
Hat jemand bereits Erfahrung auf diesem Gebiet?
Danke
Karin

09.02.2006 14:19

2 Lotti

Hallo Karin!

Also Erfahrung habe ich bei Krebs keine, ich kann mich hier auch nur auf Quellen anderer Leute stützen.

Gib mir 2 Stunden, ich suche mal was ich finde. Was für einen Krebs hat er denn? Und ist er allergisch auf irgendwas oder ist er Kräuter oder Tinkturen schon gewohnt oder steht er dem eher negativ gegenüber?

Liebe Grüsse

Lotti

09.02.2006 14:33

3 Lotti

Hallo Karin!

Also was ich finde sind Kräuterkuren gegen verschiedene Krebsarten, bzw die Unterstützung der Behandlung durch Kräuter, aber gegen die Auswirkungen der Chemo finde ich spontan jetzt nichts.

Bei Magen- und Darmgeschichten ist mein absolut bevorzugtes Mittel ja immer Schwedenbitter. Aber da ist Alkohol drin und ich hab keine Ahnung ob er das nehmen darf. Am Besten mal das Rezept ausdrucken und damit zu den Ärzten gehen und fragen. Vermutlich halten sie es für nicht wirksam, wichtig ist, ob sie es für schädlich halten, dann würde ich es lassen und eher auf Kamillentee umsteigen, das nimmt Entzündungen im Magen- und Darmtrakt.

Ich würde bei solchen Sachen auf keinen Fall gegen die Ärzte arbeiten und wirklich Absprachen treffen. Wenn du uns auf dem Laufenden hältst, kann ich mich weiter schlau machen.

Liebe Grüsse

Lotti

09.02.2006 14:49

4 Karin (Gast)

Hallo Lotti,

danke für deine schnelle Antwort! Er hat Prostatakrebs und hat die üblichen Frühjahrsallergien ( Birkenpollen..)
Ich dachte eigentlich an geeignete Teemischungen. salbei, Käspappel...) denn ich habe damit gute Erfahrungen bei mir(Magenschleimhautentzündungen) gemacht.
Wenn es etwas anderes auch gibt, wäre es toll, aber hauptsächlich sollte man die Wirkung der chemo auf die Schleimhäute irgendwie mindern.

herzlichen dank,
karin

09.02.2006 17:29

5 Lotti

Hallo Karin!

Was mir grade einfällt ist Joghurt. Joghurt, also der Naturjoghurt mit lebenden Kulturen, hat Bakterien drin, die dem menschlichen Körper entsprechen. Ich sehe grade ich muss die Seite nochmal dringend überarbeiten, aber teilweise habe ich hier etwas zusammengeschrieben:
Milch als Heilmittel

Also kurz erklärt besteht Joghurt aus Bakterien und Milch. Die Bakterien "fressen" die Milch, vermehren sich und bilden Milchsäuren. Ist das Joghurt reif, warten viele kleine Bakterien darauf neues Futter zu bekommen und verdrängen dabei die schlechten Bakterien. Da die Bakterien den körpereigenen "guten" Bakterien entsprechen, helfen sie so eine gesunde Darmflora aufzubauen. Das ist jetzt etwas arg vereinfacht erklärt zwinker

ABER:
Sprich sowas mit den Ärzten ab. Die können genau sagen was sich vermehren darf und was nicht. Eventuell würde das genau dem entgegenwirken, was die Chemo bezwecken will, wobei die Prostata ja mit dem Darm nichts zu tun hat. Ich würde trotzdem mit den Ärzten reden.

Aber wenns OK ist, dann würde ich mal nach einem türkischen oder griechischen Laden Ausschau halten. Die haben dort natürliches Joghurt im 5 kg-Eimer, das kann man bei dem Wetter prima ins Treppenhaus oder in den Keller stellen. Setzt es Wasser an, ist das ein Zeichen dafür dass das Joghurt noch lebt und kann trotzdem gegessen werden. Hält sich gut eine Woche und wenn er täglich davon 1/2 kg isst, sollte die Flora bald wieder OK sein.

Das Joghurt kann man durchaus auch mit Zucker süssen. Zucker ist Nahrung für Bakterien, aber auch Honig ist nicht verkehrt, der wirkt entzündungshemmend, vorausgesetzt er wurde nie über 40°C erwärmt und ist richtiger Honig vom Imker, dann hat er nämlich auch Heilwirkung. Und wenn süsser Joghurt zu den Ohren raus kommt, kann man ihn mit Wasser verdünnen, leicht salzen und gut gekühlt trinken. Das nennt sich Ayran und ist ein türkisches Getränk.

Ansonsten gibt es jede Menge Tees die gut für Magen und Darm sind. Eine Liste bekommst du, wenn du auf der Startseite der HP mal "Magen" oder "Darm" in die Suche eingibst. Was mir am Besten hilft, ist halt Schwedenbitter. Mal sehen was Dagmar noch einfällt, vielleicht hat sie ja noch einen Tee auf Lager.

