Zur Navigation

cina, artemisia - Wurmmittel auf natürlicher Basis

1 Lotti

Hallo ihr!

Im Zuge der Diskussion über Alant als Wurmmittel bin ich grade dabei mich schlau zu machen. Dabei bin ich über "Artemisia cina" gestolpert. Zitwer.

Mit den Globuli "Cina" ist ein Auszug von Artemisia cina gemeint?

Kommt aus Russland und die Blüten werden als Wurmmittel verwendet, bzw wird die Pflanze heute zur Gewinnung von Santonin verwendet.

Das Zeug ist nämlich hier als stark giftig eingestuft. Das darin enthaltene Santonin greift in erster Linie Gehirn und Rückenmark an. Auch schön sind Halluzinationen, Benomenheit, Schwindel, Übelkeit etc. Die Milz schwillt, Lähmungen der unteren Extremitäten wurden beobachtet. Krämpfe, Bewusstlosigkeit.... Hier stehen viele "schöne" Sachen drin.

Die Pflanze stammt aus den kirginischen Salzsteppen und wird neuerdings auch in thüringischen Salzgebieten mit Erfolg kultiviert.

Also ich weiss ja nicht... So viel unschädlicher als die chemische Keule scheint mir das Zeug nicht zu sein. Auf jeden Fall ist es mal nichts um die Katzen prophylaktisch zu entwurmen und wurmfrei zu halten. Also wenn das in Globoliform helfen sollte, dann sollte man das wirklich nur verwenden wie andere Medikamente auch - nach genauer Dosierungsvorschrift und nur wenn unbedingt notwendig. Ansonsten scheinen mir gängige Wurmmittel weniger Nebenwirkungen zu haben.

Liebe Grüsse

Lotti

20.07.2005 13:49 | geändert: 20.07.2005 13:53

2 Lotti

Weiter geht's mit der Eberraute.

Eberraute, Artemisia abrotanum L.

Die Eberraute wird in der Volksheilkunde für die Verdauungsfunktion und bei Kindern gegen Fadenwürmer verwendet. Ausserdem zur Einleitung der Regelblutungen (nicht anwenden bei Schwangerschaft!) Ansonsten noch als Mittel gegen Motten und Flöhe und Bestandteil von Mottenpulvern. Eberraute soll Schnecken abhalten.

Homöopathisch bei Drüsenschwellungen, Erschöpfungszuständen, Abmagerung, Bauchfellentzündung und chronischen Entzündungen.

20.07.2005 14:49

3 wegwarte

Hallo Lotti,

da meine Tochter ja die Ausbildung zur PTA macht, hab ich mir von ihr die Homöopathie mal erklären lassen.
Also zunächst einmal, ja, du hast Recht, das Homöopathischen „Mittel“ Cina wird tatsächlich aus Artemisia cina , Zitwerblüten hergestellt. Nun handelt es sich aber in der Homöopathie nicht um einen Auszug oder eine Tinktur im üblichen Sinn, sondern um sogenannte Potenzen.
Meine Tochter erklärt das so: Man nimmt von der Urtinktur einen Tropfen und vermischt es mit 9 Tropfen Alkohol. Dann wird diese Mischung mit 10 Schüttelschlägen versehen. Jetzt hat man die Potenz D1 (kommt von Dezimal). Dieser wird nun wieder 1 Tropfen entnommen und mit 9 Tropfen Alkohol gemischt und mit 10 Schüttelschlägen versehen…man hat jetzt D2.
Und so weiter und so fort….. Also bei der Potenz D12 ist das dann in etwas so, als wenn du einen Tropfen der Urtinktur in einen größeren See gibst, gut durchrührst und dir da dann dein Fläschchen mit D12 abfüllst. Bei den Globuli ist das genauso, nur, dass eben die Urtinktur mit 9 Teilen Milchzucker verrieben wird. Dann gibt es noch die C-Potenzen (von Centisimal). Hier ist das Mischverhältnis sogar 1:100.

In der Homöopathie werden übrigens nicht selten Pflanzen (Bsp.: Belladonna = Tollkirsche) verwendet, die höchst giftig sind. Aber nicht nur Pflanzen, sondern auch Mineralien (Bsp: Sulfur = Schwefel) und auch Tiere (Bsp. Apis=Honigbiene) werden verwendet und auch noch andere.
Wenn man jetzt aber glaubt, bei dieser extremen Verdünnung ist ja gar nichts mehr von der Ursubstanz enthalten, also kann es keine „Vergiftungen“ oder Nebenwirkungen geben, so ist das falsch. Die Homöopathie ist durchaus nicht Nebenwirkungsfrei. Es können die bei der Naturmedizin nicht unüblichen Erstverschlimmerungen auftreten. Nicht ohne Grund sind viele homöopathische Mittel verschreibungspflichtig.