Liebe Grüsse

Lotti

09.02.2006 19:13

6 wegwarte

Hallo Karin,

also sehr viel kann ich dazu leider nicht beitragen traurig
Was ich weiß ist, dass nach der Chemo auf jeden Fall schwarzer Tee tabu ist, genauso wie Kaffee. So war das jedenfalls bei meiner Tante. Viel trinken sollte dein Schwiegervater aber schon, denn das hilft, die Gifte schneller aus dem Körper auszuschwemmen. Leider hat meine Tante Milchprodukte (auch Joghurt) nach der Chemo überhaupt nicht vertragen.(bevor Nachfragen kommen....ja es war Jogurt vom Türken und keiner von den gepanschten aus dem Supermarkt) Aber das sollte man individuell ausprobieren....jeder reagiert anders und vielleicht verträgt dein Schwiegervater Jogurt oder Quark gerade gut.

Was mir einfällt ist, dass meine Tante sehr gerne einen Tee aus Anis und Ingwer getrunken hat. Das hat ihr geholfen, die starke Übelkeit nach der Chemo zu lindern, damit hatte sie nach der Chemo nämlich immer große Probleme. Leider weiß ich das genaue Rezept nicht mehr. Vielleicht kann man dir in einer Apotheke dazu mehr sagen? Eines möchte ich allerdings noch anmerken , Anis ist geschmacklich nicht jedermanns Sache ist. Dann sollte dein Schwiegervater es vielleicht mal mit reinem Ingwertee versuchen.
Sowohl Anis als auch Ingwer sind Kräuter, die bei Magenbeschwerden sehr gut helfen. Ingwer stärk zusätzlich auch etwas die Abwehrkräfte und ist gegen Übelkeit ein hervorragendes Mittel.
Aber eine kleine Bitte vorab, lass dich auf jeden Fall zumindest in der Apotheke beraten oder, falls du die Möglichkeit hast, halte mit dem behandelnden Arzt Rücksprache...sicher ist sicher....da hat Lotti schon recht.

Ach ja...ich bereite Ingwertee immer wie folgt zu....den trinke ich nämlich auch gerne mal wenn eine Erkältung im Anzug ist:
Von einer frischen Ingwerknolle ein kleines Stück schälen und 2-3 Messerrücken dicke Scheiben abschneiden. Die Scheiben in eine angewärmte große Tasse geben, mit ca 200 ml kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten abgedeckt ziehen lassen.


Nett wäre es, wenn du hier mal kurz schreibst, ob es deinem Schwiegervater geholfen hat....eine kleine Rückmeldung ist immer hilfreich....man kann dann evtl anderen, die das gleiche Problem haben, durch seine Erfahrungen helfen lächel


Liebe Grüße Dagmar

09.02.2006 20:36 | geändert: 09.02.2006 20:43

7 Karin (Gast)

Hallo Dagmar,

herzlichen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Leider wurde mein Schwiegervater gestern abend von der Hausärztin ins Krankenhaus eingliefert, weil seine Leukozytenwerte extremst niedrig sind. Leider wohnen mein Mann und ich in Österreich und meine Schwiegerelten in der Nähe von München, also ist es auch schwer mit dem Arzt zu reden und mein Schwiegervater ist nicht immer so aufgeschlossen wenn es um Neuerungen geht und er etwas anderes wie gewohnt probieren soll. Man muss schon überzeugend sein.
Ingwertee habe ich schon probiert- wegen des Kreislaufes - aber der Geschmack war eigenartig- irgendwie scharf - ich habe es definitiv nicht geschafft ihn als Kaffeersatz zu nehmen und wusste auch nicht das er gut für den Magen ist.
Danke für die vielen guten Tipps!!!!
Wie geht es deiner Tante?
Herzliche Grüße
Karin

10.02.2006 16:01

8 wegwarte

Hallo Karin,

ja, leider ist immer alles auch eine Frage des Geschmacks und die besten Tees sind nichts, wenn man sie nicht runter bekommt, weil einen der Geschmack nicht behagt oder sogar anwidert...mir geht das mit Anis so...das geht überhaupt nicht...obwohl viele sagen, der schmeckt wie Lakritze und die mag ich eigentlich gerne. Ich hab übrigens mal nachgehakt...es sind keine Kontraindikationen bei Ingwer und Anis in Bezug auf Chemo bekannt...Also könnte es dein Schwiegervater mal ausprobieren. Vielleicht mundet ihm das sogar lächel Patienten nach einer Chemo entwickeln sowieso einen eigentümlichen Geschmack...

Bedauerlicher Weise ist meine Tante bereits vor 6 Jahren verstorben. Das sollte euch aber jetzt nicht entmutigen....Meine Tante hatte Brustkrebs, der erst in einem sehr fortgeschrittenen Stadium entdeckt wurde und schon stark metastasiert hatte.



Liebe Grüße Dagmar

10.02.2006 18:38

Beitrag schreiben (als Gast)

Die Antwort wird nach der Überprüfung durch einen Moderator freigeschaltet.







[BBCode-Hilfe]