Homöopathie ist sowieso eine recht komplexe Sache. Es wird hier nicht einfach die Diagnose einer Krankheit gestellt und ein entsprechendes Mittel verabreicht, sondern, zumindest seriöse und gute Homöopathen behandeln den ganzen Patienten. Welche Beschwerden treten auf während der Krankheit? Schwitzt er, schwitz er nicht, fröstelt er gar? Werden die Beschwerden in bestimmten Situationen schlimmer? Welche Situationen sind das? Welche Konstitution hat der Patient? Ist er eher schmächtig oder von kräftiger Statur?

Erst nach Auswertung dieser ganzen Punkte wird der gute Homöopath das entsprechende Mittel verordnen und das kann je nachdem von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein, obwohl sie die gleiche Krankheit haben. Natürlich gibt es aber auch in der Homöopathie sogenannte Standardmittel.

Ich würde Homöopathie nicht unbedingt mit den chemischen Keulen vergleichen, es aber auch nicht verharmlosen. Aber auch in der Pflanzenheilkunde machts oft die Dosis, die darüber entscheidet, ob ein Kraut heilende Wirkung hat oder giftig wirkt. Daran sollte man immer denken.

Ich fand die Erläuterung meiner Tochter jedenfalls hochinteressant und werde mich damit auch mal genauer auseinander setzen und informieren. Ich selbst bin bisher nicht gerade der Fan von Homöopathie, was aber daran liegen könnte, dass ich damit persönlich einfach kaum Erfahrung gemacht habe.
Ich hab jedenfalls wieder was dazu gelernt und wollte euch das neu gewonnene Wissen nicht vorenthalten.

Liebe Grüße
Dagmar

20.07.2005 19:30

4 Lotti

Hallo Dagmar!

Ich hatte ja mal Bücher über Homöopathie, die Herstellung von Globuli und Hinweise zu Selbstanamnese und so. Dass super giftige Pflanzen dabei verwendet werden, das wusste ich.

Es geht ja dabei um die Weitergabe von Pflanzeninformationen an das Globuli. Je höher die Potenz, desto weniger vom eigentlichen Stoff ist noch drin, aber umso "wirksamer" da mehr Information. Und genau da stellt sich mir die Frage woher das Globuli denn weiss welche der Informationen es am Ende haben soll? Warum eigentlich nur die "positiven" Eigenschaften und nicht die "negativen"?

In der traditionellen chinesischen Medizin geht man ja auch davon aus, dass der Körper ein Ganzes ist. Eine Krankheit ist nur das Symptom einer Störung im Organismus und die gilt es zu beseitigen. Da gehört dann die richtige Ernährung und Lebensweise genauso mit in die Behandlung, wie Kräuteranwendungen und andere Dinge. Vom Grundprinzip der Rangehensweise also ähnlich der Homöopathie: Es geht um ein Ganzes.

Das Prinzip finde ich nicht falsch und ich denke auch dass Krankheit nicht gleich Krankheit ist. Das erklärt auch warum zum Beispiel Schwedenbitter bei der einen Narbe wirkt und bei der anderen Narbe eben nicht. Ich weiss nur nicht wo die Unterschiede sind dass es manchmal wirkt und manchmal nicht.

Was ich aber nicht verstehe ist, wie die "gute Information" einer Pflanze durch Schütteln und Verdünnen in das Globuli kommt und dann noch dementsprechend wirken soll. Und wo bleiben die "schlechten" Informationen?

Ich weiss dass Wasser ein Gedächtnis hat und ich glaube auch dass das so ist. Aber ich glaube nicht daran dass für den Fall dass ein Globuli wirklich eine Wirksamkeit hat, es nur die gewünschte Wirkung enthält.

Ich bn ja auch der festen Überzeugung dass der Körper ein Ganzes ist und dass es wenig bringt immer nur an Symptomen zu basteln, statt den Ursachen auf den Grund zu gehen. Deshalb war ich dann irgendwann auch bei Homöopathen. Nur geholfen hat bisher noch nie etwas. Angefangen habe ich eigentlich mit sehr viel Zuversicht und Disziplin, ich wusste dass man erstmal das richtige Mittel finden muss, habe mehrere Globuli gewechselt, Anamnesen gemacht, Augendiagnostik etc. Der Erfolg war, dass mein Geldbeutel immer kleiner wurde und meine Beschwerden gleich blieben.

Also habe ich den Homöopathen gewechselt - gleiches Spiel, gleicher "Erfolg". Da mir immer gesagt wurde dass es auch am Homöopathen liegt das richtige Mittel zu finden, hab ich mir dann Bücher besorgt und versucht das selber anzugehen - auch ohne Erfolg.

Was wirklich gut war, war Akkupunktur und wenn mir heute einer sagt man könnte mit den Nadeln die körpereigene Abwehrkraft geben Würmer stimulieren, dann würde ich das ausprobieren und wäre sogar bereit nochmal Geld in einen Versuch zu investieren. Auch hierbei kann man die falschen Stellen treffen und mehr Schaden anrichten als dass es nutzt, aber auch wenn man die falschen Stellen erwischt, merkt man eine Wirkung. Bei Globulis habe ich leider nie Wirkungen gemerkt, auch keine Erstverschlimmerungen die nicht auch davon kommen könnten, dass es sich so oder so verschlimmert hätte.

Also schaue ich mir an was in den Globuli drin sein soll und schau mal ob ich das Kraut selber anwenden kann. Nach Vorschrift und sehr gewissenhaft würde ich jederzeit auch giftige Pflanzen für mich selber verwenden, aber eben nicht rumexperimentieren.

Liebe Grüsse

Lotti

20.07.2005 20:58

5 Eri (Gast)

Hallo,
also ich habe heute Cina D12 Globolis gekauft und habe sie mir nach Anweisung verabreicht! Auch meinen Kindern!
Ich beschäftige mich schon länger damit und habe auch eine Fachfrau vor Ort.
Da wir eine Menge Tiere haben und die Kater leider nur allzugerne auch Mäuse fangen und diese auch verspeisen, haben sie leider IMMER Würmer - ich gebe öfter als alle 3 Monate die Wurmmittel, aber Katzen die so leben werden nie Wurmfrei traurig
Nun habe ich mit Schrecken festgestellt das unsere Hunde auch befallen sind - ja klar, die Kater haben ihnen ja auch tot Mäuse vor die Füsse gelegt und zugeschaut wie sie die im Garten genüsslich verputzen.
Meine Folgerung: JETZT werden ALLE behandelt - nicht das ich und meine Kids tote geschenkte Mäuse verspeisen ... aber die Kater schleichen auch dann und wann mal ins Bett und die Hunde werden geknuddelt und behuddelt ...
Noch gehts mir gut und ich bin nicht berauscht (schade eigentlich) aber sollte es so sein - ich werde berichten lächel
Ansonsten haben Homöopathische Mittel selten bis nie Nebenwirkungen, allerdings sollte man sich an die Dosierungsvorschriften halten!
Achja - bei meiner Blasenentzündung habe ich Tuja genommen - nix! Die Blasenentzündung ging ratz fatz weg, aber ansonsten: kein Rauschzustand (wäre manchmal ja ganz nett) lächel

LG Erika

07.01.2010 19:36

6 Lotti

Hallo Erika,

ich glaube, bei homöopathischen Mitteln musst du auf deine erwünschten Rauschzustände verzichten lach

Hauptüberträger von Würmern sind übrigens Flöhe. Die Flöhe hüpfen im Fell herum, auch hinten am After, und hopsen fröhlich von einem Tier zum Nächsten. Wenn du also ein Wurmproblem bei mehreren Tieren hast, solltest du zeitgleich auch die Flöhe behandeln.

Mit einer gewissen Menge an Würmern können Haustiere sehr gut leben. Der Darm regelt das alleine, teilweise werden die Würmer einfach ausgeschieden und das Tier gar nicht wirklich befallen. Das steht und fällt natürlich mit einer intakten Darmflora. Wenn der Parasitendruck aber zu gross wird, schafft der Körper das nicht mehr alleine und man muss dringend helfen. Was ich auch leider erst sehr spät herausgefunden habe ist, dass wirklich die Flöhe einen nicht unbeträchtlichen Teil dazu beitragen, dass Würmer zu einem Problem werden. Seit wir die Flöhe massiv bekämpft und im Griff haben, hat sich auch unser Wurmproblem drastisch reduziert. Um nicht zu sagen: wir entwurmen aktuell 1x im Jahr und das auch mehr so aus dem Gefühl heraus man müsste mal wieder, als dass die Tiere irgendwas hätten oder so wirken würden als stimmt was nicht.

Liebe Grüsse, Lotti

07.01.2010 21:28

Beitrag schreiben (als Gast)

Die Antwort wird nach der Überprüfung durch einen Moderator freigeschaltet.







[BBCode-Hilfe]